Baulexikon

Vorlauftemperatur

Die Temperatur des wärmeübertragenden Mediums

Die Vorlauftemperatur ist ein Begriff aus der Heizungstechnik. Er beschreibt die Temperatur, mit der das wärmeübertragende Medium in das Verteilersystem geleitet wird.

Die Vorlauftemperatur ergibt sich aus dem Wärmebedarf der zu beheizenden Räume und den wärmeabgebenden Flächen. Im Verlauf der letzten Jahrzehnte konnte die Höhe der Vorlauftemperatur durch technische Entwicklungen deutlich gesenkt werden. Die Schwerkraftheizungen ohne Umwälzpumpe waren auf eine hohe Temperatur angewiesen, die nicht selten bei 90 Grad Celsius lag. Wegen der hohen Wärmeverluste sind diese Heizungen heute nicht mehr effizient. Durch die Brennwerttechnik, bei der die Abgaswärme in den Heizkreislauf zurückgeführt wird, und durch bessere Gebäudedämmung sind viele Heizungen heutzutage auf eine Vorlauftemperatur von etwa 55 Grad Celsius ausgelegt. Durch weitere technische Innovationen und moderne Flächenheizungen kann die Vorlauftemperatur bis auf etwa 23 Grad Celsius abgesenkt werden.

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Vorlauftemperatur in Verbindung mit der Heizkurve

Grundsätzlich sollte die Vorlauftemperatur stets so niedrig wie möglich sein, ohne dass die Räume nicht mehr ausreichend beheizt werden können. In diesem Zusammenhang ist die Heizkurve relevant. Die ideale Heizkurve bedeutet, dass die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Außentemperatur gewählt wird. Beeinflusst wird die Heizkurve durch Wärmeverluste. Daher liegt die Vorlauftemperatur häufig über der Temperatur, die über die Heizflächen abgegeben wird. Verluste können beispielsweise im Wärmeverteilsystem auftreten. Eine wesentliche Rolle spielt die Qualität der Isolation zwischen Wärmeerzeuger und Verbrauchsmedium. Auf diesem Weg können hohe Wärmeverluste die Folge sein, wenn das Gebäude oder der Transportweg nicht ausreichend gedämmt oder isoliert sind. Ferner treten Wärmeverluste bei der Lüftung auf. Gerade in den Übergangszeiten wie im Frühling oder Herbst wird oftmals lange gelüftet, während die Heizung läuft. Wird die Vorlauftemperatur richtig eingestellt und richtig gelüftet, können die Verluste minimiert werden.

Anpassung der Vorlauftemperatur

Moderne Heizungsanlagen arbeiten häufig mit niedrigen Vorlauftemperaturen, die sich aus der fortgeschrittenen Heiztechnik, der verstärkten Dämmung der Gebäude und einer besseren Regeltechnik ergeben. So lässt sich beispielsweise durch Heizprogramme die Vorlauftemperatur individuell auf den Heizbedarf einstellen. Darüber hinaus können moderne großflächige Heizflächen wie Fußbodenheizungen oder Wandheizungen die Vorlauftemperatur deutlich senken. Die ideale Einstellung der Vorlauftemperatur ist von besonderer Bedeutung. Denn je geringer sie ausfällt, desto weniger Energie wird benötigt, um das Wärmemedium zu erwärmen. Und dementsprechend niedriger fällt der Energieverbrauch aus. Zusätzlich werden durch eine niedrigere Vorlauftemperatur Emissionen eingespart.

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