Was genau ist ein Niedrigenergiehaus?

Grundsätzlich wird der Begriff „Niedrigenergiehaus“ auf zwei unterschiedliche Weisen verwendet. Traditionell wurden Neubauten und sanierte Altbauten als Niedrigenergiehaus bezeichnet, wenn sie gewisse energietechnische Vorgaben unterschritten. Im Jahr 2002 beispielsweise trat die erste Fassung der Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft, die die bestehende Wärmeschutzverordnung (WSchV) und die Heizanlageverordnung (HeizAnlV) ablöste, zusammenfasste und seitdem die Standards für Energieeffizienz festlegt. Das Niedrigenergiehaus aus dieser rechtlichen Sicht ist mittlerweile überholt, da die Entwicklung der Energieeffizienz weit fortgeschritten ist. Mittlerweile hat der „Passivhausstandard“ für Neubauten häufig das Niedrigenergiehaus abgelöst.

Neben dieser rein rechtlichen Sicht wird jedoch der Begriff „Niedrigenergiehaus“ gemeinhin verwendet, wenn ein Haus mit einem geringen Energieverbrauch beschrieben wird. Oftmals fallen so die unterschiedlichen Energieeffizienz-Einteilungen (Effizienzhäuser 70, 55 oder 40) sowie teilweise auch das Passivhaus unter die Benennung als Niedrigenergiehäuser.

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Was hat sich durch die EnEV 2014 für Niedrigenergiehäuser geändert?

Im Oktober 2013 beschloss die Bundesregierung eine Novellierung der Energieeinsparverordnung. Daher wird die aktuelle Version der Verordnung auch als EnEV 2013 bezeichnet. Da die Neuerungen jedoch erst zum 1. Mai 2014 in Kraft traten, wird sie häufig auch EnEV 2014 genannt. Für ein Niedrigenergiehaus als Neubau sind keine unmittelbaren Neuerungen für die Jahre 2014/2015 festgelegt, sodass wie bisher die energetischen Vorgaben der EnEV-Ausführung von 2009 gelten. Seit 1. Januar 2016 ist die nächste Stufe bei Energieeffizienz-Standards von Neubauten gültig. Mit diesem Datum erhöhten sich die Anforderungen an Neubauten um 25 Prozent beim Primärenergiebedarf.

Wie wird der niedrige Energieverbrauch erreicht?

Niedrigenergiehäuser erreichen die hohen Energieeffizienz-Standards durch ganz unterschiedliche Faktoren. Großen Einfluss auf den Energieverbrauch haben unter anderem die Wärmedämmung eines Hauses sowie der Transmissionswärmeverlust. Ein KfW-40- Haus beispielsweise darf – bezogen auf ein Referenzgebäude – nur 40 Prozent der nach EnEV 2009 zulässigen Höchstgrenze des Jahres-Primärenergiebedarfs und 55 Prozent des Transmissionswärmeverlusts aufweisen. Somit beträgt für diese Form des Niedrigenergiehauses der maximale Jahres-Primärenergiebedarf je Quadratmeter 30 kWh.

Um dies zu erreichen, haben Hausbauanbieter und die beteiligten Branchen nahezu eine umfassende Standardisierung sämtlicher Prozesse erreicht. Dies betrifft die Materialien für den Bau, aber beispielsweise auch die Wärmedämmung und die Heizungsanlagen. Ein Niedrigenergiehaus in dieser Form ist oftmals luftdicht. Und um die Energieeffizienz zu erhöhen, werden regenerative Energien in Form Solarthermie oder auch Holzpellet-Heizungen verwendet.

Welche Rolle spielt die Hausform für die Energieeffizienz?

Für ein Neubau-Haus mit niedrigem Energieverbrauch ist eine kompakte Gebäudeform wichtig. Das bedeutet nicht, dass alle Niedrigenergiehäuser gleich aussehen. Die Kompaktheit bezieht sich auf klare Formen, die auf ein Übermaß an Vorsprüngen oder Einschüben verzichtet, damit bereits die Gebäudehülle mit Blick auf Energieeffizienz optimal gestaltet ist.

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Welchen Anteil hat die Wärmedämmung auf den Energieverbrauch?

Ein sehr wichtiger Faktor für eine hohe Energieeffizienz ist die Wärmedämmung des Gebäudes. Durch eine optimale Wärmedämmung wird die Wärmeenergie ideal genutzt und entweicht nicht ungenutzt durch Wände, Decken oder Fugen. Moderne Wärmedämm-Konzepte beruhen auf hochwertigen Materialien. Diese müssen für den Wärmeschutz geeignet sein, was durch den sogenannten U-Wert jedes einzelnen Bauteils angegeben wird. In der Praxis lässt sich bei einem Niedrigenergiehaus die optimale Wärmedämmung durch unterschiedliche Material-Varianten erreichen. So ist gewährleistet, dass Massiv-Häuser, Holzhäuser oder auch Fertighäuser stets durch hochwertige Materialien und Dämm-Methoden die hohen Energieeffizienz-Anforderungen für Neubauten erfüllen.

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Wie viel Energie entweicht ungenutzt durch die Fenster?

Für eine hohe Energieeffizienz bei Niedrigenergiehäusern wird oft Wärmeschutzverglasung verwendet. Dadurch ist ein hoher U-Wert der Fenster gewährleistet. Eingebaut werden sie in geeigneten Rahmen aus Holz, Aluminium oder Kunststoff bei Neubauten. Bei Niedrigenergiehäusern lohnt es sich, das Haus bereits optimal mit Fenstern zu bestücken. So dienen beispielsweise große Fensterflächen nach Süden dem Klima im Haus. Wobei darauf geachtet werden sollte, nicht zu große Fensterflächen zu wählen, damit das Haus nicht überhitzt. Und zu kleine Fenster beeinträchtigen den Lichteinfall in ein Haus.

Erste Energieverordnung für den Beginn einer Hausbauentwicklung

Dieser Standard stammt aus dem Jahr 1998 mit der heute veralteten Wärmeschutzverordnung WSVO. Hier wird lediglich die Minimierung des Heizenergiebedarfs gefordert.

Bei Einfamilienhäusern soll dieser kleiner als 70 kWh und bei Mehrfamilienhäusern kleiner als 55 kWh je beheiztem m² Wohnfläche sein.

Die konsequente Weiterentwicklung des Niedrigenergiehauses führte zum Passivhaus.

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