Fallstricke beim Eigenheim-Kauf

Käufer ziehen künftig Experten heran

Laut einer Umfrage haben 40 Prozent der befragten Eigenheimerwerber nach dem Kauf ihrer Wohnimmobilie vorher unbekannte Mängel entdeckt. Die Untersuchung deckt auf, welche Fallen am häufigsten auftreten.

Nach einer Untersuchung des TÜV-Rheinland kann der Traum vom Eigenheim schnell zum Albtraum werden. Häufig würden nach dem Kauf Mängel festgestellt. Dies ergab sich zumindest aus der TÜV-Analyse des Kaufverhaltens und der Entscheidungskriterien von Immobilienkäufern in Deutschland: Immerhin 40 Prozent der Käufer hätten nach dem Kauf ihrer Wohnimmobilie vorher unbekannte Mängel entdeckt.

Quelle: TÜV Rheinland

Häufigste Mängel nach dem Immobilienerwerb

Die meisten Schwachstellen betrafen Fenster, die Heizungsanlage sowie die Elektroinstallation. Es folgten Schäden in den Sanitärbereichen, dem Keller und dem Dach des Hauses. Dabei sind Risse in den Wänden oder Feuchtigkeit in den Kellerräumen noch unter Umständen erkennbar. Aber überalterte elektrische Leitungsnetze, eine schadhafte Heizungs- und Wasserversorgung und marode Dachstühle bleiben zumeist verborgen.

Rund 50 Prozent der Erwerber prüften nicht einmal die angegebene Wohnfläche vor ihrer Kaufentscheidung. „Dies ist umso verwunderlicher, da die Wohnfläche insbesondere bei Eigentumswohnungen ein wesentlicher Faktor für die Kaufpreisfindung ist“, sagt Siegfried Seifert, Experte für Immobilienbewertung bei TÜV Rheinland.

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Laien ziehen selten neutralen Experten heran

Einen Rat im Vorfeld holten die wenigsten Erwerber ein. „Viele Käufer gehen sehr unbedarft vor und vertrauen ausschließlich auf ihr eigenes Urteil“, so Seifert. So verzichtete mehr als die Hälfte der Befragten auf jegliche Unterstützung. Ein Viertel suchte Hilfe im Bekanntenkreis. Lediglich 15 Prozent setzten auf eine professionelle Beratung. Wenn Immobilienkäufer einen Fachmann hinzuziehen, geht es zumeist um den allgemeinen Zustand des Gebäudes und den Wert der Immobilie. Nur in 21 Prozent der Fälle wird der energetische Zustand betrachtet.

Aus Schaden wird man klug

64 Prozent der Befragten, die keine Kaufberatung nutzten, würden jedoch mittlerweile anderen Kaufinteressenten empfehlen, einen Fachmann hinzuzuziehen. Dies würden auch 93 Prozent der Immobilienkäufer tun, die bereits die Beratung durch einen Profi erlebt haben.

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