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Wie viel Haus kann ich mir leisten?
Am Anfang aller Hausträume steht die Frage: "Wie viel Haus kann ich mir leisten?". Um die Kosten für den Hauskauf und das anschließende Hauskauf-Darlehen realistisch zu planen, musst du zunächst deine monatliche Belastbarkeit kalkulieren. Auf dieser Seite findest du vier wichtige Schritte zur Berechnung deines maximalen Hauskaufkredits sowie Tipps für ein passendes Finanzierungskonzept und die Kapitalplanung mit vielen anschaulichen Beispielen.
- Bevor du dein eigenes Haus kaufst, solltest du überlegen, wie viel Hauskredit du dir leisten kannst.
- Indem du einen Kassensturz machst, deine Ein- und Ausgaben berechnest, den gesamten Hauspreis ermittelst, dein Eigenkapital und künftige Kosten berücksichtigst und deine monatliche finanzielle Belastbarkeit kennst, gelingt die Finanzplanung für den Hauskauf.
- Wir bieten dir einen praktischen Rechner für die Immobilienfinanzierung (Link) sowie für das Eigenkapital (Link) an und helfen dir dabei, das für dich beste Finanzierungskonzept zu ermitteln.
Um die Frage „Wie viel Hauskredit kann ich mir leisten“ zu beantworten, kannst du mit unserem Budgetrechner für den Hauskauf (Link) direkt einen ersten Überblick erhalten. Zudem empfehlen wir dir, die folgenden vier Schritte im Hinterkopf zu behalten. Im Verlauf dieses Beitrags gehen wir weiter auf die Schritte ein.
Kassensturz
Eigenkapital
Finanzierbarkeit
finanzielle Belastbarkeit x 12 Monate x 100
Zinssatz (in Prozent + Tilgung (in Prozent)
=maximale Kreditbetrag
Ihr verfügbares Eigenkapital können Sie zum Ergebnis dazurechnen. Von der errechneten Summe der maximalen Finanzierbarkeit müssen Sie dann die Nebenkosten für den Hauskauf oder Hausbau abziehen. Was übrig bleibt, ist der ungefähre Betrag, den Sie für Ihre Immobilie ausgeben können.
Hauskosten-Rechner: ein Beispiel
894 Euro x 12 Monate x 100
4,55% Zinsen + 1,0% Tilgung
=195.054
Die Familie hat ein Eigenkapital von 45.000 Euro angespart, das mit in die Hausfinanzierung fließt. Das Ergebnis: 240.054 Euro.
Ausgehend von zusätzlichen Kosten für den Hausbau von pauschal zehn Prozent müssen die Bauherren von diesem Betrag noch 24.005 Euro abziehen. Es bleiben 216.049 Euro. In diesem Rahmen kann sich der Preis für das Eigenheim der Beispielfamilie bewegen.
Kostenübersicht
Alles zum Eigenkapital
Vor dem Immobilienkauf stehen alle Kaufinteressenten vor der Frage: „Wie teuer darf meine Immobilie sein?“
In der Regel werden sie nicht alle Kosten für den Hauskauf sofort bezahlen können. Deshalb benötigen Immobilienkäufer ein Darlehen, das sie über mehrere Jahre tilgen.
Kosten für den Hauskauf nicht unterschätzen
Wer eine Immobilie erwirbt, zahlt mehr als nur den Preis für das Objekt. Durch die Kreditaufnahme und den Kaufvertrag
entstehen zusätzliche Kosten. Erst nach einer Auflistung aller Kostenfaktoren wissen Sie, was Ihre Wunschimmobilie tatsächlich kostet.
Zu den Kosten, die Sie berücksichtigen müssen, zählen zum Beispiel:
- Provision für den Makler
- Notargebühren
- Gebühr für die Eintragung ins Grundbuch
- Grunderwerbsteuer
Provision für den Makler, Notargebühren, eine weitere Gebühr für die Eintragung ins Grundbuch sowie die Grunderwerbsteuer sind Nebenkosten, an denen kein Bauherr oder Hauskäufer vorbeikommt. Auch bei der Immobilienfinanzierung fallen – neben den Zinsen – zusätzliche Kosten an. Dazu gehören beispielsweise Bankgebühren und Provisionen und eine besondere Bereitstellungsgebühr für den Kredit. Die Höhe der Nebenkosten hängt von der Kaufsumme und einigen anderen Faktoren ab. Neben dem reinen Immobilienpreis müssen Hauskäufer mit etwa fünf bis zwölf Prozent Zusatzkosten rechnen.
Einkommen und Ausgaben berechnen
Optimisten haben es im Leben häufig leichter. Doch bei der Planung einer Hausfinanzierung kann auch
Realismus nicht schaden. Denn hier kommt es darauf an, monatliche Einkommen und Ausgaben
so präzise wie möglich zu berechnen.
Der erste Schritt ist die Aufstellung Ihrer Einkünfte.
Dazu gehören alle langfristig und regelmäßig eingehenden Zahlungen:
- Nettogehalt des Hauptverdieners.
- Mieteinnahmen
- Kindergeld
- Zinsen für angelegte Ersparnisse
Extras, wie die Vergütung von Überstunden, Weihnachtsgeld oder Einkünfte aus Nebenjobs dagegen sind zu unsicher, um sie mit einzuplanen.
Wer selbstständig ist oder einen Teil seines Gehalts mit Provisionen verdient, sollte bei der Schätzung der Einkünfte im Hinterkopf behalten, dass die Auftragslage schwanken kann.
Der Traum vom eigenen Haus lässt sich mit einer Baufinanzierung auch ohne großes Vermögen verwirklichen. Wenn es ans Planen der Finanzierung geht, ist das Familiennettoeinkommen entscheidend. Dabei gilt es festzulegen, wie viel Geld Sie monatlich für die Kreditraten aufbringen können, ohne sich zu sehr einzuschränken.
Um diesen Betrag einzuschätzen und richtig zu berechnen, benötigen Sie eine realistische Einnahmen- und Ausgabenrechnung, die über einen langen Zeitraum Bestand hat. Was nach Abzug aller Ausgaben von Ihrem Einkommen übrig bleibt, bestimmt die mögliche Höhe der Monatsraten. Diese Vorarbeit lohnt sich doppelt, denn oftmals ergeben sich Möglichkeiten, Geld zu sparen.
Wir haben in sechs deutschen Städten die Immobilienpreise verglichen und ermittelt, welche Berufsgruppe sich wo am ehesten ein Haus leisten kann. Zur Infografik.
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Aufstellung für eine Familie mit zwei Kindern
Einnahmen | Posten |
monatliches Nettogehalt des Hauptverdieners |
2.300 Euro |
Nettogehalt des Ehepartners |
600 Euro |
Nebeneinkünfte, etwa aus einem Minijob |
250 Euro |
Kindergeld für zwei Kinder |
368 Euro |
Summe der Einnahmen | 3.518 Euro |
Nebeneinkünfte setzen Sie besser nur zur Hälfte an, da sie weniger verlässlich sind als ein festes Gehalt. Bei Zusatzeinnahmen wie Zinsen oder Mieteinkünften sollten Sie zunächst prüfen, was davon nach dem Einsatz Ihres Eigenkapitals übrig bleibt. Auch die Familienplanung spielt eine wichtige Rolle. Wenn es kleine Kinder zu betreuen gibt, steigt ein Elternteil vielleicht aus dem Beruf aus und verdient eine Weile kein Geld mehr.
Wenn Sie sich einen guten Überblick über Ihre Einnahmen verschafft haben, geht es ans Berechnen der monatlichen Ausgaben. An erster Stelle steht eine Auflistung der festen Kosten. Dazu gehören Steuer und Versicherung für das Auto, Gebühren für Telefon, Internet und Mobiltelefon, Versicherungsbeiträge, Rundfunkgebühren sowie unter Umständen Raten für bereits bestehende Kredite und Unterhaltszahlungen. Zwar entfällt Ihre bisherige Monatsmiete, Sie sollten jedoch für die Zukunft im Eigenheim höhere Nebenkosten und zusätzliche Belastungen wie Grundsteuer und Gebäudeversicherung einplanen.
Hinzu kommen die Lebenshaltungskosten für Kleidung, Haushaltswaren, Lebensmittel, Benzin, Körperpflege, Freizeit und Geschenke. Dabei ist es wichtig, eine monatliche Reserve für größere unregelmäßige Ausgaben wie Autoreparaturen, Urlaubsreisen und teure Neuanschaffungen wie Computer und Haushaltsgeräte einzuplanen. Die Höhe der Lebenshaltungskosten hängt von individuellen Bedürfnissen ab. Als übliche Faustformel gelten 750 Euro im Monat für eine Person plus 250 Euro für jedes weitere Familienmitglied.
Beispielrechnung für eine vierköpfige Familie
Ein Realitäts-Check für die monatlichen Ausgaben ist das gute alte Haushaltsbuch, das es in moderner Form auch als Computerprogramm gibt. Damit können Sie jeden einzelnen Posten aufschreiben, addieren und die Summe berechnen, die Sie jeden Monat ausgeben. So erkennen Sie eindeutig, wofür Sie Ihr Geld jeden Monat ausgeben. Und es bietet eine gute Gelegenheit, die Kosten zu überprüfen. In fast jedem Haushalt lässt sich Geld sparen, ohne auf etwas wirklich verzichten zu müssen. Gerade ein Umzug ist ein willkommener Anlass, einige Dinge zu ändern – etwa durch den Wechsel zu einem günstigeren Stromanbieter, eine Umstellung des Telefontarifs oder die Kündigung von Versicherungen.
Nur wer sich einen realistischen Überblick über Einkommen und Ausgaben verschafft hat, kann auch präzise einschätzen, welche monatlichen Ratenzahlungen für ein Darlehen für ihn infrage kommen.
Monatliche Einnahmen |
3.518 Euro |
Kfz-Steuer und Versicherung (umgelegt) |
95 Euro |
Telefon, Internet und Mobiltelefon |
80 Euro |
Versicherungen |
130 Euro |
Rundfunk- und Fernsehgebühren |
18 Euro |
Kreditraten |
100 Euro |
Wohnnebenkosten |
500 Euro |
Lebenshaltungskosten |
1.500 Euro |
Reserve |
200 Euro |
verbleibendes Familiennettoeinkommen |
895 Euro |
Eigenkapital berechnen und einsetzen
Neben dem Einkommen ist das Ersparte ein wichtiger Baustein bei der Finanzierung eines Hauses.
Wer kühl rechnet und plant, kann seinen Traum vom eigenen Haus ohne große Risiken wahr werden lassen.
Je mehr Eigenkapital in den Hauskauf einfließt, desto sicherer und günstiger wird der Weg ins eigene Haus. 20 bis 30 Prozent der gesamten Kosten sollten aus dem Spartopf kommen – das gilt unter Experten und Verbraucherschützern als Faustregel für eine sichere Immobilienfinanzierung. Zwar gibt es Angebote für 100-Prozent-Finanzierungen, mit denen Bauherren und Hauskäufer – zumindest theoretisch – auch ohne Ersparnisse ein Eigenheim kaufen können. Doch solche Kredite sind kostspielig und eignen sich für Normalverdiener eher nicht.
Ein Beispiel: Wenn das Haus 200.000 Euro kostet, lassen sich in der Regel je nach Kreditinstitut bis zu 160.000 Euro günstig finanzieren. Die Sollzinsen liegen dabei zwischen 2,20 Prozent und 3,00 Prozent, abhängig von der Zinsbindung. „Aber was darüber hinausgeht, wird meist deutlich teurer“, sagt Thomas Hentschel, Finanzexperte bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. „Da landet man unter Umständen auch bei acht Prozent Zinsen oder mehr.“ Wer viel eigenes Vermögen einbringt, spart also Zinsen. Da sich auch das Risiko für die finanzierende Bank vermindert, bieten einige Geldinstitute in solchen Fällen günstigere Zinskonditionen.
Die Immobilienfinanzierung mit einem stabilen Fundament aus Eigenkapital ist nicht nur günstiger, sondern auch sicherer als eine Vollfinanzierung. Falls Sie sich irgendwann zum Verkauf des Hauses entschließen, müssen Sie nicht zwingend den ursprünglichen Preis dafür erzielen, um den Kredit abbezahlen zu können. In jedem Fall sind Ersparnisse eine wichtige Entscheidungsgröße für den Finanzierungsplan.
Deshalb steht ein gründlicher Kassensturz bei der Baufinanzierung an erster Stelle. Wenn Sie Ihr Eigenkapital für einen Hauskauf berechnen, sollten Sie prüfen, welche Guthaben wann verfügbar sind.
Falls Sie Vermögen einsetzen wollen, an das Sie erst in ein paar Jahren herankommen, können Sie den Betrag bis zur Fälligkeit zwischenfinanzieren. Beispiel Bausparvertrag: Ist dieser noch nicht zuteilungsreif, gibt es die Möglichkeit, zur Überbrückung für die Finanzierung günstige Bausparkredite in Anspruch zu nehmen.
Eigenkapital berechnen: Schritt für Schritt
Rechnen Sie alle sicheren Geldanlagen für einen Hauskauf zusammen. Dazu gehören:
- Guthaben auf Sparkonten
- Termingelder
- zuteilungsreife Bausparverträge
- festverzinsliche Wertpapiere
- sonstiges Eigenkapital, zum Beispiel Goldmünzen
Die Summe ergibt das Eigenkapital für den Hauskauf, das Sie fest einplanen können.
Addieren Sie alle Kapitalanlagen, die Wertschwankungen unterliegen. Dazu gehören:
- Aktien
- Fondsanteile
- Anleihen
Bei der Bildung dieser Summe sollten Sie einen Risikoabschlag berücksichtigen.
Ziehen Sie drei bis sechs monatliche Nettogehälter als Reserve von der Summe Ihrer Ersparnisse ab. Das Ergebnis ist der Betrag, den Sie maximal als Eigenkapital für den Hauskauf einsetzen können.
Rechnen Sie auch solche Kapitalanlagen zusammen, die zurzeit noch nicht verfügbar sind. Dazu gehören:
- noch nicht zuteilungsreife Bausparverträge
- Rückkaufswerte von Kapitallebensversicherungen
- festgelegte Anlagen wie Sparbriefe
Diese Summe ist wichtig für Ihre langfristige Tilgungsplanung. Zum Beispiel können Sie einen Bausparvertrag, der in acht Jahren zuteilungsreif wird, für eine Sondertilgung einplanen.
Der Eigenkapitalrechner von ImmobilienScout24!
Ermittlung der monatlichen Belastbarkeit
Eigentlich ist es ganz einfach: Um die monatliche Belastbarkeit zu ermitteln, werden vom monatlichen
Einkommen alle monatlichen Ausgaben abgezogen. Was übrig bleibt, ist die monatliche Belastbarkeit,
also die Summe, die für die Tilgung von Krediten zur Verfügung steht. Wichtig dabei ist, vorausschauend zu planen.
Die monatliche Belastung sind alle Ausgaben, inklusive Barabhebungen und Taschengeld für die Kinder. Insofern überprüfen Sie am besten die Kontoauszüge eines gesamten Kalenderjahres, damit haben Sie alle Ausgaben einkalkuliert. Andernfalls besteht die Gefahr, dass einige Positionen vergessen oder zu gering eingestuft werden. Denken Sie auch daran, zukünftige Ausgaben mit einzubeziehen.
Bei den Monatsausgaben ist es wichtig, nicht zu viel sparen zu wollen. Überlegen Sie sich genau, wie viel Geld Sie außer den privaten Kosten zum Beispiel für Anschaffungen, aber auch für Kultur, Genuss oder Urlaub benötigen. Als Grundregel gilt ein Existenzminimum von 40 Prozent des Familiennettoeinkommens oder mindestens 750 Euro für die erste Person und 250 Euro für jede weitere Person.
Alle über den Selbstbehalt und die Ausgaben hinausgehenden Beträge können zur Tilgung des Immobiliendarlehens herangezogen werden. Aber lassen Sie sich monatlich Spielraum.
Veranschlagen Sie die Summe für sonstige Ausgaben höher, damit Sie nicht bei ungeahnten zukünftigen Belastungen in Bedrängnis kommen. Denn es kann vorkommen, dass zum Beispiel plötzlich eine neue Waschmaschine angeschafft werden muss oder andere außerplanmäßige Kosten entstehen.
Ermittlung der monatlichen finanziellen Belastbarkeit
Machen Sie sich doch eine solche Liste und setzen Sie Ihre eigenen Angaben ein. Vergessen Sie nicht,
eine für Ihre Verhältnisse entsprechende Summe für die sonstigen Ausgaben einzutragen.
Fallen diese Sonderausgaben einmal nicht an, sparen Sie das Geld und halten es für Eventualitäten bereit.
Schön wäre es: Als Wohnungsbesitzer ist man die Mietkosten los. Das stimmt auch bis zu einem gewissen Grad, aber die Wohnnebenkosten bleiben auch für Hausbesitzer bestehen und sind nicht unerheblich. Als Faustregel ist circa 1,50 Euro pro Quadratmeter zu veranschlagen. Der Begriff Wohnnebenkosten bezieht sich auf Abwasser- und Müllgebühren sowie Heiz- und Stromkosten.
Bei Eigentumswohnungen in größeren Gebäuden liegen die Wohnnebenkosten mit circa 2 Euro höher. Grund hierfür ist, dass in Wohnanlagen zusätzliche Kosten entstehen – die sogenannten Umlagen (Hausverwaltung, Fassade, Fahrstuhl, Dach, Treppenreinigung).
Machen Sie sich doch eine solche Liste und setzen Sie Ihre eigenen Angaben ein. Vergessen Sie nicht,
eine für Ihre Verhältnisse entsprechende Summe für die sonstigen Ausgaben einzutragen.
Fallen diese Sonderausgaben einmal nicht an, sparen Sie das Geld und halten es für Eventualitäten bereit.
Positionen |
Betrag in Euro |
Einkommen, netto |
2.522 |
sonstige Einnahmen, Verpachtung, Honorare, Kindergeld |
308 |
Verfügbares Monatseinkommen |
2.830 |
- Strom/Heizung |
110 |
- Wohnnebenkosten |
220 |
- Instandhaltungsrücklage |
50 |
- Lebensmittel |
300 |
- Auto, Verkehr |
280 |
- Urlaub |
185 |
- Kleidung |
125 |
- Unterhaltung, Freizeit, Ausgehen, Sport |
105 |
- Hausrat, Küche, Elektronik, Reparaturen |
100 |
- Körperpflege |
50 |
- Telefon, Computer |
60 |
- Jahresgebühren, Raten, Kredite, Versicherungen |
25 |
- sonstige Ausgaben |
30 |
Summe Monatsausgaben |
1.730 |
Summe finanzielle Belastbarkeit |
1.100 |
So haben Sie Ihre Kosten im Griff
Ermitteln Sie Ihre jetzigen Strom- und Heizungskosten. Wenn Sie Mieter sind, müssten die Zahlen auch aus der Nebenkostenabrechnung des Vermieters hervorgehen. Auch Vergleichskosten aus Ihrer zukünftigen Nachbarschaft oder aus dem Bekanntenkreis können helfen, Ihre künftigen Kosten zu schätzen.
Ermitteln Sie den Neupreis Ihres Pkw und schätzen Sie, wie lange Sie den Pkw noch fahren werden. Es gibt beim ADAC Listenpreise über den Wertverfall des Autos, gemessen über Jahre.
Ermitteln Sie die monatlichen Kosten des Pkw inklusive der Rücklagen für einen Neukauf. Schätzen Sie in etwa, wie viel Geld Sie jährlich für Pkw-Reparaturen aufbringen müssen und errechnen Sie den Monatsbeitrag.
Rechner zur monatlichen Belastbarkeit
Nutzen Sie unseren Haushaltsrechner, um Ihre monatliche Belastung richtig einzuschätzen.
Das richtige Finanzierungskonzept entwickeln
Bei der Entwicklung eines persönlichen Darlehenskonzepts heißt es, Sicherheit und Risiken
abzuwägen und Prioritäten zu setzen.
Ein gutes Darlehenskonzept für die Hausfinanzierung ist auf Ihre persönlichen Bedürfnisse und Ihre Belastbarkeit abgestimmt. Aber was heißt das genau? Dank der verschiedenen Stellschrauben, die eine Finanzierung bestimmen, lassen sich verschiedene Ziele präzise anvisieren. Folgende Varianten bieten sich an: eine möglichst niedrige monatliche Belastung, eine möglichst hohe Planungssicherheit, möglichst niedrige Gesamtkosten oder eine möglichst flexible Finanzierung.
Diese Ziele lassen sich nicht alle gleichzeitig erreichen, ja, einige schließen einander aus. Es kommt also darauf an, welches Ziel Ihnen das wichtigste ist. Aber natürlich lassen sich auch Kompromisse finden, die mehreren Vorgaben Rechnung tragen. Im Folgenden finden Sie Ansätze, die Sie verfolgen können.
Eine wichtige Voraussetzung ist derzeit für alle Interessenten an einer Baufinanzierung gegeben: das momentan immer noch niedrige Zinsniveau. Zwei andere Faktoren können Sie selbst bestimmen:
- die Zinsbindungsfrist der Finanzierung. Je kürzer sie ist, umso niedriger ist der Zins. Nachteil: Das Risiko, schon nach wenigen Jahren (z. B. fünf) aufgrund des dann gültigen Zinsniveaus deutlich höhere Raten zahlen zu müssen, steigt erheblich.
- die Tilgung. Vereinbaren Sie den geringstmöglichen Satz von einem Prozent pro Jahr, so hält das die Rate niedrig. Nachteil: Das verlängert die Gesamtlaufzeit der Finanzierung auf bis zu 35 Jahre und mehr und lässt auch die Gesamtkosten deutlich steigen.
Hierfür ist es wichtig, eine möglichst lange Zinsbindungsfrist zu vereinbaren, am besten über 25 Jahre oder mehr. Nachteil: Sie müssen einen höheren Zinssatz als bei kürzeren Bindungsfristen akzeptieren.
Dieses Ziel erreichen Sie mithilfe einer besonders hohen Tilgung von drei oder mehr Prozent oder durch regelmäßige Sondertilgungen. Das bedeutet, dass Ihre Immobilie in besonders kurzer Zeit schuldenfrei ist. Nachteil: Die monatliche Belastung ist sehr hoch, so dass Geld für Freizeit und Urlaub fehlt.
Die wenigsten Menschen werden tatsächlich eines der vier Ziele bedingungslos in den Mittelpunkt stellen, sondern einen Kompromiss anstreben, der alle Anforderungen einbindet.
- So sind Zinsbindungsfristen von 15 Jahren aus gutem Grund derzeit sehr gefragt, weil sie über einen relativ langen Zeitraum Planungssicherheit bei im langjährigen Vergleich niedrigen Zinsen bieten.
- Eine Tilgung von zwei statt einem Prozent senkt die Gesamtkosten der Finanzierung deutlich, ohne die Belastung zu sehr anzuheben (nämlich um 41,66 Euro pro Monat je 50.000 Euro Darlehenssumme).
- Mehr Flexibilität bieten Möglichkeiten zur Sondertilgung, die man im Vertrag festschreiben kann.
- Ebenso lässt sich ein kleinerer Teil der Finanzierungssumme – zum Beispiel 25.000 Euro – mit einem jederzeit kündbaren Darlehen mit flexiblem Zins abdecken. Steigen die Zinsen tatsächlich um zwei Prozent, steigt die Belastung pro Monat um 66,66 Euro. Das ist sicher unangenehm, gefährdet aber nicht die gesamte Finanzierung.
Welche Kombination für Sie die richtige ist, entwickeln Sie am besten im Gespräch mit einem Finanzierungsberater oder Vermittler. Er kann die verschiedenen Variablen dann auch in konkrete, vergleichbare Angebote einbringen.
Der große Wissens-Test
Sind Sie fit für Ihre Baufinanzierung?
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Die 10 besten Tipps für die Kapitalplanung
Die zehn wichtigsten Tipps im Überblick
So kann es funktionieren: Ein Praxisbeispiel
Familie Müller möchte ein gebrauchtes Haus kaufen. Es soll 230.000 Euro kosten.
Hierfür haben Müllers 40.000 Euro Eigenkapital angespart. Zusätzlich können sie sich 20.000 Euro
aus dem Familienkreis leihen. Zusammen macht dies 60.000 Euro. Daraus ergibt sich für Familie Müller
zunächst ein Finanzierungsbedarf von 170.000 Euro bei der Bank.
Um die Formel anzuwenden, benötigt Familie Müller den Zinssatz, der ihr von der Bank geboten wird, sowie den Tilgungssatz, den sie wählen möchte. Bei zehnjähriger Zinsbindung und einer Tilgung von einem Prozent wird Familie Müller ein Zinssatz von drei Prozent angeboten. Daraus ergibt sich folgende Rechnung:
Mit den reinen Anschaffungskosten der Immobilie ist es nicht getan. Hinzu kommen Nebenkosten: von der Grunderwerbsteuer über die Notargebühren bis hin zu Eintragungsgebühren im Grundbuch und auch einer möglichen Maklercourtage. Alles in allem muss Familie Müller hier mit zehn Prozent der Kaufkosten der Immobilie rechnen.
Das hört sich prima an! Die monatliche Belastung würde so nur unwesentlich höher sein als die derzeitige Miete von Familie Müller. Sie möchte am liebsten gleich loslegen. Leider wird schnell klar, dass sie einige Punkte in ihrer Berechnung vergessen hat.
Würden Müllers nur mit einem Prozent tilgen, läge die monatliche Belastung zwar nur bei den errechneten 566,66 Euro. Aber eine Tilgung von nur einem Prozent ist für die Familie in Wahrheit keine Option. Denn letztlich verteuert es den Kredit wegen der längeren Laufzeit des Schuldenabbaus. Angenommen, der Zins betrüge nach der zehnjährigen Zinsbindung sechs Prozent, dann dauert es bei anfänglicher Tilgung von einem Prozent insgesamt 34 Jahre bis zur kompletten Entschuldung.
Bei drei Prozent anfänglicher Tilgung hingegen nur 24 Jahre. Wenn für die Anschlussfinanzierung nach zehn Jahren der Zins auf sechs Prozent stiege, hat dies unabhängig von der Anfangstilgung außerdem eine erhebliche Ratensteigerung um monatlich mehrere hundert Euro zur Folge. Möchte Familie Müller dies vermeiden, so könnte sie eine längere Zinsbindung wählen, müsste sich dann aber von Anfang an auf einen etwas höheren Zinssatz einlassen.
Nach genauerem Hinschauen muss an der Immobilie noch einiges gemacht werden. Zumindest eine neue Heizung, neue Bodenbeläge, neue Tapeten und ein neuer Anstrich sowie ein neues Bad und Gäste-WC sind nötig. Allein für die beiden Bäder rechnet ein befreundeter Architekt von Familie Müller mit je 10.000 Euro. Die Heizung wird weitere 15.000 Euro verschlingen. Und die Bodenbelags- und Malerarbeiten mindestens auch noch mal diese Summe.
Die realistische monatliche Belastung
Familie Müller rechnet zusammen
Die realistische monatliche Belastung für Familie Müller ist also nicht 566,66 Euro, wie zunächst errechnet, sondern mit 1.215 Euro doppelt so hoch:
Dazu kommt, dass die Finanzierung völlig aus dem Ruder laufen würde, wenn der Zinssatz bei einer Anschlussfinanzierung auf sechs Prozent stiege. Nicht zu vergessen sind die privaten Tilgungen an den Familienkreis – je nach Vereinbarung. Falls zusätzlich eine notwendige größere Hausreparatur anstünde, könnte die Finanzierung sogar ernsthaft gefährdet werden.
Die umfassende Berechnung der Finanzierung inklusive aller Nebenkosten fällt nicht mehr so positiv für Familie Müller aus. Hierbei ist zu bedenken, dass in dem Beispiel die Nebenkosten des Wohnens wie Wasser-, Strom- und Heizkosten noch nicht berücksichtigt wurden.
Familie Müller entschließt sich deshalb, bei schnellen und schönen Finanzierungsrechnungen sehr vorsichtig zu sein. Aus diesem Grund informieren Müllers sich erst einmal gründlich bei der Verbraucherzentrale, um eine wirklich substanzielle und belastbare Finanzierung planen zu können.