Wintergarten - Tipps zur Umsetzung
Ein Stück Lebensqualität
Ein Wintergarten gibt Ihrem Haus Flair und Atmosphäre. Mit unseren Tipps kann er auch für Sie Realität werden.
Ein Wintergarten lässt sich sehr unterschiedlich nutzen: Er kann Gewächshaus sein, ein geschützter Rückzugsort, oder ein zweites Wohnzimmer mit viel Grün. Für die individuelle Einrichtung gibt es entsprechend viele Möglichkeiten.
In jedem Fall gehören gemütliche Möbel in den Glasanbau – zum Beispiel ein Sessel mit Leselampe, eine Chaiselongue zum Entspannen und ein kleiner Esstisch für das Frühstück oder die Kaffeerunde in der Nachmittagssonne. Luxuriös wird der Wintergarten mit hochwertigen Loungemöbeln und einem Whirlpool. Hat der Wintergarten einen Zugang zum Garten, sollte ausreichend Abstand zwischen dem Durchgang und der Ruhezone bleiben.
Wintergärten gibt es in den verschiedensten Ausführungen und Bauweisen. Die Kosten für den Bau liegen ca. zwischen 1.000 bis 1.500 EUR pro Quadratmeter, nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Dem Bauherren bieten sich vor allem Baukastensysteme an, die sich dank der vielseitigen Kombinationsmöglichkeiten nach seinen individuellen Vorstellungen erstellen lassen und bei denen der Selbstbauer durch Eigenleistungen erhebliche Baukosten sparen kann.
Wintergärten aus Holz strahlen besonders in der kalten Jahreszeit Wärme aus.
Holzkonstruktionen, die auch als Bausätze angeboten werden, sind die preisgünstigste Variante. Holz ist wohnlich und wärmedämmend. Konstruktionen aus Stahl, Aluminium oder Kunststoff sind technisch ausgeklügelter und wirken leichter. Für das Glas empfiehlt sich Zweischeiben-Isolierglas, noch besser ist spezielles Wärmeschutzglas. Es hält die durch die Sonneneinstrahlung gewonnene Wärme lange zurück und verhindert das schnelle Auskühlen.
Das Dach sollte ungefähr 45 Grad geneigt sein, so trifft im Winterhalbjahr die tieferstehende Sonne in der Mittagszeit etwa rechtwinklig auf und wird deshalb kaum reflektiert - der Wärmegewinn ist hoch. Im Sommer dagegen wird ein Teil der Strahlen der hochstehenden Sonne abgelenkt und die Luft weniger erhitzt.
Nach der jeweiligen Nutzung richtet sich auch der Standort. Soll der Wintergarten beispielsweise als Klimapuffer fungieren, empfiehlt sich eine Anordnung auf der Nordseite des Hauses. Dient er hingegen als botanischer Garten, bietet die Ostseite ideale Lichtverhältnisse für die Pflanzen. Als beliebteste Variante erweist sich jedoch die Ausrichtung gen Süden, die für reichlich Sonneneinstrahlung sorgt.
Das Faltdach sorgt für eine gute Belüftung im Wintergarten.
Kippfenster, Schiebe- oder Falttüren verhindern Hitzestaus und somit die Bildung von Schwitzwasser, Ventilatoren sorgen für zusätzliche Kühlung bei direkter Sonneneinstrahlung. Wer den Anbau eines Wintergartens auch aus ökologischer Sicht in Erwägung zieht, kann den Wärmegewinn als zusätzliche Energiequelle nutzen. Wärmespeicher aus Wasser oder Steinen können durch die einfallenden Sonnenstrahlen aufgeheizt werden, Ventilatoren verteilen die sich stauende Warmluft und beheizen so die anliegenden Räume. Soll das Dach des Glasanbaus ebenfalls ökologisch sinnvoll genutzt werden, können Sonnenkollektoren, die gleich beim Bau angebracht werden, als zusätzliche Energiequelle fungieren.
Entscheidend bei der richtigen Wahl der Pflanzen ist die Lage des Wintergartens. Ist er nach Norden ausgerichtet oder versprechen Ost-, West- oder am besten Südseite sonnige Wärme? In einem Wintergarten, der in der kalten Jahreszeit beheizt wird, können auch empfindliche Pflanzen gedeihen. In einem unbeheizten, nach Süden orientierten Wintergarten fühlen sich Olivenbäume und Agaven wohl. Sie brauchen zwar Licht, aber im Winter wenig Wärme. Wenn dort Mandarinen- und Zitronenbäume oder Zylinderputzer überwintern sollen, darf die Raumtemperatur nicht unter 15 Grad fallen. In warmen, ganzjährig auf 18 Grad beheizten Glasanbauten fühlen sich Exoten wie die Bougainvillea, der Mangobaum und Kaffeestrauch wohl. So wird der Wintergarten zur kleinen mediterranen Urlaubsinsel im Alltag.
Bei einer ganzjährigen Nutzung besteht die Möglichkeit, die staatliche Eigenheimzulage für Ausbauten und Erweiterungen in Anspruch zu nehmen. Die Voraussetzung ist, dass dabei zusätzlicher Wohnraum entsteht, der zum Wohnen geeignet ist. In diesem Fall beträgt die mögliche achtjährige Förderung pro Jahr 2,5 Prozent der Baukosten. Auch die Zulage von jährlich 750 EUR pro Kind wird gezahlt. Allerdings darf die Summe von Kinder- und Eigenheimzulage über den gesamten Förderzeitraum die Hälfte der Ausbaukosten nicht übersteigen.