Der Mietvertrag ist das wichtigste Dokument für das Mietverhältnis und sollte fehlerfrei sein. Anderenfalls kann es passieren, dass er für ungültig erklärt wird. Hier geht es darum, wie Sie als Vermieter auf der sicheren Seite sind, wenn es um das Aufsetzen eines rechtssicheren Mietvertrags geht.

• Online verfügbare Vorlagen für Mietverträge sind in der Regel rechtssicher, decken aber oft nicht alle Eventualitäten ab.

• Idealerweise sollten Sie als Vermieter den Mietvertrag von einem Fachanwalt für Mietrecht aufsetzen oder zumindest überprüfen lassen.

• Informieren Sie sich außerdem über die Vorgaben im BGB sowie über aktuelle Änderungen im Mietrecht.

Es gibt verschiedene Arten des Mietvertrags. Vor Abschluss muss der Vermieter sich auf eine Art festlegen und diese angeben. Der befristete Mietvertrag oder Zeitmietvertrag gibt die Dauer des Mietverhältnisses genau an. Besonders verbreitet ist der unbefristete Mietvertrag, der keinen zeitlichen Rahmen vorgibt, sich aber vom Mieter mit einer gesetzlichen Kündigungsfrist von drei Monaten kündigen lässt. Die Höhe der Miete lässt sich in einem Indexmietvertrag (an Lebenshaltungskosten gekoppelt) oder in einem Staffelmietvertrag festlegen.

Die Paragrafen §§535-580 des BGB machen wichtige Vorgaben zum Mietvertrag. Damit dieser gültig ist, muss er die folgenden Bestandteile haben:

• Persönliche Angaben zu den Vertragsparteien

• Angaben zum Mietobjekt (Adresse, Räume und Gemeinschaftsräume)

• Miethöhe, Zahlungszeitpunkt und Zahlungsart

• Vertragsdauer (befristet oder unbefristet)

• Mietzweck

• Umfang der auf den Mieter umgelegten Betriebskosten und Verteilerschlüssel

• Höhe der Kaution

• Bedingungen zur Kündigung

Gut zu wissen: Darüber hinaus haben Sie als Vermieter weitere wichtige Ausgestaltungsmöglichkeiten. Diese beinhalten die zusätzlichen Nebenkosten, Regelungen zu den Reparaturen und Zusatzvereinbarungen.

Um als Vermieter auf der Seite des Rechts zu bleiben, sollten Sie gut auf die richtigen Formulierungen achten. Zwar muss der Mietvertrag nicht zwingend schriftlich abgeschlossen werden, aber wir möchten Ihnen eine Verschriftlichung ans Herz legen. Denn so können Sie sich bei Bedarf stets auf ein Dokument berufen.

Regeln Sie auch Aspekte wie etwa die Tierhaltung, den Umgang mit Kleinreparaturen und Schönheitsreparaturen, erlaubte bauliche Veränderungen und den Zustand der Mietwohnung bei Übergabe in einem Protokoll. Darüber hinaus sollten Sie die Hausordnung dem Mietvertrag beilegen, damit sie gültig ist. Bedenken Sie, dass falsche Klauseln im Mietvertrag dafür sorgen können, dass er ungültig wird.

Zwar müssen Sie die Quadratmeterzahl im Mietvertrag nicht zwangsläufig genau angeben, aber da diese als Berechnungsgrundlage für die Miete und die Betriebskostenabrechnung gilt, sollten Sie so detailliert wie möglich vorgehen. Denn wenn sich später herausstellt, dass die Flächenangabe falsch war, kann der Mieter zu viel gezahlte Miete von Ihnen zurückfordern.

Zu guter Letzt sollten Sie als Vermieter sich mit Ihren Rechten und Pflichten auskennen, wenn Sie ein Vertragsverhältnis eingehen. Der Mieter darf die Wohnung vertragsgemäß nutzen. Sie müssen das Objekt vertragsgemäß bereitstellen und im vereinbarten Zustand erhalten. Dazu gehört auch, dass Sie die Kosten für Instandhaltung und Instandsetzung übernehmen.

Sie haben außerdem eine Obhutspflicht, eine Prüfungspflicht, eine Verkehrssicherungspflicht und eine Beheizungspflicht. Denken Sie auch daran, die technische Infrastruktur der Immobilie regelmäßig zu überprüfen und bei Bedarf für eine Wartung zu sorgen. Mehr über die Rechte von Vermieter und Mieter lesen Sie hier.

Ein Mietvertrag ist dann eindeutig rechtssicher, wenn Sie ihn von einem Anwalt aufsetzen oder zumindest überprüfen lassen. Dieser rechnet entweder über einen Pauschalbetrag, nach zeitlichem Aufwand oder nach der geltenden Honorarordnung für Anwälte ab. Treffen Sie zu Beginn der Verhandlung eine passende Abmachung mit Ihrem Anwalt.

Die gratis Vorlagen für Mietverträge, die Sie online finden, sind zwar im Regelfall auch rechtssicher, decken aber viele Sonderfälle nicht ab. Zudem besteht die Gefahr, dass Sie durch den Zusatz von Klauseln den Mietvertrag ungültig machen. Daher ist es sinnvoll, die Anwaltskosten für die Prüfung in Kauf zu nehmen. Diese belaufen sich je nach Art der Immobilie und nach Umfang des Aufwands auf bis zu mehrere Hundert Euro.