Wohnraummietvertrag

Beim Mietvertrag handelt es sich um das wichtigste Dokument für Mieter. In diesem Beitrag geht es um die Inhalte des Mietvertrags. Sie erhalten eine Checkliste, Tipps zu Besonderheiten sowie eine PDF-Vorlage.

• Der Wohnraummietvertrag sollte unbedingt schriftlich abgeschlossen werden und stellt eine wichtige Garantie für den Vermieter dar.

• Achten Sie darauf, dass der Mietvertrag bei Fragen zu Kleinreparaturen und Nebenkostenzahlungen vermieterfreundlich gestaltet ist.

• Besonders wichtig ist die Gestaltung der Kündigungsbedingungen.

• Nutzen Sie auf Wunsch eine Wohnraummietvertrag-Vorlage und passen Sie diese an Ihre Bedürfnisse an.

Einen Wohnraummietvertrag ist ein Vertrag, den Vermieter und Mieter gegenseitig abschließen. Der Vermieter überlässt dem Mieter dabei gegen Zahlung der Miete den entsprechenden Wohnraum. Die Wohnraummiete wird im BGB, dem Bürgerlichen Gesetzbuch, ausführlich geregelt.

Es gibt zwei wesentliche Unterschiede beim Mietvertrag, nämlich die befristete und die unbefristete Variante. Wenn kein Grund für eine Befristung vorliegt, entscheiden sich die meisten Vermieter für einen unbefristeten Mietvertrag. Mehr über die Befristung erfahren Sie hier.

Der Mietvertrag für Wohnräume stellt Ihr wichtigstes Dokument im Mietverhältnis dar. Achten Sie daher darauf, dass aus rechtlicher Sicht für einen Wohnraummietvertrag die Schriftform empfehlenswert ist. Jedoch ist in Deutschland weder die Form noch der genaue Inhalt des Mietvertrags vorgeschrieben. Sie dürfen also auch einen mündlichen Mietvertrag abschließen, sollten sich aber gerade als Vermieter so gut absichern wie möglich. Denn hierzulande werden vor allem die Mieter vom Gesetz geschützt.

• Name des Vermieters und eines Vertreters (bei Bedarf)

• Name und persönliche Daten des Mieters

• Adresse und Beschreibung der Mietwohnung (Lage im Haus, Wohnungsnummer, Geschosszahl)

• Größe der Wohnung

• Detaillierte Auflistung der zu vermietenden Räume und Flächen

• Beginn (und bei Befristung auch Ende) des Mietverhältnisses

• Höhe der Miete

• Zusammensetzung der Miete

• Angaben zu einer möglichen Mieterhöhung

• Angaben zu Betriebskosten

• Zahlungsmodalitäten

• Festlegung der Mietkaution (normalerweise drei Nettokaltmieten)

• Anzahl und Art der übergebenen Schlüssel

• Zustand der Immobilie (idealerweise mit einem Übergabeprotokoll als Anlage)

• Regelungen zur Kündigung des Mietverhältnisses

• Widerrufsbelehrung

• Hausordnung

• Unterschriften beider Parteien

Den fertigen Mietvertrag sollten Sie zweimal ausdrucken und jeweils unterschreiben. Der Mieter muss ebenfalls beide Ausführungen unterschreiben und behält dann einen Mietvertrag.

Neben diesen wichtigen Angaben gilt es, sich als Vermieter darum zu kümmern, dass zusätzliche Regelungen im Mietvertrag für Wohnraum vermieterfreundlich sind. Hier geht es um Ihren eigenen Schutz. Bedenken Sie, dass es im Zweifelsfall immer besser ist, mehr als weniger Regelungen schriftlich festzuhalten.

Ein Beispiel dafür sind Kleinreparaturen. Als Vermieter sind Sie laut der geltenden Pflichten zur Instandhaltung und Instandsetzung der Mietsache verpflichtet, während der Mieter Schönheitsreparaturen übernimmt. Um auch den Graubereich dazwischen abzudecken, können Sie im Mietvertrag explizit angeben, mit wie viel Gesamtkosten sich der Mieter pro Jahr an Kleinreparaturen beteiligt. Außerdem können Sie eine Beteiligung des Mieters an einzelnen Reparaturen festlegen.

Übrigens: Ihre Absicherung als Vermieter dafür, dass der Mieter die Wohnung bei Auszug in einem guten Zustand hinterlässt, ist die Kaution. Achten Sie daher gut auf eine detaillierte Regelung zur Höhe, Auszahlung und zur eventuell nötigen Einbehaltung dieser Zahlung.

Auch die Nebenkosten (Betriebskosten) sollten Sie im Mietvertrag genau regeln. Sie dürfen viele der anfallenden Kosten für die Bewirtschaftung des Hauses auf den Mieter umlegen. Dies geht jedoch nur, wenn dies eindeutig im Mietvertrag vereinbart ist. Hier erfahren Sie, welche Betriebskosten umlagefähig sind. Außerdem erhalten Sie auf Wunsch Unterstützung bei der Nebenkostenabrechnung.

Darüber hinaus empfehlen wir Ihnen, Regelungen zur Tierhaltung, zur Nutzung von Gemeinschaftsräumen, zur möglichen Untervermietung, zur Reinigungspflicht, zu Rauchwarnmeldern und zur Pflicht des regelmäßigen Lüftens im Mietvertrag festzuhalten.

Besonders gut sollten Sie als Vermieter auf die Kündigungsregeln im Mietvertrag achten, denn es ist oft nicht leicht, einem Mieter zu kündigen. In Deutschland ist das Recht zudem fast immer auf der Seite des Mieters, weshalb es für Sie gilt, sich mit dem Mietvertrag so gut wie möglich abzusichern. Lesen Sie hier mehr dazu, wann eine Kündigung seitens des Vermieters erlaubt ist.

In einem befristeten Mietvertrag ist bereits festgelegt, wann das Mietverhältnis endet. Hier ist es besonders schwierig, vor Ablauf der Frist eine Kündigung auszusprechen. Bei unbefristeten Mietverträgen gibt es die ordentliche Kündigungsfrist, die meist drei Monate umfasst. Nur in Sonderfällen, etwa bei ausbleibenden Mietzahlungen, dürfen Sie eine außerordentliche Kündigung aussprechen.

Sobald Sie den Mietvertrag einmal unterschrieben haben, ist es schwierig, davon zurückzutreten. Der Mieter hat normalerweise ein Widerrufsrecht von zwei Wochen. Als Vermieter dürfen Sie den Mietvertrag dann widerrufen, wenn der Mieter in seiner Selbstauskunft wissentlich falsche Informationen angegeben oder Sie auf andere Art arglistig getäuscht hat. Dabei liegt die Beweislast stets bei Ihnen als Vermieter.

Einen Wohnraummietvertrag als PDF finden Sie unkompliziert bei ImmoScout24. Mit nur wenigen Klicks können Sie einen Standardmietvertrag für Wohnungen herunterladen und Ihre Daten einfügen. Schrecken Sie nicht davor zurück, das Dokument entsprechend zu bearbeiten und an Ihre Wünsche anzupassen. Lassen Sie sich bei Bedarf von unseren Experten beraten.