Voraussetzungen

Eine passende Selbstständigkeit

Nicht jeder, der an eine Existenzgründung denkt, weiß von der ersten Sekunde an, wie das neue Aufgabenfeld wohl aussehen könnte. Die große Flexibilität stellt damit viele angehenden Unternehmer/innen vor die Qual der Wahl. Bei dieser Wahl sollten Existenzgründer sowohl wirtschaftliche als auch persönliche Gesichtspunkte beachten. Nur wer mit ganzem Herzen bei der Sache ist, wird letztlich auch mit der selbst gewählten Selbstständigkeit punkten können. Wer aber dabei das Rechnen vergisst, läuft Gefahr, am Ende des Monats die Miete nicht zahlen zu können.

Wer sich selbst ein paar erste Fragen beantwortet, kommt der Entwicklung einer passenden Selbstständigkeit schneller und zielsicherer auf die Spur. Mit folgenden Punkten können Sie Ihre ersten Überlegungen anstellen und vermeiden den Bau von nicht realisierbaren Luftschlössern in der Vorbereitungsphase:

  • Fangen Sie nicht mit einem Businessplan an, bevor Sie nicht einige erste Überlegungen und grobe Berechnungen zu Papier gebracht haben. Der Businessplan folgt erst, wenn Ihre Entscheidung für eine bestimmte Selbstständigkeit gefallen ist.
  • Wenn Sie arbeitslos sind und in der Selbstständigkeit eine Alternative zu einer aussichtslosen Jobsituation sehen: Fangen Sie rechtzeitig an, sich mit der Suche nach einer geeigneten Selbstständigkeit zu beschäftigen. Wer erst vier Monate vor Auslaufen des Arbeitslosengeldes damit beginnt, hat oft nicht genügend Zeit, sich ausreichend vorzubereiten. Informieren Sie sich frühzeitig über mögliche Fördermittel.
  • Sie müssen diese noch nicht im Detail kennen, sollten aber wissen, ob möglicherweise wichtige Fristen eingehalten werden müssen. Die wichtigsten Förderungen derzeit sind der Gründungszuschuss und das Gründercoaching Deutschland. Darüber hinaus gibt es aber noch zahlreiche weitere Programme, die Sie in der Regel bei Beratungsstellen in Ihrer Nähe in Erfahrung bringen können.
  • Beantworten Sie sich folgende Fragen: Welche Dinge machen Ihnen Spass? Welche Dinge mögen Sie nicht? Eine Selbstständigkeit mit Tätigkeiten, die Sie eigentlich nicht mögen, ist wenig zufrieden stellend und geht meist schief.
  • Die Wertschätzung Ihrer zukünftigen Kunden ist wichtig für eine Selbstständigkeit. Deshalb sollten Sie darauf achten, was Sie besonders gut können und wo Ihre Schwächen liegen. Beziehen Sie dabei ruhig auch die Aussagen Ihrer Freunde, Kollegen oder Verwandten ein. Diese haben oft einen ungetrübteren Blick und geben Anregungen, an die man selbst manchmal gar nicht gedacht hat. Wenn Sie es schaffen, Ihre Stärken in einer Selbstständigkeit voll einzusetzen, ist das optimal für Ihre neuen Aufgaben.
  • Fragen Sie sich, ob Ihre geplante Selbstständigkeit mit Ihrer privaten Situation vereinbar ist. Wenn Ihre private Situation mit Einschränkungen – beispielsweise durch das Vorhandensein von Kindern – verbunden ist, machen Sie sich klar, wie viel Zeit Sie realistischerweise für Ihre Arbeit aufbringen können.
  • Ermitteln Sie, wie viel Geld Sie im Monat für Ihr Leben brauchen. Kalkulieren Sie dabei auch ein, dass Sie Ihre Sozialversicherung als Selbstständige/r selbst bezahlen müssen.
  • Erstellen Sie eine grobe Überschlagsrechnungen: Wie viel Geld müssen Sie zu Beginn investieren? Wie viel Geld kostet Ihre Selbstständigkeit im Monat? Welche Einnahmen pro Monat sind realistisch? Mit Hilfe dieser ersten Berechnung können Sie schon im Vorfeld feststellen, ob Sie eine Chance auf eine tragfähige Geschäftsidee haben oder ob Sie doch besser noch am Konzept feilen sollten oder ob Sie sogar eine ganz andere Idee entwickeln sollten.
  • Keine Angst vor Beratungsleistungen: Spezialisierte Gründungsberatungen helfen Ihnen, die richtige Entscheidung zu treffen oder können passende Einrichtungen benennen.

Dieser Text wurde von www.amaveo.de – Andrea Claudia Delp zur Verfügung gestellt. Frau Delp ist Autorin und hilft Gründern und jungen Unternehmen auf dem Weg in eine erfolgreiche Selbstständigkeit.

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