Heizen und Sparen - mit Geld vom Staat
Fördermittel richtig nutzen
Es sind gute Zeiten für umweltbewusste Hauseigentümer: Wer jetzt auf moderne Heiztechniken wie Pellets, Solarenergie, Erdwärme oder Öl-Brennwertsysteme umsteigt, den belohnt der Staat mit Zuschüssen und Sonderdarlehen.
Solaranlagen sind eine gute Investition.
Der Zeitpunkt ist günstig, um auf eine umweltfreundliche Anlage umzusteigen. Denn noch bis Ende des Jahres gilt das Marktanreizprogramm 2011 für erneuerbare Energien, mit dem das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Heizungsmodernisierungen fördert. Dazu gehören thermische Solaranlagen, effiziente Wärmepumpen, moderne Öl-Brennwerttechniken sowie verschiedene Biomasseanlagen wie Pellet- und Scheitholzvergaserheizungen.
So gibt es für Solarkollektoren zur kombinierten Warmwasserbereitung und Raumheizung noch bis Ende des Jahres einen Zuschuss von 120 Euro pro Quadratmeter. Ab Januar 2012 sinkt der Betrag auf 90 Euro pro Quadratmeter. Gefördert werden bis zu 40 Quadratmeter Kollektorfläche. Größere Anlagen begünstigt die BAFA nur, wenn sie mit einem großvolumigen Pufferspeicher ausgestattet sind. Im Pufferspeicher wird das erhitzte Wasser gesammelt und über mehrere Tage mit geringem Wärmeverlust aufbewahrt.
Für den Einbau von Pelletkesseln mit entsprechendem Pufferspeicher gibt es bis zu 2.500 Euro Zuschuss, Anlagen zur Verfeuerung von Holzhackschnitzeln fördert die BAFA mit immerhin 1.000 Euro. Auch der Austausch alter Heizkessel gegen moderne Brennwertkessel wird mit Fördergeldern belohnt. Dafür gibt es in diesem Jahr 600 Euro, ab 2012 noch 500 Euro.
Unterschiedlich hoch fallen die Zuschüsse bei den Wärmepumpen aus – je nachdem, um welchen Typ es sich handelt und wie hoch die Wärmeleistung ist. Bis zu 2.400 Euro Zuschuss sind dafür erhältlich.
Bei allen BAFA-Zuschüssen für Biomasseanlagen, Kesseltausch oder Wärmepumpeneinbau gilt seit September 2011: Um eine Förderung zu bekommen, muss eine Umwälzpumpe der Effizienzklasse A eingebaut werden.
Mit ihren Programmen „Energieeffizient Sanieren“ (Programme 152 und 430) und „Wohnraum Modernisieren“ (Programm 141) unterstützt auch die staatliche KfW-Förderbank den Einbau einer umweltfreundlichen Heizungsanlage.
Bis zu 2.500 Euro Zuschuss gibt es beim Programm 430. Mit den Kredit-Programmen 152 und 141 können Sie bis zu 100 Prozent der gesamten Investitionskosten finanzieren, maximal aber 50.000 Euro (Programm 152) bzw. 75.000 Euro (Programm 141).
Auch Bundesländer und Kommunen bieten spezielle Förderprogramme an. Diese sind von Bundesland zu Bundesland sehr unterschiedlich. So fördert etwa Baden-Württemberg den Einbau von Heizungsanlagen auf Basis erneuerbarer Energieträger mit zinsgünstigen Darlehen. Auch einzelne Kommunen wie München oder Bonn bieten spezielle Programme an. Hier lohnt es, sich bei den Behörden vor Ort über die Möglichkeiten zu erkundigen.
Nicht alle Fördermittel dürfen Sie kombinieren. Das gilt insbesondere für BAFA- Förderung und die KfW-Programme 152 und 430. Erlaubt ist eine Kombination nur dann, wenn der Heizungseinbau nicht als Einzelmaßnahme, sondern als Teil einer Sanierung nach den Vorgaben für das KfW-Effizienzhaus erfolgt.
Anträge auf KfW-Förderung stellen Sie vor Sanierungsbeginn bei Ihrer Hausbank. Das Darlehen wird dann nach Prüfung der Unterlagen durch Ihre Hausbank bereitgestellt. Den Antrag auf BAFA-Fördermittel müssen Sie innerhalb von sechs Monaten nach Inbetriebnahme der Anlage stellen.
Tipp: Überprüfen auf jeden Fall schon vor der Heizungserneuerung, welche Förderung für Sie infrage kommt. Passen Sie Ihr Projekt im Zweifelsfall den strengen staatlichen Vorgaben an, um die Fördermittel zu erhalten – es lohnt sich.