Energiesparhäuser im Überblick

Besser wohnen im energieeffizienten Haus

In Deutschland dürfen nur noch Niedrigenergiehäuser gebaut werden. Aber was verbirgt sich hinter der Vielzahl von anderen Bezeichnungen? Ein Überblick

Energiesparhäuser im Überblick

 

Effizienzhaus, Nullenergiehaus, Selbstversorgerhaus, 3-Liter-Haus: In der Hausbranche kursieren viele Begriffe für Häuser mit möglichst niedrigem Energiebedarf. Manche sind gesetzlich definiert, andere eher werblich motiviert. Entscheidend für die staatliche Förderung sind allein die Effizienzklassen der KfW-Förderbank.

Seit 2002 gibt es die Energieeinsparverordnung (EnEV), mit der zum ersten Mal ein vom Gesetzgeber definierter Standard für Energieeffizienz eingeführt wurde: das Niedrigenergiehaus.

Seither wurde die EnEV mehrere Male novelliert, zuletzt zum 1. Januar 2016. Auch wenn es nicht leicht, ist den Überblick zu behalten, gibt es eine zentrale Botschaft: Alle Neubauten in Deutschland sind Energiesparhäuser.



Der wichtigste Standard: die KfW-Effizienzhäuser

Diese Klassen von Energieeffizienz sind maßgebend für die staatliche Förderung der KfW-Bank.

KfW-Effizienzhaus 55:

Das KfW-Effizienzhaus 40 hat einen Jahresprimärenergiebedarf von nur 55 Prozent eines Referenzgebäudes nach Energieeinsparverordnung (EnEV), das dem gesetzlichen Mindeststandard entspricht. Er wird zum Beispiel erreicht mit guter Wärmedämmung, Dreifachverglasung, einer Solaranlage fürs warme Wasser und einer Holzpellet-Heizung oder Wärmepumpe.

KfW-Effizienzhaus 40:

Der Jahresprimärenergiebedarf beim KfW-Effizienzhaus 40 beträgt nur 40 Prozent eines vergleichbaren Referenzgebäudes. Hier wird zusätzlich noch eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung gebraucht, um den Standard zu erreichen.

KfW-Effizienzhaus 40 plus:

Um diesen Standard zu erreichen, muss das Effizienzhaus 40 mit einer Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher ergänzt werden – das Haus verbraucht nicht nur sehr wenig Energie, es produziert sie sogar.

Alle weiteren KfW-Standards, die noch kursieren, betreffen entweder die Altbausanierung oder stammen aus älteren Förderprogrammen und sind nicht mehr aktuell.

Weitere Energieeffizienz-Begriffe im Überblick

Passivhaus:

Das Passivhaus hat den niedrigsten Heizwärmebedarf aller Haustypen. Das gelingt durch die Nutzung von Sonnenwärme und Körperwärme der Bewohner, vor allem aber auch durch eine besonders wirkungsvolle Wärmedämmung.

Nullenergiehaus:

Beim Nullenergiehaus wird der Heizwärmebedarf des Hauses ausgeglichen durch eine eigene Stromerzeugung, sodass eine ausgeglichene Energiebilanz entsteht. In der Regel geschieht das durch eine Photovoltaik-Anlage, manchmal auch durch Kraft-Wärme-Kopplung, indem das Heizsystem auch Strom erzeugt.

Selbstversorgerhaus/Plusenergiehaus:

Es folgt demselben Prinzip wie das Nullenergiehaus, es wird aber sogar mehr Energie produziert, als für Heizung und warmes Wasser nötig ist. Mehr dazu erfahren Sie hier.

Förderung für Energieeffizienz

Für diese Effizienzhaus-Standards bekommen Sie Fördermittel von der KfW-Bank:

KfW-Standard Heizwärmebedarf
KfW- Effizienzhaus 55 höchstens 35 kWh/(m²·a)
KfW- Effizienzhaus 40 höchstens 25 kWh/(m²·a)
KfW- Effizienzhaus 40 plus Höchstens 25 kWh/(m²·a)
plus eigene Stromerzeugung mit Batteriespeicher  

Je höher der Standard, umso besser die Förderung. Mehr dazu erfahren Sie hier

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