Die Rohbauphase

Die Rohbauphase umfasst alle Bauarbeiten von der Erschließung des unbebauten Grundstücks bis zur Fertigstellung der Außenhülle. Dazu gehören das Fundament, die tragenden Wände und die Dachkonstruktion. Aber auch die Decken, Treppen, Innenwände und der Schornstein werden in der Regel dazugezählt. Charakteristisch am Rohbau ist seine „Offenheit“, denn Fenster und Türen werden erst in der Innenausbauphase eingebaut.

Die Dauer der Rohbauphase unterscheidet sich bei einem Massiv- oder Fertighaus stark. Während für ein Stein auf Stein gemauertes Massivhaus etwa vier bis fünf Wochen angesetzt werden, sind die einzelnen Module eines Fertighauses oft innerhalb von zwei bis drei Tagen zusammengebaut.

Haben Sie sich für ein Massivhaus entschieden, tummeln sich in der Rohbauphase in erster Linie Maurer und Zimmerleute auf Ihrem Grundstück. Sie leisten folgende Arbeiten:

  • Die Baustelle wird eingerichtet. Dazu zählen das Bereitstellen von Baustellenstrom, eines Wasseranschlusses, einer Baustellenzufahrt genauso wie das Aufstellen des WC, der Entsorgungscontainer und die Installation bestimmter Sicherungsmaßnahmen
  • Bei einem Hausbau mit Keller wird zunächst die Baugrube ausgehoben
  • Danach kann die Bodenplatte gegossen werden bzw. beginnen die Fundamentarbeiten (einschließlich Hauptkanallegung und Abdichtungsarbeiten)
  • Es folgen Stein auf Stein die Außenwände
  • Zwischendecken werden gegossen
  • Darauf folgt der Treppeneinbau
  • Wenn die Dachkonstruktion (ohne Dachdeckung) steht, ist Zeit für das Richtfest

Die Innenbauphase

Nach dem Richtfest geht es an den Innenausbau. Jetzt sollen alle Räume bewohn- und damit nutzbar gemacht werden. In dieser Phase ist Koordination gefragt. Diese Herausforderung übernimmt meist der Architekt oder der Bauleiter. Er muss insbesondere bei Massivbauten auch Wartezeiten für die Trocknung berücksichtigen. Dabei hängt die Dauer der Trocknungsphase von der Jahreszeit und den verwendeten Materialien ab.

Beim Innenausbau geben sich Maurer, Trockenbauer, Installateure, Elektriker, Maler, Fliesenleger, und Tischler die Klinke in die Hand. Das erwartet Sie während der Innenausbauphase:

  • Das Dach wird eindeckt
  • Es folgen Installationsarbeiten für die Elektro-, Wärme-, Wasser- und Abwasserversorgung
  • Während der Estricharbeiten heißt es zeitweilig: Füße stillhalten!
  • Sind die Innenputzarbeiten abgeschlossen, folgt der Einbau von Fenstern und Außentüren
  • Der Fußboden kommt an die Reihe. In den einzelnen Zimmern werden Fliesen oder die Beläge Ihrer Wahl verlegt
  • Danach geht es die Wände entlang: Tapeten, Verkleidungen oder ein Farbanstrich sorgen ganz schnell für Wohnatmosphäre
  • Sofern keine Fußbodenheizung verlegt wurde, erfolgt die Montage der Heizkörper
  • Waschbecken, Badewanne, Dusche und WC – alle Sanitärobjekte erhalten jetzt ihren Platz
  • Nach der Innentür-Montage können die ersten Einrichtungsarbeiten beginnen


Sparpotenzial für geübte Heimwerker

Sowohl in der Rohbauphase als auch beim Innenausbau können Sie kräftig sparen. Vorausgesetzt: Sie besitzen handwerkliche Fähigkeiten und ausreichend Zeit. Die Option, beim Rohbau mit zur Hand zu gehen, ist nicht jedermanns Sache. Maler- und Tapezierarbeiten und das Verlegen der Laminatböden trauen sich hingegen viele Bauherren zu oder vertrauen auf Unterstützung von Freunden und Bekannten.

Die Bauabnahme

Bevor die Einweihungsparty startet, steht noch ein wichtiger Rechtsakt auf dem Plan: die Bauabnahme. Hier überprüfen Sie noch einmal ganz genau, ob alle Arbeiten wie abgesprochen ausgeführt wurden. Dazu erfolgt ein Rundgang mit den beteiligten Baufirmen, bei dem das Haus auf Mängel geprüft wird. Sie als Bauherr führen durchs Haus, ratsam ist allerdings, sich die Unterstützung eines Bausachverständigen zu sichern.



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