Heizung im neuen Haus

Mit diesen Heizsystemen heizt man heute

Regenerative Technologien ermöglichen heute eine besonders umweltschonende Wärmeerzeugung. Welches System hat welche Vorteile? Die Antworten finden Sie hier.

Heizung im Haus

 

Früher war die Sache einfach: Öl oder Gas hießen die Alternativen, wenn es um eine Heizanlage ging. Heute gibt es deutlich mehr Heizungsbrennstoffe – und das ist auch gut so. Denn immer mehr Systeme setzen auf regenerative Energien und schonen so die Umwelt.

Die Energieeinsparverordnung schreibt es vor: Wer heute ein Haus neu baut, muss einen Anteil der Wärme- und Energieversorgung mit regenerativen Technologien beisteuern. Damit ist es nicht mehr zulässig, ausschließlich mit Gas oder Öl zu heizen.

Hybridsysteme mit Gas oder Öl

Trotzdem sind Gas und Öl natürlich weiterhin zulässige Brennstoffe. Der Standard für die Heizkessel ist die Brennwerttechnologie. Sie nutzt auch die Wärme, die im Abgas enthalten ist, und kommt so auf sehr hohe Wirkungsgrade. Allerdings müssen die Brennwertkessel mit einer anderen Energiequelle kombiniert werden. Der Standard hier: Solarenergie.

Solarenergie einbinden

Die Technologie, die Sonnenwärme zu nutzen, heißt Solarthermie.

1. Option: Die Wärme, die von Kollektoren auf dem Dach gesammelt wird, erhitzt das Brauchwasser. Damit spart man übers Jahr etwa 60 Prozent der Brennstoffkosten, die sonst für die Warmwasserversorgung anfallen.

2. Option: Die Solarthermie wird in das Heizsystem eingebunden. Das kostet deutlich mehr, weil die Kollektorfläche größer und ein Speicher installiert sein muss, macht aber unabhängiger von fossilen Brennstoffen.

Regenerative Energien nutzen

Wärmepumpen zählt man zu den regenerativen Heizsystemen, weil sie deutlich mehr Energie aus der Umwelt nutzbar machen, als Strom für ihren Betrieb verbraucht wird. Das Verhältnis drückt sich in der Jahresarbeitszahl aus. Sie sollte mindestens 3,5 betragen. Drei Systeme sind üblich:

  1. Die Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung nutzt die Wärme aus  der verbrauchten Raumluft.
  2. Die Außenluftwärmepumpe zieht ihre Energie aus der Umwelt. Das geht sogar noch bei Minusgraden.
  3. Die Erdreich-Wärmepumpe holt die Wärme aus der Gartenfläche oder einer Tiefenbohrung. Sie ist die effizienteste, aber auch mit Abstand teuerste Variante

Man heizt wieder mit Holz

Holzpellet-Kessel sind beliebt, weil sie mit dem traditionsreichsten Brennstoff heizen, wenn auch zu praktischen Pellets gepresst. Ihr Preis ist in den vergangenen Jahren gestiegen, liegt aber – bezogen auf die Kilowattstunde Heizenergie – unter dem von Gas und Öl.

Kraft und Wärme koppeln

Wenn eine Technik gleichzeitig Wärme und Strom produziert, spricht man von Kraft-Wärme-Kopplung. Ihr Energielabel: A++. Aktuell massiv gefördert wird die Brennstoffzellentechnologie. Sie nutzt Erdgas als Energieträger.

Sonnenstrom selbst nutzen

Die Zeiten exorbitanter Förderbeträge sind vorbei, aber sie lohnt sich immer: Photovoltaik, die Produktion von Sonnenstrom. Der Gesetzgeber fördert hier verstärkt den Eigenverbrauch, nicht mehr die Einspeisung ins öffentliche Netz. Das macht Batteriespeicher wirtschaftlich, in denen überschüssiger Strom verfügbar gehalten wird, bis er im Haus gebraucht wird.

Hohe Förderung für die Brennstoffzelle

Über die staatliche BAFA wird seit Herbst 2016 die Installation einer Brennstoffzellenheizung gefördert – mit einem Zuschuss von bis zu 40 Prozent der Gesamtkosten. Die Brennstoffzelle, die Heizung und Stromerzeuger in einem ist, gilt als echte Zukunftstechnologie.


Heizungssysteme im Vergleich


Reine Heizsysteme

 

 

Investitionskosten

 

 

Vorteile

 

Nachteile

 

1. Öl-Brennwert + Solar

ca. 15.000 Euro

  • Geringe Brennstoffkosten
  • Schlechte Klima- und   Umweltbilanz
  • Fossiler Brennstoff
  • Kann bei steigendem Ölpreis wieder teuer werden

2. Gas-Brennwert + Solar

ca. 14.500 Euro

  • Kostengünstig
  • Gute Umweltbilanz
  • Fossiler Brennstoff: relativ hoher Energiepreis
  • Gasanschluss notwendig

3. Holzpellets

ca. 12.000 Euro

  • Erneuerbarer Energieträger
  • Günstig, wenn Brennstoff lokal verfügbar ist
  • Lagerraum
    notwendig
  • Hoher Luftschadstoff-Ausstoß
4. Erdwärmepumpe ca. 27.500 Euro
  • Mit Ökostrom betrieben die sauberste Heizlösung
  • Niedrige Instandhaltungskosten
  • Großer Flächenbedarf (Erdkollektoren) oder Tiefenbohrung notwendig

Stromerzeugende Heizungen

 

 

Investitionskosten

 

 

Vorteile

 

Nachteile

 

1. Mikro-BHKW mit Gasmotor

20.000-25.000 Euro

  • Für hohen Wärmebedarf geeignet
  • Doppelnutzen Wärme/Strom
     
  • Abhängigkeit von fossilem Energieträger
  • Für kleinere Häuser überdimensioniert

2. Brennstoffzellenheizung

ca. 30.000 Euro

  • Doppelnutzen Wärme/Strom
  • Kein Motor
  • Sehr leiser Betrieb
  • Derzeit teuerste Heizung in der Anschaffung
  • Abhängigkeit von fossilem Energieträger
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