Wenn Sie eine Immobilie vermieten oder verkaufen, müssen Sie den Grundriss zur Verfügung stellen. Hier erfahren Sie, welche Grundriss-Arten es gibt und wie Sie einen Grundriss erstellen.

Definition und Zeichnung eines Grundrisses

Um einen Grundriss zu erstellen, wird das Gebäude horizontal „aufgeschnitten“ und die Fläche aus der Vogelperspektive dargestellt. Grundrissabbildungen sind Bestandteil von technischen Zeichnungen, insbesondere von Bauzeichnungen. Damit neben den tragenden und nicht tragenden Innen- sowie Außenwänden auch wesentliche Details, wie die Lage der Fenster in einem Grundriss, sichtbar werden, erfolgt der horizontale „Schnitt“ in der Regel einen Meter über dem Fußboden. Als theoretischer Unterbau des Grundrisses dient die Zweitafelprojektion. Da der Begriff Grundriss nicht nur für die zeichnerische Darstellung der räumlichen Gegebenheiten verwendet wird, sondern auch die räumlichen Verhältnisse bezeichnet, kann der Grundriss auch auf die Größe und Lage der Räume innerhalb eines Gebäudes verweisen. In dieser Hinsicht ist zwischen freien und offenen Grundrissen zu unterscheiden.

Was ist der Unterschied zwischen einem freien und einem offenen Grundriss?

Bei einem freien Grundriss wird in der Architektur auf tragende, fest eingezogene Wände in den einzelnen Etagen verzichtet. Die Lasten werden dementsprechend lediglich von den Außenwänden und einzelnen Stützen getragen. Innerhalb dieses Rasters, das sich aus den tragenden Elementen ergibt, können die Trennwände individuell eingearbeitet werden. Die Gestaltung des Grundrisses kann völlig frei erfolgen, konstruktive Zwänge gibt es beim freien Grundriss nicht. Auch im Nachhinein sind daher Änderungen des Grundrisses möglich. Während es sich beim freiem Grundriss um ein konstruktives Prinzip handelt, wird mit dem Begriff „offener Grundriss“ ein räumliches Prinzip beschrieben.

Beim offenen Grundriss handelt es sich also ebenfalls um ein Prinzip der Architektur. Der Fokus liegt hier auf der funktionalen Raumgliederung. Das gesamte Volumen, abgegrenzt von den Außenwänden, wird nicht als eine Ansammlung einzelner Teilräume betrachtet, sondern als ein zusammenhängendes Kontinuum. Das bedeutet: Im Gegensatz zu herkömmlichen Wohnungen oder Einfamilienhäusern, in denen separate Raumeinheiten geplant werden, gehen die Räume bei einem offenen Grundriss teilweise ineinander über oder werden gar mit dem Außenraum verbunden.

Wie wird ein Grundriss erstellt?

Es gibt viele Möglichkeiten, einen Grundriss zu erstellen. Dafür können entweder professionelle Dienstleister beauftragt, Computer-Programme verwendet oder ein Grundriss per Hand und Millimeterpapier gezeichnet werden. Auf bestimmte Dinge sollte bei jeder dieser Varianten geachtet werden.

Zunächst ist es wichtig, alle Anforderungen, Bedürfnisse und Wünsche zu notieren, die das Haus oder die Wohnung erfüllen sollen. Danach sollte mit dem Messen folgender Einheiten/Objekte beginnen:

  • Grundfläche des Raumes
  • Türen/Eingänge und Fenster
  • Außenwände
  • Breite und Höhe der Innenwände
  • Steckdosen, Schalter etc. (Wo genau befinden sie sich? Welchen Abstand haben sie?)
  • Elemente und Vorrichtungen, die bereits fest eingebaut sind
  • Gegenstände, die in den entsprechenden Raum gestellt werden sollen

Nun geht es an den Maßstab. Es ist allgemein bekannt, dass Grundrisse unbedingt maßstabsgetreu gezeichnet werden sollten. Der am meisten verwendete Maßstab ist 1:48. Bei der Zeichnung der Objekte ist darauf zu achten, dass der gleiche Maßstab genutzt wird.

Dabei sollte überlegt werden, welche Funktion die einzelnen Räume haben und was der Bewohner im Blickfeld haben möchte, wenn er am Schreibtisch sitzt oder in der Küche Essen zubereitet.

Werden eher offene Sichtlinien bevorzugt, wie zum Beispiel in einem offenen Wohn- und Essbereich? Oder sollen die Räume abgetrennt sein?

Wenn die Zeichnung fertig ist, ist es sinnvoll und ratsam, eine zweite Person, im besten Fall einen Fachmann, den Grundriss überprüfen zu lassen.

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