Hausbauversicherung für den Hausbau
Auf Sicherheit bauen
Ob Reihenhaus, Einfamilienhaus oder Fertighaus: Wer sich den Traum vom Eigenheim erfüllen möchte, sollte sich schon während der Bauzeit vor verschiedenen Risiken schützen. Manche Hausversicherung ist von Anfang an wichtig, aber nicht jede Police sinnvoll.
Die Risiken sind vielfältig: Unwetter, Feuer oder Vandalismus in der Bauphase können über Nacht zerstören, was gerade erst aufgebaut wurde. Das unfertige Haus stellt auch selbst eine Gefahrenquelle dar, nicht umsonst heißt es: Vorsicht auf der Baustelle! Zudem gibt es Lebensrisiken, die die Finanzierung des Eigenheims gefährden – auch noch Jahren nach Fertigstellung. Hausversicherungen können nicht verhindern, dass beim Hausbau etwas schiefgeht, wohl aber dafür sorgen, dass die Baufamilie im Schadensfall nicht vor dem finanziellen Ruin steht.
Im Alltag brauchen wir eine Privathaftpflichtversicherung, falls Menschen oder ihr Besitz in unserem Verantwortungsbereich zu Schaden kommen. Diese Gefahr besteht auf einer Baustelle in besonderem Maße: Ein Gerüst stürzt auf ein Nachbargebäude, jemand fällt in eine Baugrube oder wird von einem herunterfallenden Bauteil getroffen. Wenn Menschen verletzt werden, kann im schlimmsten Fall Schadenersatz in Millionenhöhe fällig werden. Deshalb ist eine vor Baubeginn abgeschlossene Bauherren-Haftpflichtversicherung eine unverzichtbare Hausversicherung. Auch schon auf dem unbebauten Grundstück kann es zu Unglücksfällen kommen, etwa wenn Kinder das Gelände zum Abenteuerspielplatz machen. Wer ein Grundstück erwirbt und nicht innerhalb der nächsten zwei Jahre bauen wird, sollte deshalb eine Haus- und Grundbesitzer-Haftpflichtversicherung abschließen.
Helfen Freunde beim Hausbau mit, sind sie automatisch über die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) in der gesetzlichen Unfallversicherung versichert. Allerdings muss der Bauherr sie spätestens eine Woche nach Baubeginn dort anmelden. Das geht auch im Internet. Der Versicherungsschutz gilt zwar in jedem Falle, aber ohne Anmeldung droht ein Bußgeld. Bauherr und Ehepartner sind nicht mit eingeschlossen, können sich aber freiwillig bei der BG Bau versichern, was relativ teuer ist. Günstiger ist meist eine private Unfallversicherung.
Zu den Hausversicherungen, die das Gebäude in seiner Entstehungszeit absichern, gehören die Bauleistungs- und Feuerrohbauversicherung. Die Bauleistungsversicherung zahlt, wenn bereits fertig gestellte Bauteile beschädigt oder zerstört werden, zum Beispiel durch Regen oder Sturm, aber auch, wenn etwa Diebe die schon installierten Heizkörper wieder ausbauen. Schäden durch Brand, Blitzschlag oder Explosion sind aber in der Regel nicht mit eingeschlossen und müssen deshalb separat abgesichert werden. Das fordern auch die Kreditinstitute, die den Hausbau finanzieren. Manchmal lässt sich die Deckung der Bauleistungsversicherung um dieses Risiko erweitern. Die andere Möglichkeit: eine Feuerrohbauversicherung. Viele Versicherer decken das Brandrisiko für sechs Monate in der Rohbauzeit kostenfrei bei Abschluss einer Wohngebäudeversicherung mit ab. Da letztere ohnehin die wichtigste Hausversicherung für das fertige Eigenheim ist, bietet sich diese Variante an.
Unternehmenspleiten sind im Baugewerbe leider keine Seltenheit. Oft ist dann ein Teil des Geldes verloren, weil schon Vorauszahlungen geleistet wurden. Auch die Suche nach einer neuen Firma, die das Haus doch noch fertigstellt, ist mit Kosten verbunden. Eine Baufertigstellungsversicherung schützt vor diesem Szenario. Diese Hausversicherung kann jedoch nicht der Bauherr, sondern nur die Baufirma abschließen, was aber selten der Fall ist. Informieren Sie sich deshalb, ob es in Ihrer Region Unternehmen mit einer solchen Versicherung gibt. Alternativ sollten Sie auf die Hinterlegung einer Bankbürgschaft bestehen.
Bauherrenfamilien können natürlich auch selbst in finanzielle Nöte geraten, vor allem dann, wenn der Hauptverdiener stirbt und das Haus noch nicht abgezahlt ist. Eine Restschuldversicherung für den Todesfall ist deshalb eine sinnvolle Absicherung für Familien. Policen, die auch Jobverlust und Arbeitsunfähigkeit mit einschließen, bieten allerdings oft nur mangelhaften Schutz und sind sehr teuer. Diese Lebensrisiken sollten eher im Rahmen einer privaten Absicherung (zum Beispiel über eine Berufsunfähigkeitsversicherung) statt über Hausversicherungen abgedeckt werden.