Januar 2014

Fed handelt, EZB noch nicht

20.01.2014 - Zinskommentar von Prof. Dr. Steffen Sebastian

Die amerikanische Notenbank reduziert leicht die exzessive Geldvermehrung. Die EZB ändert hingegen nichts.

Mit großer Aufmerksamkeit blickten die Marktteilnehmer auf die Entscheidung der US-Notenbank Fed. Als diese dann den Ankauf von Staatsanleihen etwas zurücknahm, war dies aufgrund der wiederholten Ankündigungen schon keine Überraschung mehr. Da die FED zudem gleichzeitig ankündigte, dass die Zinsen niedrig bleiben werden, reagierten die Märkte eher gelassen. Die EZB lässt ebenfalls die Leitzinsen niedrig. Hingegen ist eine Einschränkung des Anleihenankaufs in Europa nicht in Sicht, aber die EZB hat auch nur in vergleichsweise geringem Umfang Staatsanleihen angekauft. Die Reaktion der Aktienmärkte sowohl in Deutschland als auch in den USA zeigen durch neue Höhenflüge der Kurse, dass in Kürze mit steigenden Zinsen nicht gerechnet wird.  

In den letzten zwei Wochen sind die 5-jährigen Bauzinsen minimal um 0,01 Prozent auf 1,99 Prozent gestiegen. Im 10-Jahres-Bereich waren die Veränderungen etwas größer. Hier stiegen die Zinsen um 0,08 Prozent auf 2,53 Prozent.

Ausblick

EZB und die amerikanische Fed werden die Leitzinsen wohl noch auf absehbare Zeit niedrig halten. Für die Bauzinsen hat dies allerdings keine direkten Auswirkungen. Seit Juli 2013 sind die 5-jährigen Bauzinsen um etwa 0,2 Prozent gestiegen. Einige Beobachter wagen die Prognose, dass die Zinswende bereits eingeleitet ist und bis Mitte des Jahres mit weiter steigenden Zinsen zu rechnen ist.