Die Baubeschreibung

Dreh- und Angelpunkt beim Hausbau und Hauskauf

Baumaterialien, Produktbezeichnungen, Mengenangaben, Qualitätsstandards und Ausführungsvarianten – alles Begriffe, die für angehende Hausbesitzer wichtig sind. Im besten Fall sind diese Angaben mit Preisen exakt in der Baubeschreibung festgelegt. Eine Muster-Baubeschreibung hilft Bauherren dabei, den Überblick zu behalten, was sie für ihr Geld bekommen.

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Die Baubeschreibung beim Hausbau

 

Wenn in einer Baubeschreibung Umfang und Qualität der Leistung ungenau dargelegt oder der Preis nicht genau angegeben wird, ist der Auslegungsspielraum – nicht selten zu Gunsten des Unternehmers – groß, und Sie haben das Nachsehen. Eine detaillierte Auflistung zum Beispiel der Ausstattung, der Haustechnik oder des Innenausbaus und die Beschreibung des zukünftigen Hauses sind jedoch für Sie als Bauherr oder Baufamilie sehr wichtig. Erst damit bekommen Sie eine konkrete Übersicht darüber, welche Leistungen der Unternehmer erbringen muss. Mit der Auflistung können Sie außerdem die Bauleistungen während der Bauzeit kontrollieren und am Ende prüfen, ob alles vollständig erledigt wurde.

Angaben wie „12 cm Wärmedämmung“ allein sind unzureichend, denn sie sagen nichts über das verwendete Material und dessen Wärmeleitfähigkeit aus und lassen keine Beurteilung des speziellen Baustoffs zu. Alle Angaben sollten so ausführlich sein, dass daraus Informationen zur Materialeigenschaft sowie zur Umwelt- und Gesundheitsverträglichkeit entnommen werden können. Und verlassen Sie sich nicht einfach auf die Baubeschreibung, die Ihnen Ihr Bauunternehmer vorlegt.

Die Muster-Baubeschreibung der Verbraucherzentrale hilft Bauherren dabei, alle Leistungen, Materialien und Mengen sowie Qualitätsstandards vollständig zu erfassen und kontrollieren. Die erforderlichen Angaben für die Außenwände können Sie sich hier kostenlos herunterladen.

Muster-Baubeschreibung für Außenwände


Massive oder leichte Bauweise
Eine Außenwand kann einschalig oder mehrschalig aufgebaut sein. Für die Herstellung von Außenwänden gibt es viele unterschiedliche Materialien. Grundsätzlich steht der massiven die leichte Bauweise gegenüber. Die Bezeichnungen „massiv“ und „leicht“ stehen dabei für die Eigenschaft der tragenden Konstruktion. Damit also ein Haus das Attribut „massiv“ verdient, muss zumindest die tragende Außenwand immer aus einem massiven Wandbaustoff bestehen. Dabei kann die Fassade durchaus aus Holz sein. Umgekehrt kann ein Holzhaus in Leichtbauweise eine massive Klinkerfassade besitzen – nach außen hin unterscheidet es sich nicht von einem Massivhaus.

Einschalige oder mehrschalige Außenwände
Eine einschalige oder monolithische Außenwand besteht aus nur einem Baustoff, der auf beiden Seiten verputzt sein kann. Bei zwei- oder mehrschaligen Außenwänden werden die Funktionen Konstruktion/Wärmedämmung/ Fassade auf die verschiedenen Bestandteile der Außenwand verteilt. Ein Beispiel dafür ist die massive Außenwand mit Kerndämmung und Ziegelverblendschale. Eine monolithische Außenwand von 36,5 Zentimetern Dicke reicht in der Regel für den Wärmeschutz der Außenwand aus. Platzsparender ist dagegen ein 17,5 Zentimeter dickes Hintermauerwerk mit einer zusätzlichen Wärmedämmschicht.

Luftdichtes Haus bauen
Außenwände müssen in jedem Fall luftdicht sein. Gemauerte Wände sind erst luftdicht, wenn sie auf der Innenseite vollflächig verputzt sind. Dabei ist darauf zu achten, dass der Putz sauber an die nächste luftdichte Ebene angeschlossen wird. Das bedeutet zum Beispiel, dass der Putz bis auf die Rohbetondecke und hinter Vorwandinstallationen geführt wird, oder dass Fensterbrüstungen und -Laibungen einen Glattstrich erhalten. Auch Steckdosen und Schalter sollten dauerhaft luftdicht eingebaut werden. Bauschaum reicht dafür nicht aus, es gibt spezielle luftdichte Dosen.

Die Luftdichtheit von Häusern in Leichtbauweise muss noch wesentlich sorgfältiger geplant und ausgeführt werden. Die luftdichte Schicht kann mit Holzwerkstoffplatten, armierten Baupappen oder Kunststofffolien hergestellt werden. In der Regel stellt diese Ebene dann auch die Dampfbremse dar. Alle Fugen müssen luftdicht verklebt werden, besonders die Anschlüsse zu anderen Bauteilen bedürfen größtmöglicher Sorgfalt.

Schutz vor Tauwasser
Alle Außenwände müssen hinsichtlich Tauwasser sicher konstruiert sein. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Für die Sicherheit der Konstruktion ist der Planer verantwortlich. Die Anforderungen werden durch die Energieeinsparverordnung geregelt. Die Ergebnisse der Berechnung für das auszuführende Objekt sollten in Gegenüberstellung zum Referenzobjekt enthalten sein. Diese wird oft in Verbindung mit der Statik erstellt und muss vor Baubeginn vorliegen.


Tipp: Zum Material der Außenwände, der Spanplatten (zur Beplankung der Wandinnenseiten), der Wärmedämmung der Außenwand, der Fassade (Anstriche oder Verblendsteine, z.B. Klinker) gibt es weitere ausführliche Informationen im Ratgeber „Die Muster-Baubeschreibung“ der Verbraucherzentrale.  


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