Auf der Suche nach einer günstigen Baufinanzierung?

Nicht nur beim Kauf oder Bau eines eigenen Hauses kann ein Bausparvertrag bei der Finanzierung hilfreich sein. Auch wenn das Eigenheim bereits länger in Ihrem Besitz ist und die Anschlussfinanzierung ansteht, ist ein Bausparvertrag eine Option.

Wann sich die Anschlussfinanzierung über das Bausparen lohnt, was dabei zu beachten ist und welche Vor- und Nachteile entstehen können, erfahren Sie hier.

Wann ist ein Anschlussdarlehen mit einem Bausparvertrag sinnvoll?

Bausparvertrag wird unterschrrieben.

Ein Bausparvertrag lohnt sich vor allem dann, wenn die Zinsen aktuell niedrig sind und mittel- bis langfristig wieder steigen werden. Denn mit dem Abschluss des Vertrags sichern Sie sich den vereinbarten Zinssatz über die gesamte Laufzeit des späteren Darlehens. Erwarten Sie, dass das Zinsniveau eher gleichbleibt oder sogar sinkt, sind andere Formen der Anschlussfinanzierung für Sie als Kreditnehmer attraktiver.

Zusätzlich dauert es einige Zeit, bis Sie Anspruch auf das Bauspardarlehen haben. Im Idealfall sollte der Bausparvertrag direkt mit dem Immobilienkredit abgeschlossen werden, damit genügend Zeit zum Ansparen bleibt, die Raten niedrig sind und trotzdem ein Darlehen in benötigter Höhe in Anspruch genommen werden kann.

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Hinweis:

Wer Anspruch auf eine Riester-Förderung hat, kann zudem staatliche Zuschüsse zu seinem Bausparvertrag erhalten. So können Sie das Darlehen schneller tilgen und sparen daher Zinsen.

Pro Person und Jahr sind 175 Euro an Förderung möglich, für Kinder gibt es je nach Geburtsjahr sogar bis zu 300 Euro im Jahr. Die Höhe der Zuschüsse hängt von Ihrer gezahlten Sparrate ab. Mehr Informationen, wie Sie Wohn-Riester bei der Anschlussfinanzierung nutzen können, finden Sie in unserem Ratgeber zum Thema.


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Was muss ich bei einem Bausparvertrag beachten, wenn ich das Darlehen für die Anschlussfinanzierung nutzen möchte?

Beim Abschluss des Bausparvertrags müssen einige Aspekte beachtet werden, damit das Darlehen tatsächlich zum gewünschten Zeitpunkt zur Tilgung der Restschuld zur Verfügung steht und Sie das beste Angebot für Ihre individuelle Situation finden können.

1. Zinssätze

Wie bei allen Darlehen spielt der effektive Jahreszins eine entscheidende Rolle bei der Entscheidung für oder gegen ein Angebot.

Je niedriger der Zins, desto günstiger ist der Kredit am Ende für Sie. Bei einem Bausparvertrag kommen zusätzlich die Guthabenzinsen ins Spiel, die bestimmen, wie Ihre eingezahlte Sparsumme bis zur Inanspruchnahme des Darlehens verzinst werden.

Sind Sie sich noch nicht sicher, dass Sie das Bauspardarlehen in Anspruch nehmen möchten, sollten Sie sich nicht unbedingt für einen Bausparvertrag entscheiden. Die Guthabenzinsen liegen hier meist unterhalb denen, die Sie beispielsweise auf einem Tagesgeldkonto erhalten, auf dem Sie das Geld dann effizienter anlegen können.

2. Zusatzkosten

Beim Abschluss eines Bausparvertrags verlangen die Banken und Bausparkassen für gewöhnlich eine Abschlussgebühr. Diese liegt meistens zwischen 1 und 1,6 Prozent der Bausparsumme. Auch Kontoführungsgebühren in Höhe von 10 bis 20 Euro pro Jahr kommen meistens noch dazu.

3. Höhe des Sparanteils

Das zinsgünstige Bauspardarlehen können Sie erst dann in Anspruch nehmen, wenn Sie eine gewisse Bausparsumme angespart haben. Meistens liegen die Anforderungen hier zwischen 30 bis 50 Prozent der Darlehenssumme. Je nach geplanter Laufzeit und der benötigten Höhe des Anschlussdarlehens müssen hier also entsprechend hohe Sparraten gezahlt werden – zusätzlich zu der Tilgung des laufen Immobilienkredits.

Ein Problem, das bei der Nutzung eines Bausparvertrags für die Anschlussfinanzierung aufkommen kann, ist die schlechte Planung der Zuteilungsreife.

Das Darlehen wird erst dann ausgezahlt, wenn der Bausparvertrag zuteilungsreif ist, das heißt, wenn Sie ausreichend Geld angespart haben.

Zwar lässt sich bei Vertragsabschluss ungefähr vereinbaren, dass die Zuteilungsreife im selben Jahr erfolgt, in dem Ihr Immobilienkredit ausläuft.

Jedoch kann der exakte Zeitpunkt der Zuteilungsreife nicht festgelegt werden, da Bausparverträge nach dem Solidaritätsprinzip funktionieren:

Der Bausparkredit kann erst dann zur Verfügung gestellt werden, wenn ausreichend Bausparer in den gemeinsamen Spartopf eingezahlt haben. Dadurch kann sich die geplante Auszahlung um mehrere Monate verzögern.

So entsteht im Zweifelsfall eine Lücke zwischen Auszahlung und Fälligkeit der Restschuld, die es zu überbrücken gilt. Dann müssen Sie sich um eine Zwischenfinanzierung kümmern, um den ursprünglichen Immobilienkredit begleichen zu können.

Dieses variable Zusatzdarlehen können Sie dann zurückzahlen, sobald die Bausparsumme zur Verfügung steht – allerdings werden für die Flexibilität der Zwischenfinanzierung normalerweise weitaus höhere Zinsen fällig.


Welche Probleme gibt es bei der Anschlussfinanzierung mit einem Bausparvertrag?

Ein Problem, das bei der Nutzung eines Bausparvertrags für die Anschlussfinanzierung aufkommen kann, ist die schlechte Planung der Zuteilungsreife.

Das Darlehen wird erst dann ausgezahlt, wenn der Bausparvertrag zuteilungsreif ist, das heißt, wenn Sie ausreichend Geld angespart haben.

Zwar lässt sich bei Vertragsabschluss ungefähr vereinbaren, dass die Zuteilungsreife im selben Jahr erfolgt, in dem Ihr Immobilienkredit ausläuft.

Jedoch kann der exakte Zeitpunkt der Zuteilungsreife nicht festgelegt werden, da Bausparverträge nach dem Solidaritätsprinzip funktionieren:

Der Bausparkredit kann erst dann zur Verfügung gestellt werden, wenn ausreichend Bausparer in den gemeinsamen Spartopf eingezahlt haben. Dadurch kann sich die geplante Auszahlung um mehrere Monate verzögern.

So entsteht im Zweifelsfall eine Lücke zwischen Auszahlung und Fälligkeit der Restschuld, die es zu überbrücken gilt. Dann müssen Sie sich um eine Zwischenfinanzierung kümmern, um den ursprünglichen Immobilienkredit begleichen zu können.

Dieses variable Zusatzdarlehen können Sie dann zurückzahlen, sobald die Bausparsumme zur Verfügung steht – allerdings werden für die Flexibilität der Zwischenfinanzierung normalerweise weitaus höhere Zinsen fällig.

tipp
Tipp:

Einige Anbieter geben Ihnen die Möglichkeit, den Bausparvertrag mit einem Sofortdarlehen zu verbinden. In diesem Fall bekommen Sie das zum Begleichen der Restschuld benötigte Kapital ohne vorherige Ansparphase.

Stattdessen zahlen Sie im Anschluss die Zinsen für das Sofortdarlehen sowie die Sparrate des Bausparvertrags.

Die Bausparsumme wird später dann dazu verwendet, um das Sofortdarlehen abzulösen. So wird das Problem mit der Zuteilungsreife umgangen und Sie sparen sich Kosten und Aufwand für die Zwischenfinanzierung.

Vor- und Nachteile der Anschlussfinanzierung mit Bausparvertrag im Überblick

Der Bausparvertrag als Bestandteil der Anschlussfinanzierung bietet einige Stolperfallen, die ein scheinbar gutes Angebot in ein finanzielles Risiko verwandeln können.

So kann beispielsweise ein Vertrag mit höherem Darlehenszins besser sein als ein Angebot mit einem niedrigen Zins, dessen Zuteilung voraussichtlich zu spät erfolgt und somit eine teure Zwischenfinanzierung nach sich zieht.

Vergleichen Sie die verschiedenen Angebote und wägen Sie die Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Anbieter ab.

Vorteile

Nachteile

  1. Anschlussfinanzierung kann lange im Voraus gesichert werden/sehr gute Planbarkeit
  2. Sicherung niedriger Zinsen für die Zukunft
  3. Vorzeitige Tilgung ohne Vorfälligkeitsentschädigung möglich
  4. Keine zusätzlichen Kosten für Sondertilgungen
  5. Im Vergleich zum Forward-Darlehen keine Abnahmeverpflichtung, demnach kein Risiko einer Entschädigungszahlung
  6. Staatliche Förderungen möglich (Wohn-Riester)
  1. Zuteilungsreife nicht exakt  planbar, eventuell teure Zwischenfinanzierung nötig
  2. Abschluss sollte mindestens sieben Jahre vor Ende der Sollzinsbindung erfolgen
  3. Höhere finanzielle Belastung während der Ansparphase (Kreditrate plus Sparrate)
  4. Abschlussgebühr wird fällig
  5. Niedrige Guthabenzinsen; rentiert sich nur, wenn das Darlehen tatsächlich auch in Anspruch genommen wird
  6. Für größere Restschuld nur bedingt geeignet

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