Energiekosten senken: Stromfressern auf der Spur
Wie sich der Stromverbrauch in Ihrem Zuhause senken lässt
Stromfresser identifizieren, Geräte austauschen, herunterschalten oder öfter mal ganz ausschalten: Mit den Tipps der Stromsparberatung lassen sich die Energiekosten im Haushalt langfristig senken.
Ein hoher Stromverbrauch macht sich auf dem Haushaltskonto schmerzhaft bemerkbar. Viele Familien nehmen sich deshalb vor, sparsamer mit elektrischer Energie umzugehen, wissen aber oft nicht, welche Maßnahmen die größte Wirkung haben. Genau ermitteln lässt sich das Sparpotenzial eines Haushalts mit einer individuellen Stromsparberatung, wie sie Verbraucherzentralen, Kommunen oder Energieversorger anbieten. Dabei kommen auch Strommessgeräte zum Einsatz, die den Verbrauch einzelner Geräte erfassen. Wer unter dem besonderen Verdacht steht, die Stromrechnung in die Höhe zu treiben, wissen die Berater aber schon aus Erfahrung. Ein Überblick über die häufigsten Stromfresser im Haushalt und wie man ihnen das Sparen beibringt.
Kühlschrank und Gefriergeräte verbrauchen im Durchschnitt rund 16 Prozent des Haushaltstroms. Allerdings hat die technische Entwicklung der letzten Jahre den Energiebedarf von Kühlgeräten stärker als bei anderen Haushaltsgeräten reduziert. Während es zehn bis 15 Jahre alte Kühlschränke auf einen Jahresstromverbrauch von mehr als 300 Kilowattstunden (kWh) bringen, liegen aktuelle Geräte der Effizienzklasse A+++ bei 150 kWh oder weniger. Wenn ein sehr hoher Verbrauch gemessen wird, lohnt sich deshalb auch der Austausch eines noch funktionsfähigen Gerätes. Die Anschaffungskosten amortisieren sich schon nach wenigen Jahren.
Computer, Laptop, HiFi-Anlage, Fernseher, DVD-Player, Receiver, Spielkonsolen – der elektronische Gerätepark wächst und macht in manchen Haushalten bereits 25 Prozent des Stromverbrauchs aus. Zwar arbeiten moderne Geräte im Prinzip energieeffizienter als ältere, verbrauchen aber unterm Strich oft genauso viel oder mehr Strom, weil sie größer oder leistungsfähiger sind. Bei LED-Fernsehern steigt der Stromverbrauch mit der Bildschirmgröße stark an. Sparpotenzial gibt es vor allem bei unnötigen Stand-by-Verlusten. Bei Nichtgebrauch abschalten – am bequemsten mit schaltbaren Steckerleisten oder einem automatischen Powersafer – ist hier die beste Sparmaßnahme.
Mit durchschnittlich knapp 14 Prozent gehören auch Waschmaschine, Trockner und Geschirrspüler zu den großen Stromverbrauchern im Haushalt. Neuere Modelle arbeiten weitaus effizienter, allerdings zahlt sich ein vorzeitiger Austausch nicht so schnell aus wie beim Kühlschrank. Bei Wasch- und Spülgeräten sollte man regen Gebrauch von Energiespartasten und -programmen machen, zumal damit nicht nur Strom, sondern auch Wasser gespart wird. Als Wäschetrockner ist ein Gerät mit Wärmepumpentechnologie die sparsamste Alternative – oder die Wäscheleine im Freien.
Wo das Brauchwasser elektrisch erwärmt wird, macht das rund 13 Prozent vom Stromverbrauch aus. Sofern möglich, ist eine Umstellung auf Gas, Solartechnik, Wärmepumpe oder eine Anbindung an die Zentralheizung die kostengünstigere Alternative.
Mit knapp unter zehn Prozent Stromverbrauchanteil gehören Herd und Backofen zwar nicht mehr zu den ganz großen Energiefressern. Wo ein Anschluss vorhanden ist, lohnt sich aber der Umstieg auf Gas. Die energiesparendste, aber in der Anschaffung teuerste Elektrovariante ist der Induktionsherd.
Sie ist mit acht bis neun Prozent an der Stromrechnung beteiligt. Wer nach und nach auf LED-Lampen umsteigt, kann die Kosten weiter senken ohne auf gute Lichtqualität zu verzichten. Am sparsamsten sind LEDs der Effizienzklasse A++ nach dem neuen EU-Energielabel für Lampen.