Was kann ich mir leisten?

Die Kosten beim Immobilienkauf richtig einschätzen

Ein Kassensturz vor dem Wohnungs- oder Hauskauf, die realistische Einschätzung der Nebenkosten und eine gut geplante Finanzierung sind die Voraussetzungen für ein entspanntes Leben im neuen Zuhause.

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Ein Haus- oder Wohnungskauf ist für die meisten Menschen die größte Investition ihres Lebens – egal, ob sie selbst darin leben oder eine Kapitalanlage schaffen möchten. Die meisten nehmen dafür einen Kredit in Anspruch. Mit den folgenden Tipps für eine realistisch geplante Finanzierung wird das neue Leben im eigenen Zuhause nicht allzu sehr durch die regelmäßigen Ausgaben eingeschränkt.

Alle Leistungen vertraglich festlegen

Bauträger verkaufen Immobilien mitsamt Grundstück zu einem vereinbarten Festpreis. Anders als beim Bauen in Eigenregie ist die Baufinanzierung anhand der tatsächlichen Baukosten statt auf Basis von Kostenvoranschlägen kalkulierbar. Allerdings gilt die Kostensicherheit nur für die im Vertrag festgelegten Leistungen – nicht für nachträgliche Sonderwünsche. Vor Vertragsabschluss sollte am besten ein Sachverständiger prüfen, ob im Kaufvertrag tatsächlich alle anfallenden Baukosten aufgeführt und die Leistungen in der Baubeschreibung eindeutig beschrieben sind, damit später keine ungeplanten Zusatzkosten entstehen. Neben den Baukosten, die im Kaufpreis des Bauträgers enthalten sind, fallen die sogenannten Kaufnebenkosten an.

Kaufnebenkosten nicht vergessen

In die Kategorie Kaufnebenkosten fallen folgende Ausgaben:

  • Grunderwerbsteuer: Je nach Bundesland beträgt sie zwischen 3,5 und 6,5 Prozent des Kaufpreises. Da Bauträger Grundstücke und Immobilie zusammen verkaufen, wird die Steuer auf den Gesamtpreis fällig.
  • Notarkosten: Für die Beurkundung des Kaufvertrags fallen zwischen 1 und 1,5 Prozent des Kaufpreises an.
  • Gerichtskosten: Die Eintragung ins Grundbuch beträgt 0,5 Prozent des Kaufpreises.
  • Maklerkosten: Hat ein Makler den Kauf vermittelt, wird eine Provision fällig. Je nach Bundesland beträgt der Kostenanteil des Käufers zwischen vier und sieben Prozent des Kaufpreises inklusive Mehrwertsteuer.
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Monatliche Kreditraten realistisch planen

Am Anfang steht die Frage: Wie hoch darf die monatliche Kreditzahlung sein? Ein Kassensturz in Form einer einfachen Einnahmen-Ausgaben-Rechnung liefert Antworten. Zu den Einnahmen zählen neben dem Nettoeinkommen auch regelmäßige Zahlungseingänge wie etwa Zinsen aus Geldanlagen oder das staatliche Kindergeld. Auf der Ausgabenseite stehen die Kosten für Lebenshaltung, Auto, Telekommunikation, Strom, Wasser, Heizung, Versicherungen, Gebühren, Steuern, Kreditabzahlungen sowie eine Reserve für gelegentliche größere Anschaffungen, Urlaub oder Unvorhergesehenes.

Bei Wohneigentum: Rücklagen schaffen

Mit dem Umzug in ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung fällt die Miete als monatliche Ausgabe weg. Zukünftige Eigentümer sollten jedoch höhere Betriebskosten für Heizung, Wasser, Müllabfuhr, Grundsteuer, Gebäudeversicherungen, Verwaltungs- und Hausmeisterkosten einplanen als ein Mieter. Rücklagen für die Instandhaltung und anfallende Reparaturkosten schaffen, ersparen spätere finanzielle Engpässe.

Die verschiedenen Finanzierungsbausteine

Aus dem monatlich verfügbaren Betrag für die Immobilienfinanzierung lässt sich die mögliche Darlehenssumme errechnen. Die Höhe wird von den Kreditkonditionen wie Zinssatz, Tilgung und Laufzeit bestimmt. Wie viel Haus sich ein Käufer mithilfe des Darlehens leisten kann, hängt wiederum davon ab, welcher Anteil der Baukosten mit angespartem Eigenkapital abgedeckt werden kann. Experten empfehlen eine Eigenkapitalquote von 20 bis 30 Prozent. Unter bestimmten Voraussetzungen wie etwa einem hohen, sicheren Einkommen kann es auch weniger sein. Mittlerweile gibt es sogar die Möglichkeit der Vollfinanzierung ohne Eigenkapital. Ein weiterer Finanzierungsbaustein können staatliche Fördergelder sein – beispielsweise beim Erwerb besonders energieeffizienter Neubauten.