Individuelle Planung

Das neue Zuhause selbst mitgestalten

Wer eine Immobilie vom Bauträger kauft, kann auf die Planung Einfluss nehmen. Wichtig für die Umsetzung von Sonderwünschen ist jedoch, wann sie kommuniziert werden. Eine Übersicht

Individuelle Planung © stocknroll / iStock

 

Bauträger bieten Neubauten im Komplettpaket an. Das bedeutet aber nicht, dass Käufer auf die Umsetzung individueller Wünsche verzichten müssen. Je nachdem, in welcher Phase sich das Bauprojekt befindet, können Kunden bei der Gestaltung ihres neuen Zuhauses mitreden.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für Käufer, Sonderwünsche einzubringen:

1. Der Bauträgervertrag enthält verschiedene Wahlmöglichkeiten

Häufig sind bereits in der Baubeschreibung eines Bauträgerhauses mehrere Auswahloptionen enthalten. Käufer können beispielsweise Einfluss nehmen auf:

  • die Farbwahl der Holzteile im Außenbereich
  • die Wahl der Holzarten für Innentüren
  • die Installation einer Duschwanne oder einer bodengleichen Dusche
  • den Markenhersteller der Armaturen
  • die Wahl der Wand- und Bodenfliesen bis zu einem festgelegten Höchstbetrag
  • die Wahl der Wandfarben nach der Farbpalette eines Herstellers


Sofern die individuellen Wünsche das Äußere des Neubaus betreffen, sind allerdings die Vorgaben des Bebauungsplans zu beachten.

Tipp: Wenn Ihnen an individueller Ausstattung gelegen ist, entscheiden Sie sich besser gleich für ein Angebot mit umfangreicheren Wahlmöglichkeiten, anstatt diese später teuer zuzukaufen.

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2. Individuelle Planung mit dem Open-House-Konzept

Einige Bauträger gehen noch weiter und bieten im Rahmen eines Open-House-Konzepts eine nahezu frei wählbare Raumaufteilung an. Käufer können in diesem Fall zusätzlich zwischen verschiedenen Energiekonzepten wählen. Auch der Kauf eines KfW-Effizienzhauses 55 oder 40 kann so komfortabel von einem Bauträger erfolgen. Grundsatzentscheidungen wie diese müssen allerdings vor Baubeginn getroffen werden.

3. Sonderwünsche werden der Baubeschreibung hinzugefügt

Je früher der Käufer individuelle Wünsche kommuniziert, desto besser. Denn ein Hausbau ist eine komplexe Angelegenheit, bei der mehrere Gewerke ineinander greifen. Ein Beispiel:  Wird als Fußbodenbelag im Wohnbereich statt Bodenfliesen ein Massivholzboden gewünscht, verändern sich die Höhe des Bodenaufbaus und die Stärke des Estrichs. Auch die Planung einer Fußbodenheizung hinge davon ab. Die Entscheidung für den Bodenbelag sollte also bereits vor Beginn der Estricharbeiten fallen. Zudem können frühzeitig vorgebrachte Sonderwünsche mit in die Baubeschreibung aufgenommen und notariell beurkundet werden.

4. Nachträgliche Wünsche werden in die Planung aufgenommen

Ein guter Bauträger möchte seinen Kunden möglichst viele Sonderwünsche erfüllen. Schließlich soll er sich in seinem neuen Zuhause rundum wohlfühlen. Planungsänderungen nach Vertragsabschluss sind daher oftmals kein Problem – sofern der Bauablauf nicht behindert oder verzögert wird. In letzterem Fall besteht kein Recht auf Umsetzung. Wie sich nachträgliche Sonderwünsche auf die Kosten eines Neubaus auswirken und wie sich ungeplante Zusatzkosten vermeiden lassen, erfahren Sie hier.

Tipp:
Klären Sie vorab, bis zu welchem Zeitpunkt Sie Ihre Entscheidung treffen müssen, ohne dass der Bauablauf verzögert wird.

Welche Planungsänderungen zu welcher Zeit?

Welche Einflussmöglichkeiten der Käufer auf die Gestaltung seines Neubaus hat, hängt von der Bauphase ab. Der folgende Zeitplan bietet einen Überblick:

  • Vor Baubeginn: Grundsatzentscheidungen wie Grundriss, Energiekonzept, Heizsystem und Kellerbau klären.
  • Rohbauphase: Während der Erd-, Gründungs-, Mauer- und Dacharbeiten letzte Entscheidungen für die darauffolgende Rohinstallation treffen.
  • Rohinstallation Heizung, Sanitär, Elektrik: Änderungen an Rohr- und Leitungssystemen sind nach Abschluss nur noch unter erhöhtem Aufwand möglich.
  • Fenstereinbau: Letzter Termin für Wahlentscheidungen, etwa der Verglasung.
  • Beginn der Ausbauphase: Letzte wichtige Entscheidungen bezüglich Heizungs- und Sanitäreinbau, Elektroinstallation und Fußböden treffen. Hier greifen die Gewerke besonders eng ineinander, zum Beispiel hinsichtlich Estrichhöhe und Bodenaufbau, Fliesenarbeiten und Sanitäreinbau oder Elektrik und Sanitär.
  • Fortgeschrittene Ausbauphase: Vor Bodenverlegung, Innentürmontage, Innen- und Außenanstrich sind in der Regel nur noch Detailentscheidungen wie Laminatmaserung, Fliesengröße oder -muster und Wandfarbe möglich.