Einbruchsschutz

Einbruchsschutz als Bestandteil der Hausplanung

Je früher der Einbruchsschutz beim Hausbau eingeplant wird, umso wirkungsvoller und kostengünstiger ist er. Bei guten Bauträgern gehört er zum Standard. Die wichtigsten Maßnahmen im Überblick

Einbruchschutz © IP Galanternik D.U. / iStock

 

Mechanische Sicherungen sind die Grundlage einer wirkungsvollen Prävention gegen Einbrüche. Werden die Anforderungen an Einbruchschutz schon bei der Bauplanung berücksichtigt, müssen Käufer auch ästhetisch keine Abstriche machen.  

Einbruchssicherung als fester Bestandteil der Hausplanung

Die meisten Einbrecher lassen von ihrem Vorhaben ab, wenn sie nicht innerhalb von fünf Minuten ins Haus gelangen. Mechanische Sicherungen an den Einstiegsmöglichkeiten schützen das Zuhause und die Besitztümer darin. Einbruchssicherung sollte einen festen Bestandteil der Hausplanung darstellen und gehört bei guten Bauträgern zum Standard. Hierfür gibt es eine Norm: die Widerstandsklassen RC1 bis RC6, wobei RC2 von der Kriminalpolizei für Privathäuser als absolut angemessen angesehen wird.

Dies sind die klassischen Schwachstellen eines Hauses, die mithilfe mechanischer Sicherungen zu abschreckenden Hindernissen für Einbrecher werden:

1. Die Eingangstür

Hier kommt es zunächst einmal auf die Tür selbst an: auf das Türblatt, das auch wuchtigen Tritten widerstehen muss. Aber natürlich muss das Türblatt auch sicher gehalten werden – von einer im Mauerwerk verankerten Zarge, kräftigen Scharnieren und einem Schließblech, das ebenfalls mithilfe eines Mauerankers gehalten wird. Wichtig ist auch ein Schutzbeschlag mit Stahlkern und Ziehschutz für den Schließzylinder. Standard ist zudem eine Mehrfachverriegelung.

2. Nebeneingangs- und Kellertür

Häufig vergessen Hauseigentümer die Nebeneingänge des Hauses. Der Kellerabgang zum Beispiel bietet Einbrechern nicht nur Sicht-, sondern auch Schallschutz. Deshalb muss die Kellertür genauso stark abgesichert werden wie eine Eingangstür.

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3. Fenster und Terrassentüren

Beim Einfamilienhaus bevorzugen Täter vor allem den Einstieg durch Fenstertüren, die zum Garten hin liegen, oder durch sichtgeschützte Fenster. Auch Türen von Balkonen, die sich oft verblüffend leicht erklettern lassen, sind Schwachstellen. Die beliebteste Methode der Täter: die Rollenzapfen, die in die Schließbleche des Rahmens greifen, mit einem Schraubendreher aus dem Schließblech heraushebeln. Das verhindert man durch Sicherheitsfenster, deren Beschläge mit sogenannten Pilzkopfzapfen ausgestattet sind. Diese sind rundum angeordnet und greifen beim Verschließen in Stahlschließbleche, die im Rahmen befestigt sind. Wichtig zudem: ein abschließbarer Fenstergriff mit Bohrschutz.

Für die Kellerfenster bieten sich Gitter aus Rund- oder Vierkantstahl an, die im Mauerwerk verankert sein müssen. Sie sollten aus 18 mm starkem Stahl bestehen und eine Maschenweite von maximal 120 mal 120 mm aufweisen. Sie sind eventuell auch eine Lösung für Fenster anderer, selten genutzter Räume wie Gäste-WC oder Treppenhaus. Dann muss man nicht ständig kontrollieren, ob die Fenster geschlossen sind.

Auch Rollläden können wirksam schützen, wenn sie aus stranggepresstem Aluminium, Stahl oder Holz bestehen und Hochschiebesicherungen haben. Tagsüber sollten sie geöffnet sein, um das Haus nicht unbewohnt wirken zu lassen.

4. Garagentor

Garagentore lassen sich oft sehr leicht öffnen. Oft schließen Hausherren die Verbindungstür zum Haus nicht einmal ab – und denken schon gar nicht daran, sie zu sichern. Häufig findet der Täter in der Garage auch noch das nötige Werkzeug, um dann die Tür aufzubrechen. Tor und Tür also unbedingt mit Sicherheitsschlössern versehen und abschließen.

Tipp: Bedenken Sie auch, dass das Garagendach Einbrechern unter Umständen einen leichten Aufstieg zum Balkon oder den Dachfenstern gewährt.

5. Lichtschächte

Auch kleine Öffnungen wie Kellerfenster hinter Lichtschächten sind zu sichern. So bizarr es anmutet: Einbrecherbanden schicken immer wieder Kinder und Jugendliche vor, um die Tür zu öffnen, und für sie ist ein Lichtschacht leicht zu durchsteigen.

6. Licht und Strom

Licht wirkt auf Einbrecher abschreckend. Deshalb sollten einbruchgefährdete Bereiche beleuchtet sein, am besten durch Bewegungsmelder mit Unterkriechsicherung. Allerdings: Beleuchtung ersetzt in keinem Fall eine mechanische Sicherung. Außensteckdosen sollten abschaltbar sein.

Zu einer wirkungsvollen Prävention gehört auch die Anlage des Grundstücks: Bäume direkt am Haus, über die man in Dachfenster gelangen könnte, sind genauso zu vermeiden wie dichte Büsche, die den Eingangsbereich abschirmen. Auch der Schuppen sollte durch ein kräftiges Schloss gesichert sein, vor allem wenn dort Werkzeug und eine Leiter lagern.