Immobilienpreise entspannen sich
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Anmelden / RegistrierenDer Wert des Euros könnte gegenüber dem Dollar sinken, weil es in den USA höhere Zinsen gibt. Welche Auswirkungen hat das auf die Zinsen im Euroraum?
Die US-amerikanische Zentralbank (FED) hat ihren sehr expansiven Geldkurs etwas gedrosselt und mehrfach angekündigt, die Leitzinsen zu erhöhen. Gleichzeitig hat sie den Ankauf von Staatsanleihen zurückgefahren. Der Kapitalmarkt reagiert erwartungsgemäß: Die internationalen Anleger ziehen Geld aus dem Euroraum ab, um es in den USA anzulegen. Wenn Investoren mehrheitlich Euro verkaufen, sinkt der Wechselkurs gegenüber dem Dollar: Der Euro wird billiger. Dadurch werden unsere Waren und Dienstleistungen im Ausland billiger, was die Konjunktur fördern soll. Dadurch soll dann auch die Inflation wieder steigen. Und dann – als Ende der langen Wirkungskette – könnten auch die Zinsen wieder angehoben werden. Dieser Effekt wäre von der Europäischen Zentralbank (EZB) erwünscht, insofern lässt sie eine Abwertung des Euros bewusst zu.
Auch in den letzten Wochen sind die Zinsen nochmals gesunken. Fünfjährige Zinsen sanken von 1,42 auf 1,28 Prozent, zehnjährige von 1,90 auf 1,88 Prozent und fünfzehnjährige von 2,37 auf 2,28 Prozent.
Es ist eher unwahrscheinlich, dass die Konjunktur im Euro-Raum so einfach durch geänderte US-Zinsen wieder in Schwung kommt und dann auch die Inflation wie gewünscht ansteigt. Zudem hat die FED angekündigt, mit den Zinssenkungen noch zu warten, bis sich nicht nur die US-amerikanische Wirtschaft, sondern auch die Weltwirtschaft erhöht hat. Davon sind wir leider weit entfernt. Insofern liegt auch noch die Zinswende in ungewisser Zukunft.