Mietnebenkostenabrechnung

Die Nebenkosten sind für immer mehr Haushalte eine erhebliche finanzielle Belastung über die eigentliche Kaltmiete hinaus. Umso wichtiger ist es, die jährliche Abrechnung genau zu überprüfen oder überprüfen zu lassen.

Im Mietvertrag ist vereinbart, für welche Nebenkosten der Mieter zahlen muss. In der Regel zahlt er dafür monatlich einen festen Betrag als Vorauszahlung und erhält einmal im Jahr die Betriebskostenabrechnung. Darin sind die tatsächlich angefallenen Nebenkosten gesamt und anteilig für den Mieter aufgelistet – berechnet meist nach Wohnfläche. Von diesen werden die monatlichen Vorauszahlungen abgezogen. Das Ergebnis ist meist eine Nachzahlung für den Mieter, die aber oft in der Höhe nicht gerechtfertigt ist. Denn laut Expertenschätzungen sind über 50 Prozent der Abrechnungen fehlerhaft.

Zuerst ist es gut zu wissen, was der Vermieter als Nebenkosten in Rechnung stellen darf. Zu den Nebenkosten gehören laut staatlicher Betriebskostenverordnung:

• Heiz- und Warmwasserkosten
• Grundsteuer für das Grundstück
• Wasserversorgung
• Abwasserversorgung
• Fahrstuhl
• Straßenreinigung und Müllabfuhr
• Gebäudereinigung und Ungezieferbekämpfung
• Gartenpflege
• Beleuchtung (Außenbeleuchtung, Treppenhaus, Keller)
• Schornsteinreinigung
• Sach- und Haftpflichtversicherung
• Hauswartskosten
• Gemeinschaftsantenne oder Kabelfernsehen
• Gemeinschaftswaschmaschine
• Sonstige Kosten (etwa eine Sauna)

Nicht alle Punkte müssen in der Nebenkostenabrechnung auftauchen. So befinden sich in immer mehr Wohnungen Wasseruhren, sodass Mieter die Kosten für Wasser, Abwasser und oft auch Warmwasser direkt mit den Wasserwerken abrechnen.

Den größten Teil der Nebenkosten machen die Heizungs- und Warmwasserkosten aus. 50 bis 70 Prozent davon werden nach dem Verbrauch des Mieters abgerechnet, der Rest nach der Wohnfläche. Wer maßvoll heizt, kann diesen Posten durchaus drücken. Auch ein Umzug in eine energieeffizientere Wohnung ist eine Möglichkeit.

Die anderen "kalten" Nebenkosten lassen sich vom Mieter nicht aktiv beeinflussen. Wie aber bereits erwähnt, sind über die Hälfte der Nebenkostenabrechnungen fehlerhaft. Mieter sollten anhand von Betriebskostenspiegeln (etwa vom Mieterbund) überprüfen, ob die Werte in der Abrechnung den üblichen Kosten entsprechen. Bei Unklarheiten hilft dann nur der Weg zum Mieterverein.