Mie­ter­bund

Wer eine Wohnung mietet, kann mit rechtlichen Fragen konfrontiert werden. Was darf der Vermieter? Welche Pflichten habe ich als Mieter? Was davon ist angemessen? Die Antworten bekommt man vom Mieterbund, dessen Mitgliedschaft sich immer lohnt.

Zentrale und wichtigste Organisation in Sachen Mieterschutz ist der Deutsche Mieterbund (DMB). Er ist die Dachorganisation von 16 Landesverbänden, denen viele der örtlichen Mietervereine angehören. Allerdings nicht alle: Neben den DMB-Mitgliedern gibt es weitere unabhängige Mietervereine, die sich ebenfalls um den Mieterschutz bemühen.



Der DMB wurde 1900 in Leipzig gegründet, hat heute seinen Sitz in Berlin und vertritt 320 Mietervereine in ganz Deutschland, die wiederum rund 3 Millionen Mitglieder vereinen. Jeder Mieter kann Mitglied in einem örtlichen Mieterverein werden. Der Mitgliedsbeitrag beträgt je nach Verein zwischen 40 und 90 Euro im Jahr.



Über die Hälfte der Deutschen lebt in Mietwohnungen. Kein Wunder also, dass es über 320 örtliche Mietervereine in 16 Landesverbänden gibt. Laut dem DMB hat die Arbeit der Mietervereine zwei Schwerpunkte:

• Die unmittelbare Interessenvertretung der Mieter, zum Beispiel durch Rechtsberatung und Hilfe bei Mietstreitigkeiten. Dazu berechtigt sind allerdings nur Mitglieder. Die meisten Mietervereine bieten gleich eine Rechtschutzversicherung an.
• Mitwirkung an der kommunalen Wohnungspolitik und an städtebaulichen Maßnahmen im Interesse von Mietern. Im Mittelpunkt der Arbeit der Landesverbände und des Mieterbundes steht die Interessenvertretung auf Landes- und Bundesebene.

Die Höhe der Mitgliedsbeiträge liegt zwischen 40 und 90 Euro jährlich, abhängig vom Leistungsangebot und dem Professionalisierungsgrad der Angestellten (Stand 2012). Ein Mieterverein, dessen Mitgliedschaft Rechtsschutz umfasst und der einen eigenen Anwalt beschäftigt, wird im oberen Spektrum der Beiträge zu finden sein.

Selbst wenn man nicht damit rechnet, mit seinem Vermieter in Streit zu geraten, empfiehlt sich die Mitgliedschaft in einem Mieterverein. Manchmal geht es nur darum, einen Sachverhalt zu klären, was ein Fachmann am besten kann. Außerdem werden Immobilien auch verkauft. Gerade in letzter Zeit wurden in  Deutschland Miethäuser im großen Stil von Immobilienfirmen erworben – und der Wechsel zu seiner Verwaltung, die eine große Zahl von Objekten betreut, birgt mehr Konfliktstoff.

Der DMB setzt sich für den Erhalt und den Ausbau des sozialen Mietrechts ein, also für den Schutz des Mieters vor willkürlicher Kündigung und den Schutz vor ungerechtfertigten Mieterhöhungen.



Mietervereine und DMB veröffentlichen auch Ratgeber und Broschüren, die Mitglieder und andere Mieter aktuell über Mietverträge, Mietrecht, Urteile und viele weitere Themen rund ums Wohnen informieren.