Wem würde ein Freibetrag bei der Grunderwerbssteuer nützen? LBS Research und Empirica haben errechnet, dass die Steuersenkung rund 18.400 zusätzliche Haushalten den Traum vom Eigeneheim ermöglichen könnte. Der Freibetrag würde vor allem in strukturschwachen Regionen eine große Wirkung entfalten.
Die Grunderwerbssteuer liegt je nach Bundesland bei 3,5 bis 6,5 Prozent. Sie gehört zu den Kaufnebenkosten. Die sind in Deutschland insgesamt sehr hoch, weshalb sich die Bundesregierung diverse Erleichterungsvorhaben in den Koalitionsvertrag geschrieben hat. Neben dem inzwischen umgesetzten Baukindergeld gehört auch ein Freibetrag bei der Grunderwerbssteuer dazu. Aber wer würde von einem Freibetrag von 100.000 Euro eigentlich profitieren? Bundesweit könnte die Steuerentlastung die Zahl der Ersterwerber um sechs Prozent erhöhen: 18.400 Haushalte könnten sich dann zusätzlich erstmals eine Immobilie leisten.
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Zwei Faktoren sorgen laut LBS Research für eine besonders hohe Entlastung: In Regionen mit hoher Grunderwerbssteuer wirkt der Freibetrag besonders gut. Außerdem entlastet er in Regionen, wo eher moderate Immobilienpreise anzutreffen sind. In Gebieten, wo sehr hohe Kaufpreise aufgerufen werden, fällt der Entlastungseffekt kaum ins Gewicht. Der Effekt des Freibetrags greift besonders gut in den östlichen Bundesländern und dem Saarland, weniger in Bayern, Hamburg, Berlin und Baden-Württemberg.
Methodik
Um die Modellrechnung aufzustellen, haben die Forscher zunächst ermittelt, welche Haushalte anhand von Alter, Eigenkapital, Einkommen überhaupt als Ersterwerber in ihren Regionen infrage kämen. Das Ergebnis wurde mit den potenziellen Ersterwerbern und einem umgesetzten Steuerfreibetrag verglichen.
Zusatzpotenziale durch Grunderwerbssteuerfreibetrag
Bundesland | Zusatzpotenzial prozentual | Zusatzpotenzial absolut |
1.Thüringen | 16% | 1.184 |
2. Sachsen-Anhalt | 13% | 1.109 |
3. Brandenburg | 12% | 581 |
4. Saarland | 10% | 315 |
5. Mecklenburg-Vorpommern | 10% | 340 |
6. Sachsen | 8% | 1.078 |
7. Nordrhein-Westfalen | 7% | 5.439 |
8. Schleswig-Holstein | 7% | 736 |
9. Rheinland-Pfalz | 6% | 872 |
10. Bremen | 6% | 220 |
11. Niedersachsen | 6% | 1.985 |
12. Hessen | 6% | 1.145 |
13. Berlin | 5% | 493 |
14. Baden-Württemberg | 4% | 1.492 |
15. Hamburg | 3% | 210 |
16. Bayern | 3% | 1.200 |
Junge Mieterhaushalte, die sich dank eines Freibetrags von 100.000 Euro erstmals Wohneigentum leisten können
Quelle: LBS Research/empirica
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