Vorteile und Nachteile
Vom Bauträger kaufen oder selbst bauen?
Kostensicherheit, Bauzeit, Mitspracherecht bei der Gestaltung: die Hauptunterschiede zwischen dem Hauskauf vom Bauträger und dem Hausbau in Eigenregie
Die Zusammenarbeit mit einem Bauträger lohnt in vielerlei Hinsicht - zum Beispiel kümmert er sich um Genehmigungen, Bauplan und die Koordination der Bauarbeiten. Zudem stehen die Gesamtkosten von vornherein fest. Einschränkungen wie dem begrenzten Mitspracherecht bei der Gestaltung können Käufer bei guter Planung entgegenwirken.
Ein Hauskauf vom Bauträger ist in der Regel deutlich kostengünstiger als ein Hausbau in Eigenregie. Zudem weiß der Käufer von Anfang an, was sein Haus am Ende kosten wird. Diese finanziellen Vorteile kann der Bauträger unter anderem deshalb bieten, weil er zu einem gewissen Grad standardisierte Hausmodelle anbietet, deren Kosten gut kalkulierbar sind. Wenn ein Unternehmen viele Häuser gleichen Typs baut, kann es Handwerkerleistungen mit Rabatt einkaufen und den Preisvorteil an den Käufer weitergeben. Der Originalität im Entwurf sind dadurch Grenzen gesetzt – wobei ein bewährter, alltagstauglicher Grundriss keineswegs ein Nachteil sein muss. Solange der Bau noch nicht begonnen hat oder noch nicht weit fortgeschritten ist, hat ein guter Bauträger aber durchaus ein offenes Ohr für individuelle Wünsche.
Keine Grundstücksuche, fertige Planung, kurze Bauzeit: Das sind die Vorteile des Bauträgerhauses. Gerade bei Wohneigentumsprojekten – Eigentumswohnung oder Reihenhaus – ist es allerdings wichtig, zu prüfen, wie der Baubeginn geregelt ist. In manchen Bauträgerverträgen ist festgelegt, dass die Bauarbeiten erst beginnen, wenn acht von zehn Reihenhäusern oder Wohnungen verkauft sind. Für die ersten Käufer kann das eine längere Wartezeit bedeuten. Der Einzugstermin sollte deshalb vor Vertragsabschluss geklärt werden.
Vorteile |
Nachteile |
Kostengünstige Alternative zum Bau in Eigenregie |
Eingeschränktes Mitspracherecht bei der Hausgestaltung |
Finanzielle Planbarkeit |
Mögliche Wartezeit bis zum Baubeginn |
Keine Grundstücksuche |
Geringere Kontrolle über die Bauarbeiten |
Kurze Bauzeit |
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Rundum-Service bis zur Schlüsselübergabe |
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Ratenzahlung nach Bauabschnitten |
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Neben dem Kostenvorteil ist es vor allem der Rundum-Service, der das Bauträgermodel so attraktiv macht: Für den Käufer gibt es nur einen Ansprechpartner: den Bauträger. Er muss sich weder um Genehmigungen noch Handwerkerrechnungen oder Baustellenaufsicht kümmern. Da der Bauträger bis zum Grundbucheintrag der Bauherr ist, kann der Käufer nicht eigenmächtig eingreifen, wenn beispielsweise Bauarbeiten nicht nach seiner Vorstellung laufen. Das Prinzip „Alles aus einer Hand“ setzt Vertrauen voraus. Deshalb sollte die Wahl des Baupartners wohlüberlegt sein – inklusive genauer Prüfung seiner Referenzen und Klärung aller Fragen zu Vertrag und Bauablauf.
Tipp: Verzichten Sie dennoch nicht auf Kontrolle, vor allem bei Abnahme der einzelnen Bauabschnitte. Ein seriöser Bauträger wird die Qualitätskontrolle durch einen unabhängigen Sachverständigen nicht als Misstrauensbeweis, sondern als Unterstützung ansehen.
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Der Vertrag mit dem Bauträger wird in der Regel über eine Leistung abgeschlossen, die erst noch erbracht werden muss. Verständlicherweise stellen sich Käufer die Frage: Was wird aus meinem Haus, falls das Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten geraten sollte? Die Risiken, die mit dem Vorab-Hauskauf einhergehen könnten, sind jedoch insbesondere durch die Makler- und Bauträgerverordnung (MaBV) gut abgesichert. Mit dem Zahlungsplan nach MaBV bezahlen Käufer immer nur für den entsprechenden Bauabschnitt und leisten keine darüber hinaus gehenden Vorauszahlungen.
Tipp: Lassen Sie den Kaufvertrag vor Unterschrift von sachkundiger Seite daraufhin überprüfen. Zusätzliche Sicherheit bietet eine Fertigstellungsbürgschaft oder Fertigstellungsversicherung des Bauträgers.