August 2015

Börsen im Sturm

25. August 2015 - Zinskommentar von Prof. Dr. Steffen Sebastian

Auf den internationalen Börsenmärkten zeigen sich gewaltige Turbulenzen. Das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Zinsen.



Der chinesische Aktienindex Hang Seng ist seit Anfang August um etwa 13 Prozent gesunken. Im gleichen Zeitraum sank der Deutsche Aktienindex DAX um etwa 15 Prozent und der US-amerikanische S&P 500 um etwa 10 Prozent. Was ist los auf den internationalen Börsen? Als Ursachen der Kursverluste werden vor allem die schlechteren Konjunkturaussichten in China vermutet. Überraschend kommt die Korrektur der Börsenkurse nicht. So interpretiert beispielsweise der Internationale Währungsfonds (IWF) den Kursverfall in China als eine notwendige Anpassung. Die chinesischen Aktienmärkte sind vor allem durch die expansive Geldpolitik Chinas so stark gestiegen und bildeten daher die tatsächliche Leistungskraft der chinesischen Unternehmen nicht mehr richtig ab. Die chinesische Regierung versucht derzeit mit weiterer Geldvermehrung und einer erneuten Abwertung des Yuan die Konjunktur zu stimulieren.

Zinsentwicklung

Die Zinsen sind in den letzten Wochen wiederum gesunken. Bei fünfjähriger Zinsbindung wurde im Durchschnitt 1,29 statt 1,34 Prozent angeboten. Bei 10-jährigen Zinsfestschreibungen sind die Zinsen von 1,80 auf 1,70 Prozent gesunken. Die fünfzehnjährigen Konditionen gaben um 0,11 Prozentpunkte auf 2,16 Prozent nach.

Ausblick

Die Unruhen auf den Finanzmärkten lassen die Investoren nach sicheren Anlagen suchen. Die erhöhte Nachfrage treibt die Kurse der zehnjährigen Bundesanleihen in die Höhe. Damit sinken deren Renditen, an denen sich die Zinsen für Baufinanzierungen orientieren. Zudem wird vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen auch wieder über eine Verschiebung der Leitzinserhöhungen in den USA spekuliert. In Summe spricht alles dafür, dass die Zinsen erst einmal niedrig bleiben werden. Sollten die Unsicherheiten auf den Finanzmärkten anhalten, könnten die Zinsen auch noch weiter sinken.