Immobilienblase in Deutschland?
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Anmelden / RegistrierenDie niedrigen Zinsen schaden mehr als sie nutzen. Wann kommt die Wende?
Die Geldpolitik versucht weiterhin, mit niedrigen Zinsen immer mehr Zeit zu kaufen, damit Banken und Staaten ihre Bilanzen sanieren und so die nächste Krise verhindert wird. Leider klappt dies nur sehr unzureichend. Die Schulden insbesondere der Krisenstaaten werden nicht weniger, stattdessen wird über eine weitere Lockerung der Grenzen für die Neuverschuldung diskutiert. Statt Staaten, Banken und Unternehmen zum Sparen bzw. Investieren zu bringen, verlockt der niedrige Zins vielmehr zur Ausweitung der Verschuldung, ohne dass aber eine Konjunktursteigerung erfolgt.
So bewirkt die Niedrigzinspolitik nur noch eine künstliche Steigerung der Preise an den Anlagemärkten, allen voran den Finanzbörsen. Auch das ist eine Form der Inflation, aber leider keine, wie sie von den Zentralbanken als Messlatte für ihre Geldpolitik betrachtet wird. So bereiten die Zentralbanken die nächste Finanzkrise vor, die sie eigentlich verhindern sollten.
Die Zinsen sind in den letzten zwei Wochen nochmals gesunken und befinden sich für alle Laufzeiten auf dem niedrigsten Stand seit Jahresbeginn. Für Immobilienfinanzierungen mit fünfjähriger Bindungsdauer wurden gegen Monatsende durchschnittlich 1,55 Prozent angeboten. Bei Laufzeiten von zehn bzw. fünfzehn Jahren betrugen die Angebotszinsen 2,20 und 2,72 Prozent.
Eine Änderung der Zinspolitik ist noch immer wenig wahrscheinlich. Dies würde das Eingeständnis durch die politischen Akteure voraussetzen, dass einige Staaten trotz erheblicher Reformbemühungen ihre Schulden nicht mehr zurückzahlen können.
Auch wird die Europäische Zentralbank (EZB) das Risiko einer Zinserhöhung nicht eingehen, bevor nicht sicher ist, in welchem Zustand sich die europäische Bankenlandschaft befindet. Im Oktober wird mit den Ergebnissen des Stresstests der europäischen Banken gerechnet. Über Änderungen der Zinspolitik wird also frühestens im letzten Quartal ernsthaft nachgedacht werden können.