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Bauernhäuser und Landhäuser suchen
Das Leben in einem Bauernhaus ist eine ungewöhnliche Form des Wohnens. Ungewöhnlich muss aber keineswegs nicht gleichbedeutend mit minderwertig oder schlecht sein. Die Gebäude finden sich weit vor den Toren der nächsten größeren Stadt. Lärm, Hektik und Verkehrschaos kennen Bewohner eines Bauernhauses nur aus Erzählungen. Mitten in der Natur kann das Landleben genossen werden. Tierliebhaber finden Platz für ihre Vierbeiner, Kindern dient das große Grundstück als Spielwiese und große Terrassen laden zu langen Grillabenden ein.
Es gilt jedoch zu beachten, dass Bauernhäuser reparaturanfällig sind. Vor dem Einzug muss viel Geld in die Sanierung investiert werden. Dazu muss auf wichtige infrastrukturelle Elemente in der unmittelbaren Umgebung verzichtet werden.
Was beim Kauf eines Bauernhauses beachtet werden muss und wie sich das Landleben in der Realität gestaltet, soll der folgende Artikel näher erläutern.
1. Vorteile und Nachteile eines Bauernhauses
2. Was bietet mir das Landleben?
3. Vorteile und Nachteile des Landlebens
4. Welche Kosten kommen bei der Renovierung auf mich zu?
5. Was macht den Charme des Bauernhauses aus?
6. Welche Typen von Bauernhäusern gibt es?
7. Wie werde ich zum Selbstversorger?
Vorteile
Ein Bauernhaus ermöglicht das Leben mitten in der Natur. Frische Luft, wenig Lärm und die Ruhe abseits des Großstadtlärms sind erhebliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Wohneinheiten. Die körperliche Gesundheit und das Wohlbefinden kann stark verbessert werden. Des Weiteren bietet das große Grundstück zahlreiche Gestaltungsfreiräume. Ein Partyraum, ein Schwimmbecken und Spielplätze für die Kinder können errichtet werden. Der Garten kann individuell bepflanzt werden und dient als Rückzugsort. Dazu ist die Tierhaltung problemlos möglich und auf Grund fehlender Nachbarn gibt es keine Beschwerden über Lärm und andere störende Faktoren.
Außerdem versprühen Bauernhäuser einen individuellen Charme. Die verzierten Fassaden und vielen Querbalken sorgen für das nötige Flair. Im Haus selber kreieren knarrende Dielenböden und Kamine eine wohnliche und gemütliche Atmosphäre.
Durch den geringen Quadratmeterpreis können auch Geringverdiener in den Genuss eines Bauernhauses kommen.
Nachteile
Dazu muss beachtet werden, dass Bauernhäuser oftmals stark renovierungsbedürftig sind. Heizanlagen, Dämmungen und sanitäre Anlagen sind veraltet und müssen daher modernisiert werden. Das kostet zukünftigen Besitzern Zeit und Kapital.
Vorteile | Nachteile |
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Das Landleben ist der Traum vieler Menschen. Charakteristika wie Ruhe und Naturnähe erfüllen tief verwurzelte Wünsche. Wer bereits seit frühster Kindheit Lärm und Stress des Großstadtdschungels ausgesetzt ist, findet auf dem Land einen Rückzugs- und Erholungsort. Naturliebhaber träumen ebenfalls vom einsamen Wohnen vor der Stadt und können sich ein Leben in einer Metropole kaum vorstellen.
Die nachfolgenden Vor- und Nachteile des Landlebens sollen keine Klischees bedienen. Sie fungieren als Entscheidungshilfe für Kaufinteressierte und stellen die Lage sachlich und frei von Werturteilen dar.
Vorteile
Weit draußen auf dem Land fahren weniger Autos als in der Stadt und Fabriken sind rar gesät. Die Schadstoffbelastung in der unmittelbaren Umgebung des Wohnortes ist folglich gering. Besonders für Personen mit Atemwegserkrankungen ist das ein Segen, aber auch alle anderen können sich an der frische der Luft erfreuen. Der Mangel an Autos und Fabriken zieht einen weiteren Vorteil mit sich. Die Umwelt ist deutlich ruhiger und wenn Geräusche zu hören sind, dann meistens von den auf dem Land lebenden Tieren. Das senkt den Stress erwiesenermaßen und führt zu mehr Ausgeglichenheit.
Auf Grund einer geringen Bevölkerungsdichte, ist Platzmangel auf dem Land kein Problem. Wo in großen Städten jeder Quadratmeter effizient verplant wird, können Besitzer von Bauernhäusern geradezu verschwenderisch mit ihren Möglichkeiten umgehen. Eine große Terrasse, Spielmöglichkeiten für die Kinder und zusätzliche Hobbyräume im Haus selber sind möglich. Die Haltung von Haus- oder Nutztieren ist unkompliziert. Die große Außenfläche ermöglicht den Vierbeinern ein glückliches und erfülltes Leben. Auch an lauten und uneinsichtigen Nachbarn müssen sich Bewohner nicht stören, da sie schlichtweg nicht vorhanden sind.
Des Weiteren ist der Quadratmeterpreis auf dem Land deutlich geringer als in städtischer Lage. So ist es prinzipiell auch Geringverdienern erlaubt, ein großzügiges Heim zu bewohnen.
Nachteile
Die Einsamkeit hat auch eine negative Seite. Besitzer von Bauernhäusern müssen oftmals lange Wege bis zur nächsten Einkaufsmöglichkeit in Kauf nehmen. Supermärkte und andere Angebote des Einzelhandels werden daher nur selten besucht. Wer Spaß am Shoppen hat, muss hier große Abstriche machen.
Des Weiteren sind kaum Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung in unmittelbarer Umgebung vorhanden. Kinos, Freibäder und Sportvereine sind nur selten mit dem Fahrrad zu erreichen. Besonders, wenn die eigenen Kinder älter werden, wird das zum Problem. Solange diese noch kein eigenes Auto besitzen oder fahren dürfen, müssen die Eltern einspringen. Generell ist ein PKW essenziell. Wer kein eigenes Fahrzeug besitzt, kann in einem Bauernhaus nicht angemessen leben. Öffentliche Verkehrsmittel sind in ländlichen Gegenden kaum vorhanden. Die langen Wege sollten in finanzieller Hinsicht einkalkuliert werden.
Auch etwaige Treffen mit den eigenen Verwandten und Freunden gestalten sich kompliziert. Diese finden zwar genügend Platz, so dass auch größere Feste möglich sind, doch sie müssen stets einen langen Anfahrtsweg in Kauf nehmen. Das kann die Häufigkeit der Besuche schmälern.
Dazu muss geklärt werden, ob eine ausreichend schnelle Internetleitung installiert werden kann. Die Telekom ist zwar verpflichtet, allen Bürgern einen Anschluss zu ermöglichen, die Qualität und Schnelligkeit sind aber nicht reguliert.
Die Fülle der Informationen sei in einer Tabelle zusammengefasst.
Vorteile | Nachteile |
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Bauernhäuser sind beim Kauf und dem darauf folgenden Einzug in der Regel nicht auf dem technisch neusten Stand. Veraltete Heizanlagen, marode Wände und nicht vorhandene Dämmungen sind häufig vorzufinden. Bereits vor Vertragsabschluss müssen die Kosten der notwendigen Reparaturen erfasst werden. Eine Faustregel besagt, dass eine Summe in Höhe des Kaufpreises in die Renovierung investiert werden muss.
Je älter das Objekt, desto höher fallen die Aufwendungen letztendlich aus. Es gilt ebenfalls zu beachten, dass nicht nur Geld sondern auch eine Menge Zeit geopfert werden muss.
Fast immer muss das komplette Dach erneuert werden. Die Isolierung ist oft nur rudimentär oder gar nicht vorhanden. Dazu sind einzelnen Dachpfannen marode, so dass eine Grunderneuerung die logische Konsequenz ist. Hier sollten sich potenzielle Käufer Angebote mehrerer Dachdeckerfirmen einholen, schwanken die Preise in diesem Bereich doch stark.
Der zweite große Kostenfaktor ist die Wärmedämmung des eigentlichen Hauses. Damit später keine wertvolle Energie verschwendet wird, muss die Heizanlage auf dem neusten Stand sein. Alle Rohre, die nicht in unmittelbar zu beheizenden Räumen liegen, müssen besonders gut gedämmt sein. Auch die Wände sind vom Fachmann entsprechend zu isolieren. Besonders die Windseite muss mit qualitativ sehr hochwertigem Material gedämmt werden.
Renovierungsbedarf im Innenraum
Auch im Haus selber müssen notwendige Erneuerungen durchgeführt werden, die mitunter viel Kapital verschlingen. Die Sanitäranlagen sind mehrere Jahrzehnte alt und im Zuge der allgemeinen Renovierung auf Vordermann zu bringen. Alte Dielenböden und Fliesen sind auf ihren Zustand hin zu überprüfen und gegebenenfalls auszutauschen. Des Weiteren müssen moderne Fenster installiert werden. Diese sehen nicht nur ansprechend aus, sie steigern zudem die Energieeffizienz des Hauses. Das senkt die späteren Unterhaltskosten.
Aufgrund der Vielzahl der zu beachtenden Aspekte, sollten Interessierte stets einen Gutachter zu Rate ziehen. Bei der Besichtigung des potenziellen Kaufobjektes kann dieser alle Mängel erfassen und die Beseitigungskosten schätzen. Die Renovierung selber ist dann ebenfalls von Fachkräften durchzuführen. Feinheiten wie das Streichen der Wände sollten aus Kostengründen selbst getätigt werden.
Bauernhäuser versprühen ein ganz individuelles und eigenes Flair. Die alten und verzierten Fassaden der Gebäude sind optisch ansprechend. Die vielen Querbalken und Verstrebungen schaffen einen starken Kontrast zu anderen Wohnobjekten. Besitzer können sich sicher sein, dass ihr Objekt einzigartig ist.
Auf Grund der umliegenden Felder und Wiesen wirkt das Bauernhaus zudem wie eine Art Fels in der Brandung. Es lockert die Umgebung auf und kreiert eine idyllische Atmosphäre. Der große Garten bietet außerdem viel Platz für Bepflanzungen. An hohen Bäumen kann eine Schaukel befestigt werden, großzügige Blumenbeete sorgen für die nötige Abwechslung und ein Pferdestall komplettiert das klassische Bild vom Landleben.
Der Kreativität freien Lauf lassen
Auch das Mobiliar und die Inneneinrichtung eines Bauernhauses stellen eine Besonderheit dar. Sofern gut erhalten, sind alte Dielenböden kunstvolle Verzierungen der Wohnräume. Das Knarren der Holztreppen erinnert an längst vergangene Zeiten und klassische Gemälde verzieren die hohen Flure.
Auf der großen Wohnfläche sind der eigenen Gestaltungsfreiheit nur finanzielle Grenzen gesetzt. Die Räume können nach belieben eingerichtet werden. Es ist beispielsweise Platz für ein uriges Lesezimmer. Hohe Bücherregale, ein Sessel und Kerzenlicht lassen Alltagssorgen vergessen und kreieren ein besonderes Lesegefühl.
Dazu kann die ehemalige Scheune zum Partyraum umgebaut werden. Das bedarf einiger finanzieller Aufwendungen, das Resultat wertet das Bauernhaus aber deutlich auf. Gäste werden von der stilvoll eingerichteten Diele begeistert sein. Da es keine Nachbarn gibt, die sich am hohen Lärmpegel stören könnten, kann bis tief in die Nacht gefeiert werden.
Ein Bauernhaus ist nicht grundsätzlich mit einem Bauernhof gleichzusetzen. Letzterer verfügt meistens über umliegende Felder und mehrere Gebäude. Ein Bauernhaus hingegen kann einzeln oder zusammen mit einer kleinen Scheune auf einem größeren Grundstück stehen. Dieser Fall wurde bereits erläutert, so dass im Folgenden die Möglichkeit beschrieben wird, einen so genannten Resthof zu kaufen.
Der Name lässt bereits vermuten, dass es sich hierbei um einen ehemaligen Bauernhof handelt. Das muss nicht heißen, dass der Resthof nicht mehr bewohnt wird, im Optimalfall leben noch Personen im Hauptgebäude und halten dieses in Schuss. Lediglich Scheunen und Ställe sind nicht mehr in Benutzung und müssen renoviert werden. Die umliegenden Felder gehören nicht mehr zum Hof. Sie sind an andere Bauern verpachtet.
Der Vorteil, einen solchen Resthof zu beziehen, besteht darin, dass ehemalige Nutzgebäude wieder aufgebaut werden können und viel Raum für eigene Ideen schaffen. Die ehemalige Scheune bietet Platz für eine separate Wohneinheit und der vorige Schweinestall dient als riesiger Lagerraum. Andere Gebäude können zur modernen Garage oder zum stilvollen Partyraum umgebaut werden. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die Renovierung deutlich mehr Geld in Anspruch nehmen wird, als das beim einfachen Bauernhaus der Fall ist. Alle Gebäude müssen technisch auf den neusten Stand gebracht werden. Es ist unerlässlich, einen oder sogar mehrere Gutachter zur Besichtigung mitzunehmen. Fehlkalkulationen können oft horrende finanzielle Folgen nach sich ziehen.
Der Gesamtaufwand ist also recht hoch, dafür kann dann eine luxuriöse und exklusive Wohneinheit kreiert werden.
Ein Selbstversorger ist eine Person, die autonom Leben kann. Das bedeutet, dass sie nicht auf lebensnotwendige Güter anderer Menschen angewiesen ist. Im engeren Sinne zählen dazu auch Kleidung und Energie, diese selber zu produzieren ist in der heutigen Zeit aber fast unmöglich. Im Folgenden soll es vor allem um die Nahrungsversorgung gehen. Besitzern von Bauernhäusern soll gezeigt werden, welche Grundvoraussetzungen benötigt werden, um Selbstversorger zu sein. Aber auch passionierte Hobbylandwirte und Gärtner finden einige hilfreiche Tipps.
Der einfachste Weg, eigene Lebensmittel zu produzieren, führt über pflanzliche Produkte. Im eigenen Beet können Kräuter gepflanzt werden. Das überfordert Bewohner eines Bauernhauses nur selten, schafft aber erste Erfahrungen im Bereich der Landwirtschaft. Im weiteren Verlauf kommen dann verschiedenste Gemüsesorten hinzu. Es kann prinzipiell auf alle Produkte gesetzt werden, die den eigenen Präferenzen entsprechen. Sie sollten nach Möglichkeit pflegeleicht und unkompliziert im Anbau sein. Das so entstehende Sortiment kann nach und nach erweitert werden. Es dient als Beilage beim Mittagessen und kann für leckere Salate am Abend verwendet werden.
Sind Bewohner sicher im Umgang mit ihrem Gemüsegarten, können erste Nutztiere angeschafft werden. Hühner sind einfach in der Handhabung und sorgen für leckere Frühstückseier. Allerdings muss ein artgerechter Stall erbaut werden. Ebenso sind Kaninchen gut geeignet, um erste Erfahrung im Umgang mit der Tierzüchtung zu machen.
Bis zu diesem Punkt gelangen wohl die meisten Bewohner eines Bauernhauses. Ein kleiner Gemüsegarten ist Hobby und Nutzfläche zugleich. Auch Hühner sind noch bei vielen Freizeitlandwirten anzutreffen. Wirklich leben kann davon aber niemand. Der Weg zur Selbstversorgung ist ein langwieriger und nur denen zu empfehlen, die auch ideologisch von der Sache überzeugt sind.
Der Anbau von Kartoffeln kann die Lebensmittelversorgung sichern. Wer davon wirklich das komplette Jahr über zehren möchte, muss allerdings ein recht großes Feld bewirtschaften.
Ziegen und Schafe dienen seit Jahrhunderten als effektive Nutztiere. Sie geben Milch und Fleisch ab. Allerdings bedarf die Haltung etwas genauerer Fachkenntnis und der nötige Platz ist nicht unerheblich.
Ein notwendiges Übel ist außerdem die Schlachtung der Tiere. Diese wird meist nicht vom Selbstversorger durchgeführt, sondern von einem Betrieb in der Nähe. Da sich die Suche recht schwierig gestaltet, sollten Interessierte bereits vor dem Kauf diesbezügliche Fragen klären.
In der heutigen Zeit wird kaum jemand den Schritt in Richtung Selbstversorgung wagen. Zu zeitintensiv und ineffektiv ist die eigene Produktion. Ein kleiner Gemüsegarten oder eigene Hühner können das Haushaltsbudget aber etwas entlasten und Hobbylandwirten zur Freizeitvergnügung dienen. Zudem schmecken die in Eigenproduktion hergestellten Lebensmittel besser als Nahrung aus dem Supermarkt.