Beim Vermieten und Verkaufen von Immobilien ist ein Energieausweis Pflicht. In diesem Beitrag erfahren Sie, wann Sie den Ausweis brauchen, welche Arten es gibt und wie viel ein Energieausweis kostet.

Können Sie Ihren Energieausweis vorweisen?

Für Immobilienanzeigen ist ein Energieausweis Pflicht: Jetzt schnell und unkompliziert beantragen und rechtsgültigen Ausweis per E-Mail erhalten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Energieausweis ist Pflicht – spätestens beim Besichtigungstermin. Gehen Sie auf Nummer sicher und bestellen Sie jetzt Ihren Energieausweis in nur wenigen Schritten.
  • Die Kosten für den Energieausweis variieren je nach Art des Ausweises.
  • Generell liegen beim Bedarfsausweis die Kosten höher als beim Verbrauchsausweis, da das Verfahren aufwendiger ist.
  • Die Energieausweis-Kosten können Vermieter als Werbungskosten steuerlich absetzen.

Wann muss ein Energieausweis ausgestellt werden?

Nach § 16 II der Energieeinsparverordnung bzw. nach §80 Absatz 4 und 5 müssen Vermieter, Verkäufer  einer Immobilie oder Immobilienmakler bei Inseraten Angaben zum Energieverbrauch machen. Diese Zahlen sind Miet- und Kaufinteressenten transparent vorzulegen. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Gebäude neu gebaut, verkauft, verpachtet oder vermietet werden soll. Hierfür wird ein Energieausweis erstellt, wobei die benötigte Art des Ausweises vom Gebäude abhängt. Wenn noch kein Energieausweis vorliegt, muss dies kenntlich gemacht werden. Zukünftige Mieter können anhand des Energieausweises des Hauses die Kosten für den Energiebedarf der Wohnung abschätzen.

Ein qualifizierter Energieberater kann Empfehlungen über die benötigte Art des Ausweises geben und Sie über die Kosten für den Energieausweis aufklären.

Ein Sachverständiger oder Energieberater ist berechtigt, zwei unterschiedliche Varianten des Energieausweises nach den Vorgaben des Gesetzgebers auszustellen. Hier wird zwischen dem bedarfsorientierten Energieausweis und dem verbrauchsorientierten Energieausweis unterschieden. Es gelten weiterhin beide Bezeichnungen: Energieausweis und Energiepass. Die Kosten unterscheiden sich je nach Aufwand.

Vermieter können Kosten für den Energieausweis als Werbungskosten bei ihren Einkünften in der Steuererklärung absetzen. Auch wenn der Energiepass nicht kostenlos ist, lassen sich somit Kosten sparen. Die Bedarfs- und Verbrauchsausweise sind in der Regel zehn Jahre lang gültig.

Wie unterscheiden sich der verbrauchsorientierte und bedarfsorientierte Energieausweis für Wohngebäude?

Der verbrauchsorientierte Energieausweis

  • gibt Auskunft über den witterungsbereinigten Verbrauch der Immobilie über den Zeitraum der vergangenen drei Jahre.

  • kann auf der Grundlage des nachgewiesenen Energieverbrauchs durch Rechnungsbelege (Heizkostenabrechnung) ausgestellt werden.

  • wird teilweise kritisch bewertet, da der Verbrauch abhängig von der Anzahl der Bewohner und deren Nutzungsverhalten ist.

Der bedarfsorientierte Energieausweis

  • wird auf der Grundlage einer umfassenden Analyse ausgestellt: Ein Bausachverständiger oder Energieberater untersucht den Zustand der Gebäudehülle und der Haustechnik hinsichtlich des Energieverbrauchs. Dabei werden Energiebedarf und Wärmeverlust erfasst und mögliche Abweichungen aufzeigt. Ein vereinfachtes Verfahren arbeitet mit Daten über die Typologie der Gebäudeform, das Alter und Bauteile, wodurch der Preis des Energieausweises geringer ausfällt.

  • ist für Ein- bis Vierfamilienwohnhäuser heute gesetzlich vorgeschrieben. Dies betrifft Gebäude, die vor 1977 gebaut und noch nicht energetisch saniert wurden. Der bedarfsorientierte Energieausweis kann für jedes Haus ausgestellt werden und muss erstellt werden, wenn keine oder nur unzureichende Verbrauchswerte vorliegen.

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    Wie lange ist ein Energieausweis gültig?

Kosten für den Energieausweis im Vergleich - Bedarfsausweis und Verbrauchsausweis

Ein Bedarfsausweis berücksichtigt den energetischen Zustand von Wänden, Fenstern und Heizung. Durch die relativ aufwendige Erstellung sind die Kosten für den bedarfsorientierten Energieausweis höher. Ein bedarfsorientierter Energieausweis ist seinen Preis jedoch wert, da die objektive Darstellung des energetischen Zustandes einer Immobilie besonders aussagekräftig ist.

Bei der Erstellung eines Verbrauchsausweises dienen die Angaben zum Energieverbrauch der letzten drei Jahre als Grundlage. Diese Ausweisvariante ist zwar kostengünstiger, jedoch ist auch der verbrauchsorientierte Energieausweis nicht kostenlos erhältlich. Ein verbrauchsorientierter Energieausweis ist nur eingeschränkt verwendbar, da er nur auf bestimmte Gebäudearten angewendet werden kann.

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Gut zu wissen

Für Neubauten und Gebäude mit bis zu vier Wohneinheiten und Bauantrag vor dem 01. November 1977, die nicht die Anforderungen der Wärmeschutzverordnung von 1977 erfüllen, ist ein Bedarfsausweis Pflicht.

Für einen verbrauchsorientierten Energieausweis sind Kosten zwischen 50 und 100 Euro üblich. Voraussetzung dafür ist, dass die benötigten Belege und Rechnungen verfügbar sind. Bei Mehrfamilienhäusern mit bis zu sechs Wohneinheiten sind durchaus Kosten in Höhe von etwa 250 Euro üblich.

Für einen Energiebedarfsausweis sind Kosten zwischen 300 und 500 Euro üblich, da er von einem qualifizierten Energieberater erstellt wird. Bei größeren Wohnobjekten werden für den Bedarfs-Energieausweis Kosten von etwa 300 Euro zuzüglich 30 bis 50 Euro je Wohneinheit erhoben.

Die Immobilienexperten von ImmoScout24 erstellen auch Ihren Energieausweis. Die Kosten richten sich nach der Art des Ausweises und dem Aufwand. Den Verbrauchsausweis erhalten Sie ab 59,99 Euro. Die Kosten für den Bedarfsausweis starten bei 399,99 Euro. Hier prüft ein Energieexperte Ihre Immobilie vor Ort und erstellt den Energieausweis auf Grundlage der erfassten Daten. Den Energieausweis erhalten Sie, soweit alle Daten erfasst werden können, schon innerhalb von 48 Stunden bequem per E-Mail direkt nach Hause.

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Was kostet ein Energieausweis?

Durchschnittliche Energieausweis-Kosten in Euro

Art des Objektes Bedarfsorientierter Energieausweis Verbrauchsorientierter Energieausweis
Ein- und Zweifamilienhäuser 300 bis 500 50 bis 100 (mit verfügbaren Rechnungen und Belegen)
Mehrfamilienhäuser mit sechs oder mehr Wohneinheiten 300 plus 30 bis 50 je Wohneinheit Bis 250

Warum variieren die Kosten für den Energieausweis?

Für den Energieausweis können die Kosten grundsätzlich zwischen Auftraggeber und Aussteller frei verhandelt werden. Die Energiepass-Kosten richten sich nach dem Aufwand für die Analyse des Gebäudes.

Die genaue Höhe der Kosten für Energieausweise richtet sich nach dem Auftragsumfang durch den Immobilienbesitzer. Hier lohnt es sich, Preise, Qualifikationen und Leistungen zwischen den Ausstellern genau zu vergleichen und zu prüfen. Möglicherweise können Sie so Kosten für den Energieausweis Ihres Hauses sparen.

Von Billiganbietern, bei denen Sie den Energieausweis zu niedrigeren Kosten bekommen, wird immer wieder gewarnt. Viele der angebotenen Energieausweise enthalten nicht alle gesetzlichen Pflichtangaben. Insbesondere von Anbietern, die Energieausweise kostenlos erstellen, wird dringend abgeraten. Zur Erstellung von Ausweisen zählen die Erläuterung des Inhalts und zum Teil sogar eine Aufnahme des Gebäudes vor Ort. Im Ausweis werden zusätzlich Vorschläge zur kostengünstigen Verbesserung der energetischen Eigenschaften aufgelistet. Billiganbieter verzichten meist auf diese Angaben.

Das Ziel der EnEV (Energieeinsparverordnung) bzw. des Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist die Einsparung von Energie in privaten Gebäuden. Wer nach Inkrafttreten dieser EnEV-Regelung vermieten oder verkaufen will, muss dem Interessenten einen Energieausweis vorlegen und bei Vertragsabschluss übergeben. Die neue Variante der Ausweise zeigt neben den Energiekennwerten zusätzlich die Effizienzklassen an. Wer einen Energieausweis ausstellen darf, bestimmt die EnEV 2014 bzw. das GEG.

Energieausweis

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