Warum steigen die Immobilienpreise weiter, obwohl die Corona-Pandemie mit jeder Lockdown-Verlängerung weitere Teile der Wirtschaft in den Abgrund reißt? Die Experten raufen sich die Haare und blicken immer wieder in immer andere Kristallkugeln, um eine Antwort auf diese Frage zu finden.

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Von Blase zu Risiko

Anfang Februar schrieb die Neue Züricher Zeitung „Es braucht nicht viel, damit die Eigenheimpreise kippen“. In dem Artikel geht es um den Blasenindex der Schweizer Großbank UBS. Interessanterweise seien die Preise für Immobilien im Coronajahr immer weiter gestiegen. So weit, dass der Warnindex der UBS schon Blasengefahr, also eine irrationale Überbewertung, anzeigte. Mittlerweile sei der Alarmpfeil aber wieder etwas abgesunken und deutet jetzt nur noch auf „Risiko“.


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Vielfältige Erklärungsversuche

Warum also die Preissteigerungen trotz Virus? Ein Erklärungsversuch: Immobiliengeschäfte benötigen Zeit. Wer sich im Frühjahr 2020 mit dem Gedanken trug, ein Haus zu kaufen, der warf die Idee – und die besichtigten Immobilien – nicht gleich auf den Friedhof der unerfüllten Wünsche. Der Traum von der Immobilie war sozusagen kurz nach dem Aufkommen der Pandemie „too big to fail“ – zu groß, um gleich wieder unterzugehen. Okay, das ist verständlich. Warum aber sind dann die Preise sogar im Dezember 2020 noch weiter gestiegen? Da gibt es viele Erklärungsversuche, die von der Abfederung der Krise durch staatliche Maßnahmen über das immer noch billige Baugeld bis zur überraschend guten Konjunkturentwicklung reichen. „Allerdings hat sich gezeigt, wie schwierig es besonders in Zeiten der Corona-Pandemie ist, derartige Prognosen abzugeben“, zieht die NZZ ihr Fazit.

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Wie geht's? Es ging schon besser …

Die Stimmung bei den Verbrauchern ist mies: Das zumindest sagt das Konsumbarometer des Handelsverbands Deutschland. Der Index blickt in die Zukunft und zeigt nicht die aktuelle Stimmung, sondern die Erwartungen der Verbraucher in den kommenden drei Monaten. Nach dem ersten Lockdown, im Mai 2020, lag der Tiefpunkt des Index bei 90,5 Punkten. Danach ging es mit der Stimmung schnell wieder bergauf. Jetzt, im Februar 2021, liegen die Erwartungen wieder am Boden. Andererseits: Das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2020 ist wider Erwarten sogar gestiegen, genau wie im Vorquartal. Es gibt also gleichermaßen Stimmen, die auch den aktuellen Lockdown nicht als Vernichter der deutschen Wirtschaft anerkennen. Der Wirtschaftsprofessor und „Wirtschaftsweise“ Lars Peter Feld etwa meint mit Blick auf den aktuellen Lockdown: „Der Konjunktureffekt dürfte nicht sehr groß sein.“ Die Wirkung auf den Arbeitsmarkt war hingegen durchaus spürbar: Die Zahl der Arbeitslosen erhöhte sich 2020 um rund eine halbe Million, sodass die Arbeitslosenquote von 5,0 auf 5,9 Prozent anwuchs, Ende Januar dann nochmals um 0,4 Prozentpunkte auf nun 6,3 Prozent.

Eigentumswohnungen im Bestand verkaufen sich am besten

Ein Blick auf den Immobilienindex von Immoscout24 (IMX) zeigt deutlich, wo die Angebotspreise im vergangenen Jahr besonders stark gestiegen sind: bei den Eigentumswohnungen im Bestand. Um 9,4 Prozent gingen hier die Preise im Vergleich zu 2019 rauf. Allein im vierten Quartal 2020 gab es ein Plus von 2,0 Prozent. „Wir führen den stärkeren Preisanstieg bei Bestandsimmobilien auf die deutlich höhere Nachfrage zurück, die wir gegenüber dem Neubau-Segment verzeichnen", weiß Dr. Thomas Schroeter, Geschäftsführer von ImmoScout24.

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Ist das Ende der Fahnenstange erreicht?

Obwohl es grundsätzlich überall teurer wurde, gab es aber durchaus auch Tendenzen zur Stagnation – und zwar da, wo die Preise schon sehr hoch sind, etwa in den Metropolregionen der Städte Frankfurt am Main, Köln, München und Hamburg. In den Hochpreissegmenten fanden vor allem Neubauten weniger schnell Interessentinnen und Interessenten – das zeigte sich durch eine längere Verweildauer der Immobilienanzeigen auf dem Portal: Hier „scheint ein Preisniveau erreicht zu sein, über das hinaus Immobilien eher wenige Abnehmer:innen finden. So haben sich im Gesamtjahr 2020 die Laufzeiten von Inseraten für Neubau- Eigentumswohnungen in München um 19 Prozent erhöht", ergänzt Schroeter.

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