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Kreditvermittler
Wenn Sie auf eigene Faust keinen passenden Kredit finden oder die Hausbank Ihren Antrag auf ein Darlehen ablehnt, kommt die Möglichkeit der Kreditvermittlung ins Spiel. Kreditvermittler sind dabei das Bindeglied zwischen Darlehensgeber und Kreditnehmer. Wir verraten Ihnen, worauf Sie bei der Auswahl eines Vermittlers achten müssen, welche Dokumente oder Nachweise verlangt werden und welche Kosten auf Sie zukommen.
Ein Kreditvermittler ist eine Person oder ein Unternehmen, das Darlehen von Banken an Privatpersonen vermittelt. Verschiedene Kredite zu vergleichen und beispielsweise ein Darlehen mit möglichst attraktiven Zinsen zu finden, ist die Aufgabe des Vermittlers. Normalerweise fällt eine Provisionsgebühr bei erfolgreicher Vermittlung bzw. Zustandekommen des Darlehens an, vorher ist die Beratung durch seriöse Anbieter kostenfrei.
Kreditvermittler benötigen zur Ausübung ihres Berufs lediglich eine Erlaubnis für die Vermittlung der verschiedenen Abschlüsse von Darlehen. Sie unterliegen keiner Finanzaufsichtsbehörde, weshalb sich mitunter zahlreiche Unternehmen in dieser Branche versuchen.
Wenn Sie einen Kreditvermittler suchen, sollten Sie auf bestimmte Merkmale achten, die für Seriosität sprechen:
- Vorauszahlung: Kein seriöser Kreditvermittler verlangt eine Vorauszahlung für seine Dienste. Kosten fallen in der Regel nur dann an, wenn ein Vertrag zustande gekommen ist und ein Darlehen gewährt wurde.
- Vertrag: Weiterhin sollte unbedingt ein schriftlicher Vertrag vorliegen, der von allen Parteien unterschrieben wird. Anderenfalls genießen die Auftragsteller kaum Sicherheit, wenn es wider Erwarten Probleme beim Abschluss des Darlehens geben sollte.
- Wohnimmobilienkreditrichtlinie: Für mehr Seriosität sorgt außerdem die so genannte Wohnimmobilienkreditrichtlinie. Diese definiert Zulassungsvoraussetzungen für Vermittler von Krediten. So müssen sie unter anderem über einen Sachkundenachweis (ein Berufsabschluss in passenden Branchen, zum Beispiel als Bankkaufmann/-frau) verfügen. Außerdem sollten klar geordnete Vermögensverhältnisse und ein Nachweis über eine Vermögensschadenhaftpflichtversicherung vorliegen.
Hinweis von ImmobilienScout24:
Achten Sie darauf, dass keine Versprechungen gegeben werden, die einfach zu schön klingen, um wahr zu sein. Wenn die Hausbank schon Ihren Kreditantrag von 20.000 Euro abgelehnt hat, ist die Versprechung eines Darlehens über 100.000 Euro seitens des Vermittlers äußerst unrealistisch – und sicher unseriös. In der Regel wird Ihnen auch dann kein Kredit vermittelt, wenn keinerlei Rücklagen (Wertgegenstände, Immobilien, Bargeld) oder Möglichkeiten zur Finanzierung (regelmäßiges Einkommen) vorliegen. Auf ein Angebot ohne Rücklagen würde sich kein seriöser Vermittler einlassen.
Sie wissen nun, woran Sie seriöse Kreditvermittler erkennen. Doch auch die so genannten „schwarzen Schafe“ können anhand einiger Merkmale und Verhaltensweisen rasch entlarvt werden.
So handelt es sich höchst wahrscheinlich um einen unseriösen Anbieter, wenn er:
- bereits für die Erstberatung ohne Ergebnis eine Gebühr verlangt,
- Sie nach oder bereits vor dem Erstgespräch unangekündigt zu Hause aufsucht oder häufig grundlos anruft,
- versucht, Ihnen Zusatzprodukte anzubieten, die nichts oder nur wenig mit dem gewünschten Darlehen zu tun haben,
- unnötigen Zeitdruck aufbaut und Ihnen nicht die Möglichkeit gibt, zu Hause in aller Ruhe die Angebote inklusive sämtlicher Klauseln und Bedingungen zu prüfen.
Die Gefahr unseriöser Kreditvermittler sind laufend hohe Kosten, die schon am Anfang anfallen und ins Leere laufen, da gar kein Kredit zustande kommt. Im schlechtesten Fall müssen Sie anschließend erneut investieren, um doch noch ein geeignetes Darlehen zu finden.
Im Erstgespräch sollte der Kreditvermittler schon wichtige Aspekte abstecken, um später wirklich Ihren Wunschkredit zu finden.
Dazu insbesondere die folgenden beiden Aspekte:
- Kreditsumme & Finanzierungsvorhaben: Sprechen Sie über das Finanzierungsvorhaben, um hier schon mögliche Einsparpotenziale oder verstecke Kosten aufzudecken.
- Haushaltsbudget: Es sollte eine genaue Aufstellung der monatlichen Einnahmen und Ausgaben vorgenommen werden. Nur so lässt sich ermitteln, wie hoch die späteren Monatsraten des Darlehens ausfallen können.
Die Höhe der Kosten bewegt sich zwischen einmalig 0,5 bis einem Prozent der Summe des Darlehens. Diese werden von der Bank getragen, welche den Kredit stellt.
Achtung: Der Kreditvermittler muss die Bezahlung in Prozent angeben und diesen Prozentsatz im Vertrag festhalten. Ein absoluter Geldbetrag darf dort nicht genannt werden, anderenfalls ist die Vereinbarung ungültig.
Ein Kreditnehmer nimmt ein Darlehen in Höhe von 10.000 Euro auf. Die Vermittlungsprovision liegt dann bei etwa 50 bis 100 Euro
Den Kreditvermittler bezahlen Sie, sobald
- Die Verträge unterschrieben sind
- Das Darlehen gewährt und ausgezahlt wurde
- Das gesetzliche Widerrufsrecht des Kreditnehmers nicht in Anspruch genommen wurde.
Nicht immer muss ein Kreditvermittler in Anspruch genommen werden. Meist ist es Ihre Hausbank, die als direkter Ansprechpartner für Finanzierungsfragen zur Verfügung steht. Gewährt Ihnen die bekannte Bank das gewünschte Darlehen nicht, kann die Vermittlung sinnvoll sein.
Dasselbe gilt für Existenzgründer oder Selbstständige, die für Banken ein hohes Finanzierungsrisiko darstellen. Ihnen fällt es ohne Unterstützung nicht leicht, einen Kredit für die Immobilienfinanzierung zu erhalten. Ein Kreditvermittler kann Abhilfe schaffen.
Hinweis von ImmobilienScout24:
Im Bereich der Kredite ohne Schufa ist besondere Vorsicht geboten. Zwar gibt es auch hier durchaus seriöse Kreditvermittler, die gezielt nach Banken suchen, welche auch in schweren Fällen Darlehen herausgeben. Doch in den meisten Fällen tummeln sich hier die bereits benannten schwarzen Schafe. Unnötige Hoffnungen für Kreditnehmer mit negativem Schufa-Eintrag sind hier leider oftmals an der Tagesordnung. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich in diesem Fall an die Merkmale seriöser Kreditvermittler erinnern – und nur diese tatsächlich beauftragen.
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