Unerlässlich auf dem Weg ins Eigenheim und bei der Planung der eigenen Baufinanzierung sind eine umfangreiche Beratung und das Einholen verschiedener Meinungen zur besten Finanzierung – hierbei kann ein Finanzierungsberater helfen.
Meist können Bauherren nicht vollständig abschätzen, welche versteckten Kosten auf sie zukommen können, beispielsweise durch Baunebenkosten wie Notarkosten oder Grundsteuer. Davon abgesehen muss die richtige Finanzierung mit den persönlichen Lebensumständen, dem Arbeitsverhältnis, regelmäßigen Verpflichtungen, monatlichem Einkommen, aber auch mit Risikobereitschaft und Eigenkapital abgestimmt werden. Durch das richtig zugeschnittene und persönliche Darlehensmodell lassen sich dann auf die lange Laufzeit einer Baufinanzierung gerechnet viele Kosten sparen.
Bauherren können dabei auf die Erfahrung des Finanzberaters bauen und einen erfolgreichen Finanzierungsplan zum Bau- oder Kaufvorhaben aufstellen, wobei sie vom Know-how über ungewöhnliche Zinsbindungsmodelle oder Kombinationsmöglichkeiten unterschiedlicher Darlehensformen profitieren. Auch welchen Kreditrahmen Sie maximal beanspruchen können, kann ein Finanzierungsberater gut einschätzen, damit Sie sich bei einer Kreditaufnahme nicht übernehmen.
Ein Finanzberater unterstützt seine Kunden bei finanziellen Fragen. Im Zuge der Baufinanzierung hat er die Aufgabe, das Geld des Bauherren richtig einzusetzen und je nach individueller Situation ein passendes Finanzierungsmodell zu finden.
Die typischen Dienstleistungen werden anlassbezogen oder als Teil einer umfassenden Finanzberatung erbracht. Ein Finanzberater kann demnach also auch ausschließlich für einen bestimmten Zweck beauftragt werden. Gesetzlich geschützt ist die Berufsbezeichnung „Finanzberater“ allerdings nicht. Das bedeutet, dass unter Umständen keine Berufshaftpflichtversicherung besteht und auch keine verbindlichen Vorgaben zu Art und Umfang der Dienstleistung gelten. Ein genauer Vergleich, die Vorlage von Nachweisen und andere Sicherheiten sollten daher vor Beauftragung eingefordert werden.
Die Provision des Finanzberaters bemisst sich an den Einsparungen oder anderer Vereinbarungen. Da der Berater nicht nur Interessen des Kunden vertritt, sondern auch Eigeninteressen verfolgt, kann es zu Konflikten kommen.
Verschiedene Anlageformen bieten höhere Provisionen, andere wiederum sind beratungs- und betreuungsintensiv und nur unzureichend vergütet. Alternativen bieten sich in der sogenannten Honorarberatung. Für einen festen Satz, etwa pro Stunde oder je Kapitalvolumen, fällt ein festes Honorar an. Im Erfolgsfall werden bei Überschreiten gewisser Grenzen weitere Erfolgsprovisionen fällig.
Einen objektiven Vergleich versprechen unabhängige Finanzberater, die keinem Banken- oder Strukturbetrieb unterliegen. Meist sind dies geprüfte Experten, die ein umfassendes und persönliches Gespräch durchführen. Zudem verfügen sie über tagesaktuelle Datenbanken mit ständig aktualisierten Zinssätzen, schaffen beispielsweise Transparenz zwischen Direkt- und Filialbanken mit deren Zinsunterschieden und können aus einer breiten Produktpalette wählen.
Wer sich über Finanzierungsmodelle und die eigenen Möglichkeiten beraten lässt, sollte möglichst gut vorbereitet in das Gespräch gehen und im Vorfeld bestehende Fragen zusammentragen. Dazu gibt es im Netz Checklisten und Vorbereitungsbögen zur Baufinanzierung, beispielsweise von Verbraucherzentralen. Welchen Berater Sie wählen hängt von dem Anliegen Ihrer Finanzierung ab.
In jedem Fall sind Bauherren gut beraten, vor jedem Vertragsabschluss mehrere Angebote einzuholen und sich über die Qualifikationen und die Seriosität eines Finanzierungsberaters vorab zu informieren. Dann sind Sie mit einem individuell zugeschnittenem Finanzierungsplan und einer persönlichen Betreuung über die Kreditlaufzeit auf der sicheren Seite und sparen am Ende durch ein unabhängig eingeholtes Angebot mit den am besten passenden Konditionen.
Geht es um Themen wie Baufinanzierung oder klassische Hypothekendarlehen, unterliegt der Finanzberater einer besonderen Gewerbeaufsicht. Dieser muss gegenüber der zuständigen Behörde der Stadt oder des Landkreises nachweisen, dass er die notwendige Zuverlässigkeit besitzt. Außerdem werden „geordnete Vermögensverhältnisse“ eingefordert. Harte Ausschlusskriterien sind hier beispielsweise rechtskräftige Verurteilungen wegen einschlägiger Straftaten binnen der vergangen fünf Jahre.
Auch hindert ein mögliches Insolvenzverfahren über das Vermögen des Selbständigen die Erteilung einer Gewerbeerlaubnis. Zusätzlich gelten die Grundsätze der Makler- und Bauträgerverordnung. In dieser sind besondere Schutzrechte für Immobilienerwerber aufgelistet. Notare dürfen beispielsweise nicht abweichend von Regelungen dieser MaBV beurkunden.
Weitere Unterschiede gibt es außerdem bei der Wahl des Vergütungsmodells. Bei der Vermittlung von Bausparverträgen handelt es sich oftmals um Finanzberater, die als Handelsvertreter an mehrere Bausparkassen gebunden sind. Dadurch ist die Auswahlmöglichkeit, und letztlich die Vergleichsmöglichkeit eingeschränkt.
Hier empfiehlt es sich, zunächst über einen Immobilienrechner die wichtigsten Eckdaten der Baufinanzierung zu errechnen. Anschließend können die Finanzierungsformen verglichen werden, etwa ein zehnjähriges Forward-Darlehen mit dem Ansparen über einen klassischen Bausparvertrag.
Hier finden Sie weitere Informationen zur Finanzberatung und erfahren, in welchen Bereichen sie außerdem sinnvoll ist.
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