Risikogerechtes Zinssystem für gewerbliche Förderkredite der KfW Förderbank
Bonität und Sicherheiten sind Grundlage für Zinssatz
Die KfW Förderbank hat am 1. April 2005 für gewerbliche Förderkredite ein neues Preissystem eingeführt.
Warum?
Unternehmen stehen wirtschaftlich sehr unterschiedlich da; ebenso gibt es vielfältige Besicherungsmöglichkeiten für einen Kredit. Risikogerechte Zinsen berücksichtigen dies. So wird für viele Unternehmen der Zugang zu KfW-Förderkrediten erleichtert.
Wovon hängen risikogerechte Zinsen ab?
Die Zinsen werden der Bank oder Sparkasse (Hausbank), die das Risiko eines Kreditausfalls trägt, festgelegt. Bei der Festlegung berücksichtigt sie - die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens (Bonität) sowie
- die gestellten Sicherheiten (Werthaltigkeit der Besicherung).
Dabei gilt der Grundsatz: je besser die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens und je werthaltiger die gestellten Sicherheiten, desto niedriger der Zinssatz.
Wie legt die Hausbank den risikogerechten Zins für ein KfW-Förderdarlehen fest?
Die Hausbank geht bei der Ermittlung der Preisklasse in drei Schritten vor: In einem ersten Schritt nimmt sie eine Beurteilung der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens (Bonität) vor. Auf dieser Basis schätzt sie ein, welches Risiko mit der Kreditvergabe verbunden ist. Auf dieser Grundlage ordnet die Hausbank das Unternehmen einer von sechs von der KfW Förderbank definierten Bonitätsklassen zu.
In einem zweiten Schritt prüft die Hausbank die vorgesehenen Sicherheiten, z. B. Grundschulden oder Sicherungsübereignungen. Hierbei schätzt sie ein, welcher Anteil des Kredits durch erwartete Erlöse aus den Sicherheiten abgedeckt werden kann (Werthaltigkeit der Besicherung). Auf dieser Grundlage ordnet die Hausbank die Sicherheiten in eine von vier Besicherungsklassen ein.
Durch die Kombination der so ermittelten Bonitäts- und Besicherungsklassen gelangt die Hausbank in einem dritten Schritt zu einer von sieben Preisklassen. Jede Preisklasse deckt eine Bandbreite ab, innerhalb derer der kundenindividuelle (Angebots)Zinssatz der Hausbank liegt. Die Bandbreite wird durch eine feste Zinsobergrenze abgeschlossen. Die Hausbank vergleicht den von ihr ermittelten kundenindividuellen Zinssatz mit der von der KfW Förderbank festgelegten Preisobergrenze in der jeweiligen Preisklasse. Hierbei müssen Banken und Sparkassen eine unumstößliche Regel einhalten: der Zinssatz, den sie ihrem Kunden anbieten, darf die Preisobergrenze der ermittelten Preisklasse nicht überschreiten.
Warum lohnt sich ein KfW-Förderkredit?
Gewerbliche Förderdarlehen bieten
- Unterstützung bei der Finanzierung durch günstige Zinssätze und lange Laufzeiten (bis zu 20 Jahre)
- Sicherheit, weil die Zinsen für längere Zeiträume (i. d. R. 10 Jahre) festgeschrieben werden
- Flexibilität durch tilgungsfreie Anlaufjahre und (in einzelnen Programmen) die Möglichkeit der vorzeitigen Rückzahlung.
Für besondere Finanzierungsanlässe bietet die KfW Förderbank spezielle Förderprogramme an, z. B. für Gründer Mikro-Darlehen, StartGeld oder ERP-Kapital für Gründung, für innovative Unternehmen ERP-Innovationsprogramm und für technologieorientierte Gründungen den ERP-Startfonds an.
Quelle: KfW-Förderbank