Deutsche finanzieren immer konservativer
Aktuelle Studie analysiert Struktur von Baufinanzierungen
Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) hat eine Erhebung zum Verhalten von Bauherren bei der Finanzierung durchgeführt. Ergebnis: Die Niedrigzinsphase wird genutzt, um bei der Finanzierung die Risiken zu minimieren.
Wenn es um die Baufinanzierung geht, legen die Bundesbürger Wert auf Sicherheit. Das geht aus einer aktuellen Erhebung hervor, die der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) bei seinen Mitgliedsinstituten durchgeführt hat. Dafür wurden rund 1.600 Darlehensverträge analysiert, die im ersten Halbjahr 2017 bei 15 Hypothekenbanken abgeschlossen wurden.
Zwar stieg aufgrund gestiegener Immobilienpreise der durchschnittliche Kreditbedarf vom 6,1-fachen Jahreseinkommen im Jahr 2015 auf das 6,3-fache Jahreseinkommen an – doch dafür achten Bauherren mehr denn je darauf, ihre Schulden möglichst schnell zurückzuzahlen.
So stieg die Anfangstilgung weiter und erreichte in diesem Jahr einen Rekordwert von durchschnittlich 3,23 Prozent der Darlehenssumme. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren lag der Tilgungssatz im ersten Jahr noch bei 2,32 Prozent.
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Um sich die extrem niedrigen Zinsen möglichst lange zu sichern, wählen immer mehr Bauherren und Immobilienkäufer langfristige Zinsbindungsfristen.
Fast zwei von drei Finanzierungsnehmern lassen den Zins über mehr als zehn Jahre festschreiben: Das sind fast die Hälfte mehr als noch vor zwei Jahren. Die durchschnittliche Zinsbindungsfrist betrug bei Neuabschlüssen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres gut 14 Jahre.
Vor diesem Hintergrund sieht vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt trotz hoher Preise das Finanzierungsgeschäft auf solidem Fundament und stellt den Bauherren ein gutes Zeugnis aus: "Den Deutschen ist bewusst, dass Rahmenbedingungen sich ändern können. Sie setzen daher weiter auf Planungssicherheit und eine schnelle Entschuldung der Immobilie."