Ta­pe­zie­ren

Tapezieren gehört nicht unbedingt zu den leichtesten Übungen für einen Heimwerker. Der Umgang mit Tapetenrollen, Kleister und Bürste will gelernt sein. Und bevor es mit der Verschönerungsaktion für Wand und Decke losgeht, müssen häufig noch Altlasten entsorgt werden.

„Altpapier“ von der Wand zu entfernen kann ein mühsamer Job sein – gelegentlich dauert er länger als das Anbringen der neuen Tapete. Am einfachsten geht’s mit Wasser und Tapetenlöser, auch eine Mischung aus Wasser und Geschirrspülmittel hilft beim Ablösen der Alttapete. Wenn nötig, etwa bei mehreren übereinanderliegenden Tapetenschichten, wird die Wasserlösung mehrfach satt mit einem Quast aufgetragen. Nach einer Einwirkzeit von wenigen Minuten können dann die Bahnen per Spachtel von der Wand gelöst werden. Sind die Alttapeten besonders dick oder mehrfach übergestrichen, sollten Sie das Papier vorher mit einer Nadelwalze löchern, sodass die Wasserlösung besser in die Tapete eindringen kann.

Wie viele Rollen sind nötig, um einen Raum zu tapezieren? Zur Orientierung hilft zunächst eine einfache Faustregel:

(Raumumfang x Raumhöhe) : 5 = Anzahl der Rollen

Diese Formel gilt allerdings nur bei einem normalen Rollenmaß von 53 Zentimetern Breite und 10,05 Metern Länge.  Bestimmte Tapetenqualitäten haben andere Maße, entsprechend muss die Formel geändert werden. Die beliebte Raufaser etwa wird in der Regel in 33-Meter-Rollen verkauft. Bei Mustertapeten kommt's nicht nur auf die Länge und Breite an, sondern auch auf den Rapport, die Musterabfolge. Wenn's gut aussehen soll, ist ein höherer Verschnitt unvermeidlich – was zu einem erhöhten Bedarf an Rollen führt. Tipp: Nutzen Sie einen Online-Tapetenrechner, um den Bedarf an Tapetenrollen zu ermitteln. Dazu benötigen Sie die exakten Raummaße. Und einen Tapetenrechner, der die Vorauswahl der gewünschten Tapetensorte erlaubt. Mit diesen Angaben lässt sich im Handumdrehen der Bedarf berechnen.

Der richtige Kleister hält die Tapete an der Wand. Für die meisten Tapetensorten reicht normaler Kleister, für Struktur-, Vlies- oder Textiltapeten muss ein Spezialkleister her. Kleister satt und gleichmäßig mit einem Quast auftragen, dabei darauf achten, dass die Ränder genügend Klebstoff abbekommen. Nach dem Einkleistern werden die Bahnen zum Einweichen zusammengelegt, auf ein Drittel gefaltet. Nach etwa 10 bis 15 Minuten kommt die Tapete auf die Wand. Los geht’s immer in einer Raumecke. Damit die Nähte zwischen den Bahnen später nicht zu sehen sind, wird vom Licht weg tapeziert. Die erste Bahn wird ca. einen Fingerbreit um die Raumecke herumgeklebt und mit einem Überstand zur Decke an die Wand gebracht. Sitzt die Bahn lotrecht, wird die Tapete mit einer weichen Bürste Abschnitt für Abschnitt glatt gestrichen – von oben nach unten und von der Mitte zu den Seiten.