Suchen Sie als Verbraucher nach einem Wunsch-DSL-Tarif, werden Sie mit vielen Angeboten der verschiedensten Anbieter konfrontiert. Eines eint sie alle: Die Anbieter werben mit hohen Geschwindigkeits-Angaben.

In aller Regel erreicht der Endverbraucher aber nur selten die ihm versprochene Internet-Geschwindigkeit: Die Angaben der Provider bezeichnen nur die Maximalgeschwindigkeit, die der Anbieter dem Kunden zur Verfügung stellen kann. Ob diese tatsächlich erreicht wird, hängt von vielen Faktoren ab. Dazu gehören die Entfernung zwischen Anbieter und Kunde, die Uhrzeit und der Wochentag, aber auch die Hardware-Ausstattung des Kunden. Das kann dazu führen, dass trotz versprochener Höchstgeschwindigkeiten das Streamen von Videos und das Herunterladen von Musik zu einem zeitweise ruckelnden Vergnügen werden. Um herauszufinden, ob die angegebene Höchstgeschwindigkeit auch zur Verfügung steht, sollten Kunden vor Abschluss eines neuen DSL-Vertrags unbedingt die Internet-Geschwindigkeit testen.


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So testen Sie Ihre Internet-Geschwindigkeit

Die Überprüfung der Internet-Geschwindigkeit erfordert zumeist keine Zusatzprogramme: Viele DSL-Anbieter bieten auf ihren Webseiten die Möglichkeit zum unkomplizierten Test an. Dennoch sind einige Dinge zu beachten, um ein wirklich aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten.

Vor dem Test: Hintergrundprogramme, Updates und offene Anwendungen beenden

Auf modernen Betriebssystemen laufen, vom Nutzer zumeist kaum bemerkt, zahlreiche Programme im Hintergrund. Dazu gehören beispielsweise Virenscanner, Firewalls und Schadsoftware-Suchprogramme. Aber auch automatische Update-Programme, Instant Messenger und Synchronisierungsdienste können im Hintergrund auf das Internet zugreifen. Solche Programme sind wichtig für den Schutz des Computers und unterstützen den Nutzer bei seiner Arbeit am Computer. Bei einem Internet-Geschwindigkeitstest jedoch verfälschen sie das Ergebnis. Bevor Sie Ihre Internet-Geschwindigkeit testen, sollten Sie diese Programme darum vorübergehend deaktivieren. Das ist in den Einstellungen der Programme möglich. Vergessen Sie nicht, die Programme nach der Messung wieder zu aktivieren. Sollten Sie nicht sicher sein, ob Sie alle Programme wieder aktiviert haben, schafft ein Neustart Abhilfe. Auch das Abrufen von E-Mails oder das Herunterladen von Dateien während der Messung verfälscht das Ergebnis.

Mehrere Testreihen erhöhen die Aussagekraft des Ergebnisses

Nachdem der Nutzer alle Programme geschlossen hat, kann er mit einem Klick den Internet-Geschwindigkeitstest beginnen. Der Test ist kostenfrei und dauert nur wenige Sekunden: Zwischen dem Testserver des Anbieters und dem heimischen Computer werden Datenpakete verschickt und die Zeit gemessen, die die Datenübertragung benötigt.

Der Test gliedert sich normalerweise in einen Download- und einen Upload-Geschwindigkeitstest; der erste Wert ist für die meisten Nutzer wichtiger, bezeichnet doch die Download-Geschwindigkeit das Tempo, mit dem sie Daten aus dem Internet empfangen können – wie schnell kann der User Videos streamen, Mails empfangen oder surfen? Die Upload-Geschwindigkeit dagegen gibt an, mit welcher Geschwindigkeit der Nutzer Inhalte in das Internet versenden kann. Sollten Sie oftmals E-Mails mit großen Anhängen versenden oder Videotelefonie betreiben, ist auch dieser Wert für Sie von Relevanz. Unbedingt sollte der Nutzer aber den Test mehrmals durchführen, zu unterschiedlichen Uhrzeiten und an verschiedenen Wochentagen. Denn je nach allgemeinem Aufkommen an Internet-Nutzung variiert das Ergebnis. Gerade in den Abendstunden, wenn viele User zeitgleich Videos streamen oder andere datenintensive Anwendungen nutzen, kann der Wert der Internet-Geschwindigkeit niedriger ausfallen. Wiederholt der Nutzer den Test und notiert sich die unterschiedlichen Messergebnisse, kann er durch Errechnen des Mittelwerts ein genaueres Testergebnis erzielen.

Nach dem Test: den passenden Tarif buchen

Haben Sie die Internet-Geschwindigkeit getestet, können Sie bei Ihrem Wunschanbieter das Tarifpaket buchen, das auf Ihre jeweilige Internet-Geschwindigkeit zugeschnitten ist. Hat der Test beispielsweise ergeben, dass das Surfen mit der versprochenen Geschwindigkeit vom heimischen Anschluss aus nicht möglich ist, kann der Nutzer gezielt nach Tarifen suchen, die von vornherein niedrigere Geschwindigkeiten anbieten, dafür aber auch kostengünstiger sind. Will der Nutzer bei seinem Internet-Anbieter bleiben, obwohl die eigene Leitung die vorgesehene Geschwindigkeit nicht hergibt, kann es sinnvoll sein, ein herabgestuftes Tarifpaket beim gleichen Anbieter zu beantragen.

Gerichtsentscheid: Können bei zu langsamer Leitung Sonderrechte greifen?

Sollte sich herausstellen, dass die tatsächliche Internet-Geschwindigkeit weit unter der vom Anbieter versprochenen liegt, hat der Kunde unter Umständen ein Sonderkündigungsrecht. Das entschied das Amtsgericht Fürth. Für Kunden dürfte das besonders im Fall eines Umzugs von Interesse sein. Neben der Kündigung als letzten Schritt ist es empfehlenswert, die Herabstufung – und damit Vergünstigung – des Tarifpakets beim Anbieter zu beantragen. 

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