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Viele Bauunternehmen schlagen Alarm: Gestiegene Rohstoffpreise und verlängerte Lieferzeiten verzögern und verteuern den Neubau derzeit empfindlich. Droht bald Stillstand auf den Baustellen? Welche Folgen hat das für die privaten Bauherr:innen?

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„Die mangelnde Verfügbarkeit von vielen Baustoffen behindert den Baustellenbetrieb und damit die Gewerke in ihrer Arbeit“, erklärt Marcus Nachbauer, der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft in einer Pressemeldung. Es fehle derzeit offenbar an allem: Rohre für Fundamente, Kunststoffe, Kupfer für Kabel, Folien, Dämmstoffe. Selbst Sand, Stahl und Holz sind knapp.


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Die Ursachen

Die Gründe sind wohl in erster Linie direkte Folgen der Corona-Pandemie: Hersteller haben als Reaktion auf die Pandemie ihre Produktion heruntergefahren und kommen jetzt nur schwer mit dem Liefern hinterher. Auch Reedereien haben ihre Kapazitäten zu Beginn der Pandemie heruntergeschraubt und es kommt nun zu langen Wartezeiten für Schiffscontainer. In China und den USA hingegen zieht die Konjunktur nach dem Pandemie-bedingten Stillstand langsam wieder an, was weltweit zu steigenden Preisen und Lieferknappheit führt. Auch andere Zwischenfälle wie die Havarie im Suezkanal vor ein paar Wochen bleiben nicht ohne Auswirkungen.

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Die Marktwirtschaft reagiert: Holz aus heimischer Forstwirtschaft wird in großen Mengen nach China und in die USA exportiert, wo die Nachfrage steigt und höhere Preise bezahlt werden. So kostet Holz heute rund 15 bis 20 Prozent mehr als im vergangenen September, berichtet der Tagesspiegel. Die Preise für Betonstahl seien sogar um 30 Prozent gestiegen.

Bei Mineralwolle ist die Lieferzeit von sieben Arbeitstagen auf 12 bis 16 Wochen hochgeschossen, bei einem gleichzeitigen Preisauftrieb von 15 Prozent. Trockenbauprofile kosten über 100 Prozent mehr und Rigips ist sogar um 170 Prozent teurer geworden.


Die Folgen

Obwohl die Auftragsbücher voll und Neubauprojekte so profitabel wie lange nicht sind, müssen Unternehmen Kurzarbeit in Erwägung ziehen. Eine paradoxe Situation. Die Preissteigerungen gehen zu Lasten der Betriebe, weil die meisten Kund:innen langfristige Verträge mit ihnen geschlossen haben, die bereits vor den Engpässen unterschrieben wurden. Deshalb haben Bauherr:innen derzeit meist keine Preiserhöhungen zu befürchten.

Sollte die Lieferkrise allerdings anhalten, könnten künftig sowohl Preise steigen als auch Liefertermine korrigiert werden. „Das Handwerk befürchtet, dass die Preise auch nach der Krise nicht mehr auf den alten Stand zurückfallen werden. Die Bauherren müssen sich also auf langfristig deutlich höhere Baukosten einstellen“, erwartet der Bundesverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz.

Die Bundesregierung ist sich der aktuellen Lage bewusst, jedoch sind sich Bund und Länder uneinig, ob und wie der Staat eingreifen sollte. Aus einigen Bundesländern kommen bereits Rufe nach Exportbeschränkungen für Holz, während andere Länder zunächst weiter abwarten wollen und ein staatliches Eingreifen als letztes Mittel der Wahl ansehen. Bei der nächsten Wirtschaftsministerkonferenz im Juni dürften Lösungsansätze für die Baustoffknappheit ein zentrales Thema sein.


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