Paketkasten – Was muss ich darüber wissen?
In der heutigen Zeit werden immer mehr Waren über das Internet bestellt und per Paketdienst verschickt. Es ist den Paketempfängern nicht immer möglich, zum Lieferzeitpunkt auch zu Hause zu sein. Der Paketbote informiert dann per Benachrichtigung über die Zustellung des Pakets, das entweder beim nächsten Postamt oder beim Nachbarn abgeholt werden kann. Besonders für berufstätige Menschen ein zusätzlicher Umstand. Die Deutsche Post hat für Hausbesitzer eine Alternative geschaffen: Der Paketkasten
Jeder Immobilieneigentümer kann sich einen Paketkasten in den eigenen Vorgarten stellen oder an der Hauswand montieren, in welchem der Postbote die Pakete ablegt. Davon profitieren auch Mieter, wenn diese den Kasten mitbenutzen dürfen.
Ist niemand daheim, um die Lieferung entgegenzunehmen, deponiert der Zusteller das Päckchen im Paketkasten. So kann der Empfänger dieses, wann immer er Zeit hat, in Empfang nehmen. Der Paketkasten kann auch für den Versand von Paketen genutzt werden. Das Paket wird online angemeldet, ausreichend frankiert und dann in den Paketkasten gelegt. Dort holt der Zusteller es ab und versendet es.
Der Hauseigentümer erhält für den Kasten einen Schlüsselchip, von dem es nur zwei Exemplare gibt - eins für ihn selbst und eines für den Zusteller. Der Chip arbeitet mit einem personalisierten Code, der nur zur Öffnung des dazugehörigen Paketkastens berechtigt. Somit wird sichergestellt, dass nur der Eigentümer des Paketkastens das Paket in Empfang nehmen kann. Auf Wunsch überlässt DHL dem Hauseigentümer weitere Schlüssel, etwa für Familienmitglieder oder Mieter. Dies ist aber mit zusätzlichen Kosten verbunden.
Soll der Paketkasten für den Vorgarten genutzt werden, muss er online über die DHL-Website bestellt werden. Ist die Box angekommen, muss sie nur noch aktiviert werden. Dazu wird eine Montage- und Bedienungsanleitung mit einem Link per E-Mail versendet. Mit diesem Link aktivieren Sie Ihre Postkasten-ID. Nach der Aktivierung dauert es maximal zwei Tage, bis Pakete tatsächlich an den Postkasten geliefert werden.
Als Nutzer eines Paketkastens kann man sich bei der Zustellung der Post eine Benachrichtigung per E-Mail oder SMS zuschicken lassen, allerdings muss als Adresszusatz auf der Sendung die persönliche Postnummer des Empfängers notiert sein. Ansonsten informiert nur eine Benachrichtigungskarte im Briefkasten über den Eingang des Pakets.
Sowohl Farbe als auch Größe des Paketkastens sind wählbar.
Art des Kastens, jeweils mit Briefkasten | Außenmaße des Paketkastens in cm |
Classic, Größe L | 52 x 79 x 35 |
Classic, Größe XL | 54 x 110 x 45 |
Modern, Größe L | 54 x 74 x 37 |
Modern, Größe XL | 59 x 99 x 46 |
Der günstigste Paketkasten von DHL kostet 99 Euro. Dieses Modell besitzt ein Volumen von 80 Litern und entspricht damit circa der Größe eines Wasserkastens. Der Paketdienst bietet auch Modelle mit größerem Volumen oder speziellem Design an, die aber dementsprechend teurer sind. Diese können bis zu 400 Euro kosten. DHL bietet es interessierten Kunden an, den Service zu testen, indem sie die Paketkästen für 1,99 Euro im Monat mieten. Nach einer mehrmonatigen Probephase kann der gemietete Kasten dann fest übernommen werden.
Für Hauseigentümer, die ihre Pakete so gut wie ausschließlich von DHL geliefert bekommen, sind die Paketkästen eine gute Alternative zum klassischen Versandweg. Sie sparen Zeit und Mühe, da die Pakete ähnlich wie bei der Nutzung einer Packstation zu jedem beliebigen Zeitpunkt abgeholt werden können.
Der Haken ist jedoch, dass die Konkurrenten von DHL diesen Kasten nicht akzeptieren. GLS, Hermes und andere Lieferdienste stellen nicht an den Paketkasten zu. Die Pakete dieser Logistikdienstleister müssen weiterhin beim Nachbarn oder in den Filialen abgeholt werden. Selbst wenn die DHL-Konkurrenten ein ähnliches System planen, ist davon auszugehen, dass diese einen eigenen Kasten anbieten werden.
Nach dem Ablegen des Päckchens haftet der Zusteller nicht mehr. Wenn das Paket also im Postkasten deponiert wurde, endet hier die Haftung des Logistikdienstleisters. Der Paketempfang obliegt nicht dem Zusteller sondern dem Empfänger der Sendung. Kommt es durch extreme Witterungseinflüsse oder Diebstahl zum Verlust des Päckchens, ersetzt die Post den Schaden nicht. Das Risiko ist bei den Paketkästen aber insgesamt gering, da diese fest montiert werden und durch den Schlüsselchip nur dem Besitzer zugänglich sind.