Welche Dämmstoffe optimieren die Energieeffizienz?

Eine gut durchdachte Wärmedämmung kann Heiz-und Energiekosten deutlich senken. Für neue Bauvorhaben ist der Fall klar geregelt: Die Energieeinsparverordnung (EnEV) nimmt Häuslebauer mit hohen Auflagen an den Wärmeschutz in die Pflicht. Hier ist streng festgelegt, welche Mindestdämmung das Haus haben muss. Dach, Keller, Decken und Wände sind mit festgelegten Werten bedacht und gesondert aufgeführt.


Bei Altbauten hingegen besteht keine generelle Pflicht zur Wärmedämmung. Lediglich ein ungedämmtes Dach oder die obersten ungedämmten Geschossdecken müssen laut der Energieeinsparverordnung zwingend nachgedämmt werden. Dennoch lohnt es sich vor allem für Besitzer von Immobilien aus den sechziger, siebziger und achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts eine nachträgliche Wärmedämmung. Darüber hinaus sind Eigentümer älterer Häuser dazu verpflichtet, ihr Haus dem Mindestwärmeschutz entsprechend zu dämmen. Ansonsten kann ein Bußgeld in Höhe von bis zu 50.000 Euro drohen. Meist genügt es schon, die Geschossdecken oder das Dach von innen zu dämmen. Denn die Wirkung der besten Heizungsanlage verpufft buchstäblich nach außen, wenn das Haus die Wärme nicht speichern kann. Dagegen halten wirksame Dämmstoffe die Temperaturen in den Räumen.

Die Materialien unterteilen sich in organische Stoffe wie Hanf und anorganische wie beispielsweise Steinwolle. Doch die Wahl des Dämmstoffs sollte der Hausbesitzer nicht unüberlegt treffen. Denn die benötigten Materialien hängen nicht nur von den gewünschten Energiewerten ab, sondern auch von der baulichen Situation. Den Vorzug sollten die Maßnahmen bzw. Dämmstoffe erhalten, die den Geldbeutel schonen und das beste Kosten-Energiesparverhältnis haben.


Welcher Dämmstoff für das Dach?

Über ein nicht oder nur schlecht isoliertes Dach geht die meiste Wärme - bis zu 30 Prozent - verloren. Hierbei sind drei Dämmarten zu unterscheiden: die Untersparrendämmunng, die Zwischensparrendämmung und die Aufsparrendämmung. Letztere ist die teuerste Art, weil  dabei die ganze Dachfläche neu gemacht werden muss. Für die Dachdämmung bieten sich Mineralwollmatten an. Sie sind kostengünstig und haben sich wegen ihrer hohen Altersbeständigkeit bewährt.

Dämmungsart Kosten / m² Vorteil Nachteil Dämmung
Aufsparrendämmung 150 - 200€ kein Raumverlust kostenintensiv sehr hoch
Zwischensparrendämmung 30 - 60€ einfach umsetzbar Wärmebrücken hoch
Untersparrendämmung 30 - 60€ Materialauswahl Raumverlust niedrig

Neben den geringen Kosten hat der Griff zur Mineralwolle noch weitere Vorteile. So verhindert ihre Struktur ein Durchströmen der Luft. Die zwischen den Fasern stillstehende Luft sorgt für eine hervorragende Wärmedämmung. Des Weiteren kann Mineralwolle nicht brennen und setzt somit keine giftigen Gase frei. Zudem nimmt sie keine Feuchtigkeit auf und ist insofern auch kein Nährboden für Schimmel. Vom gesundheitlichen Standpunkt aus gesehen sind daher die Matten anderen Dämmstoffen weit überlegen - vorausgesetzt der Hausherr achtet auf das RAL-Gütezeichen. Nur hinsichtlich des Schallschutzes sind Mineralfasern nicht die richtige Wahl. Beim Lärmschutz erreicht sie nur mittlere Werte.

Sofern den Dachboden kein Familienmitglied nutzt, bietet sich hier ebenfalls eine Möglichkeit zur Deckendämmung. Denn die Dachböden älterer Häuser sind meistens mit Holzdielen gebaut. Darauf lässt sich Mineralwolle von der Rolle oder als Platten leicht auslegen. So kann sie der Eigentümer zu Reparaturzwecken leicht wieder hochnehmen.

Welcher Energieausweis für
welches Gebäude?

Wann macht eine Innendämmung Sinn?

Innendämmung ist dann sinnvoll, wenn im Haus eine kalte Garage oder ein nicht beheizter Flur abgegrenzt werden muss. Neben der Wärmeisolierung kann hier der Lärmschutz ebenfalls eine Rolle spielen. Allerdings muss der Eigentümer dabei die Beschaffenheit der Innenwände bedenken. Ist es eine Doppelwand, auch Hohlraumwand genannt, kann er sogenannte lose Einblasdämmung oder Schüttdämmung verwenden. Bei Betonwänden ist zu schnell verarbeiteten Dämmplatten aus Hartschaum zu raten.

Hartschaumplatten aus Polystyrol, besser bekannt als Styropor, sind an Decken und Wänden mittels geeigneten Klebers zu befestigen. Der Hausherr bekommt sie als Schalen und Platten, aber auch als Stuckprofil helfen sie, Wärmebrücken zu vermeiden. Allerdings besitzen Hartschaumplatten aus Polyurethan die besseren Dämmeigenschaften. Darüber hinaus gelten sie als schwer brennbar und haben einen hohen Diffusionswiderstand. Phenolharz-Hartschaumplatten sind hart und spröde, aber ebenso schwer entflammbar und schützen sogar Metallteile vor Rost. Die größten Vorteile der Hartschaumplatten sind ihr geringes Gewicht und gleichzeitig ihre gute Isolationsfähigkeit bei hoher Festigkeit.

Wie verhält es sich mit der Kellerdämmung?

Durch einen ungedämmten Keller geht unnütz Wärme verloren. Doch welche Art der Dämmung sinnvoll ist, hängt davon ab, ob der Keller als Nutz-, Hobby-oder Wohnraum genutzt wird. In der Regel werden Kellerräume in Altbauten nicht beheizt. Deswegen reicht eine Kellerdeckendämmung mit Styroporplatten aus.

Bei Neubauten ist eine Dämmung der Bodenplatte nach der Energieeinsparverordnung selbstverständlich. Diese kann der Bauherr unterhalb der Bodenplatte verlegen. Häufig kommt hierbei eine Perimeterdämmung zum Einsatz. Diese dämmt außenseitig alle Bauteile, die mit dem Erdreich in Berührung kommen. Alternativ dazu kann das Dämmmaterial zwischen Estrich und Bodenplatte aufgebracht werden. Im Gegensatz zur Innendämmung wird mit dem Material nur von außen gedämmt. Dafür besitzt es alle Eigenschaften, die an ein gutes Dämmmaterial gestellt werden. Es verrottet nicht, ist feuchtigkeitsunempfindlich und druckfest.

Egal für welches Material sich der Hausbesitzer letztendlich entscheidet, wichtig ist neben den Dämmeigenschaften besonders bei der Innendämmung der Brandschutz. Wer sich in Bezug auf Energiewerte, das richtige Dämmmaterial und Brandschutz unsicher ist, zieht einen Energieberater bzw. den örtlichen Dachdecker zurate.