Immobilienpreise: fast 50 Prozent Plus in zehn Jahren

Preise für Bestands- und Neubauwohnungen so hoch wie nie

Seit der Finanzkrise haben sich die Kosten für Immobilien rasant entwickelt. Im Dezember veröffentlichte das Statistische Bundesamt Zahlen über den Preisanstieg der vergangenen zehn Jahre.


Vor allem, seitdem die Kredite für die Baufinanzierung so günstig geworden sind, leisten sich immer mehr Menschen ein Haus oder einer Eigentumswohnung. Bundesweit verteuerten sich die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen um 47,9 Prozent. Der Zeitraum: nur zehn Jahre; von der Finanzkrise im Jahr 2008 bis 2018. Kurz nach der Finanzkrise reduzierte die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen massiv von über vier Prozent auf nur ein Prozent. In den folgenden Jahren sanken diese Zinsen sukzessive bis auf null Prozent. Die Wohnungsbaukredite sanken mit etwas Verzögerung ebenfalls. Entsprechend wurden Immobilien für immer mehr Menschen finanzierbar, die Nachfrage stieg und die Preise erhöhten sich. 




Preisexplosion in den Großstädten


Die jährlichen Steigerungsraten bei den Preisen liegen seit 2011 bei über drei Prozent, besonders stark verteuerten sie sich im Jahr 2016 (plus 7,5 Prozent). In den sogenannten Top-7-Metropolen (Berlin Hamburg, Stuttgart, München, Köln, Frankfurt am Main, Düsseldorf) gingen die Preise regelrecht durch die Decke: In nur zwei Jahren (2016 bis 2018) stiegen die Preise für Eigentumswohnungen um 23,4 Prozent, für Ein- und Zweifamilienhäuser um 19,7 Prozent.



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Auch Neubau, Instandhaltung und Wohnen teurer


Nicht nur die Preise für Immobilien im Bestand haben sich erhöht. Auch im Neubau ging es mit den Preisen nach oben. Bauunternehmen verlangten zwischen 2008 und 2018 rund 24,3 Prozent mehr für den Neubau von Wohngebäuden. Die Rohbaupreise stiegen um 22,8 Prozent und die Preise für den Innenausbau um 25,7 Prozent. Noch stärker stiegen die Preise in den Bereichen Sanitärbereich (plus 36,6 Prozent), Heizungsbau (plus 33,6 Prozent) und für die Elektroinstallation (plus 34,4 Prozent).

Auch die Kosten für die Instandhaltung und die allgemeinen Wohnkosten haben sich in den vergangenen zehn Jahren erhöht. Instandhaltungskosten verteuerten sich zwischen 2008 und 2018 um 26 Prozent, Stromkosten sogar um 41,3 Prozent. Lediglich die Wohnnebenkosten wie Wasserversorgung oder Müllabfuhr stiegen moderat um rund 12 Prozent.





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