Pfandbriefkurve
Die Pfandbriefkurve beschreibt die Entwicklung der Kreditkonditionen für Pfandbriefe über einen Zeitraum von zehn Jahren. Dabei ist die Darstellung der Zinsentwicklung von den DGZF-Pfandbriefkurven abhängig. Diese Pfandbriefrenditen, in einem graphischen Zeitverlauf wiedergegeben, werden von der DekaBank und den Landesbanken bereitgestellt.
Neben einer für Bauinteressierte relevanten Kurve der Hypothekenpfandbriefe ist auch eine Pfandbriefkurve der öffentlichen Finanzierung vorhanden. Diese ist im Bereich der Staatsfinanzierung von Bedeutung und verschafft Eindrücke über die Lage von Krediten an die öffentliche Hand. Der Pfandbrief an sich stellt eine Bankanleihe dar, die mit Sicherheiten unterlegt ist. Das von der Bank aufgewendete Kapital wird dabei von dem Gesamtvermögen der Bank ausgesondert, sodass im Falle einer Insolvenz der Bank die Geldmittel geschützt sind. Die meistverbreitete Methode zur Absicherung von Pfandbriefen stellen Hypotheken dar, gefolgt von Krediten, die an öffentliche Institutionen, Länder oder Staaten vergeben werden. Pfandbriefe sind damit ein wichtiger Indikator für die Zinsentwicklung in der Baubranche und können die individuelle Immobilienfinanzierung profitabel gestalten.
Anhand der DGZF-Pfandbriefkurve ist es Bauinteressierten möglich, sich den Verlauf der vergangenen und aktuellen Zinsentwicklung der Pfandbriefe anzuschauen. Somit können auch Laien einfach nachvollziehen, inwiefern Veränderungen der Kreditkonditionen stattgefunden haben. Der Verband deutscher Pfandbriefbanken gewährt Immobilienkunden eine tägliche Aktualisierung der Pfandbriefkurve, im Speziellen für den Hypothekenpfandbrief. Dabei schafft das tägliche Fixing einen klaren Überblick über die Refinanzierungsbedingungen der Pfandbriefbanken. Gleichzeitig wird für potenzielle Anleger deutlich, ob die entsprechenden Banken am Kapitalmarkt deckungsfähige Immobilienkredite vergeben können. Der Trend in der Baufinanzierung ist langfristig betrachtet jedoch auf deutlich längere Zeiträume ausgelegt. Bei einem niedrigen Zinsniveau sollten Laufzeiten von 15 bis 20 Jahren angestrebt werden, da der dauerhafte Zinsunterschied während dieser Zeitspanne über 0,4 Prozentpunkten liegen kann.
Von der Pfandbriefkurve profitieren nicht nur private, sondern auch gewerbliche Kunden. Beide können die individuell von der Bank vereinbarten Konditionen verbraucherfreundlich nachvollziehen. Dabei ist das Kapital dreifach versichert. Zum einen haften die Pfandbriefbanken mit ihrem Vermögen für die Deckung des Kredits. Zum anderen wird das individuelle Kapital durch ein Portfolio an Hypotheken gedeckt. Da auf die eigene Hypothek eine Schuld aufgenommen wird, ist diese durch ein sogenanntes „Pfand auf Liegenschaft“ (oder: Schuldbrief) abgesichert. Bei jeder Ausgabe eines Pfandbriefes wird dieser zusätzlich mit einer Bonitätsnote durch eine Ratingagentur versehen. In einer signifikanten Anzahl der Fälle weisen Pfandbriefe dabei höhere Bonitäten als andere Anleihen der Bank aus. Der maximal zu erreichende Bonitätswert ist ein „Dreifach-A“ (AAA).
Die Zinsentwicklung für Baudarlehen im Bereich der Pfandbriefkurven ist einem ständigen Wandel unterworfen. Der derzeitige Trend zeigt eine positive Entfaltung sinkender Zinsniveaus auf. Wie lange dieser Trend anhalten wird, ist nicht gewiss. Führende Finanzexperten raten potenziellen Bauherren die derzeitige Tendenz niedriger Zinssätze auszunutzen.