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Bauernhof kaufen, mieten oder pachten
Nicht wenige träumen vom beschaulichen Leben auf dem Lande. Fernab vom alltäglichen Stress und ohne Belastungen durch umweltschädigenden Verkehr verstopfter Straßen profitiert jeder, der sich für eine landwirtschaftliche Immobilie entscheidet, von einem Höchstmaß an Lebensqualität inmitten landschaftlicher Reize. Alle, die sich für ein Leben auf dem Lande entscheiden und ein Bauernhaus suchen, können heute aus einer Vielzahl attraktiver Objekte wählen. Landwirtschaftliche Immobilien können von Interessenten gekauft werden, um sie als wertbeständige Form der Altersvorsorge zu nutzen, die weitestgehend vor einer Inflation geschützt ist und darüber hinaus mit einem Wertzuwachs punktet.
1. Welche Arten von Bauernhöfen gibt es?
2. Arbeiten auf dem freien Land oder am Stadtrand
3. Wo findet man einen passenden Bauernhof
4. Wie teuer ist ein Bauernhof?
5. Bauernhof kaufen, mieten oder pachten?
6. So kann ein Bauernhof landwirtschaftlich genutzt werden
7. Welche weiteren Nutzungsmöglichkeiten bietet ein Bauernhof?
Bauernhof
Bauernhöfe unterscheiden sich sowohl in ihrer landwirtschaftlichen Nutzung als auch in ihrer Architektur. Das Wohnhaus musste früher verschiedenen Ansprüchen gerecht werden und Platz für mehrere Generationen der Familie bieten. Zusätzlich mussten je nach der Größe des Grundstücks und dem vorhandenen Platz auch Stallungen und Lagerplätze unter demselben Dach vereint werden. Unterschieden werden kann grundsätzlich zwischen:
- klassischer Eindachhof: Hier befinden sich alle notwendigen Räume des Hofes unter einer Dachlinie. Stall, Wohnraum und Wirtschaftsgebäude bilden das sogenannte Einhaus. Dieses kann sich über mehrere Etagen erstrecken. Vor allem in dicht besiedelten Gebieten mit knappem Platzangebot war ein Bau in die Höhe verbreitet.
- Mehrseitenhof: Diese verfügen über ein oder mehrere Gebäude, die über Eck, gegenüber oder auch im Viereck angeordnet sein können. Den einzelnen Gebäuden kommen unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten zu, wie Wohnhaus, Scheune und Stallungen.
- Haufenhof: Diese Höfe setzen sich aus mehreren Gebäuden zusammen, die auf dem Grundstück unregelmäßig angeordnet sind
Ein Bauernhaus steht für weit mehr als für eine großzügig geschnittene Unterkunft am Stadtrand oder dem freien Land. Ein Leben fernab vom Großstadtlärm bedeutet auch, in einem historischen Bestandsgebäude zu leben, das eine individuelle Atmosphäre verströmt und den persönlichen Lebensstil unterstreicht. Ganz gleich, ob es der Bauernhof im klassischen Stil ist, das liebevoll restaurierte historische Fachwerkhaus, die romantische Mühle oder das rustikale Forsthaus – eine landwirtschaftliche Immobilie eignet sich nicht nur zum ruhigen Wohnen für mehrere Generationen unter einem Dach, sondern auch für Gewerbe unterschiedlicher Art. Daher kann es sich für verschiedene Personen- oder Berufsgruppen lohnen, einen Bauernhof zu mieten:
- Freiberufler: Viele Menschen können im Zeitalter digitaler Medien ortsunabhängig ihrer beruflichen Karriere nachgehen. Inmitten einer unberührten Landschaft arbeiten zu können, ist für viele Berufstätige ein Wunschtraum, der sich insbesondere für freiberuflich Tätige wie etwa Journalisten, Texter, Autoren oder Fotografen auf einem Bauernhof erfüllen lässt.
- Architekten und Künstler: Architekten und Künstler finden in einem sanierten Bauernhaus ideale Flächen für helle Ateliers sowie Arbeitsräume und auch andere Freiberufler profitieren von den flexiblen Möglichkeiten, sich in einer landwirtschaftlichen Immobilie einen individuell passenden Arbeitsplatz zu schaffen. Durch das meist große Platzangebot lassen sich auch spezielle Raumwünsche erfüllen, die den eigenen beruflichen Spielraum erweitern. So können im Bauernhaus oder in den Nebengebäude großzügige Ateliers, Studios, Werkstätten oder Ausstellungsräume eingerichtet werden.
Egal, ob Sie einen Bauernhof kaufen, mieten oder den Bauernhof pachten wollen, diese Immobilienart bietet Platz für die persönliche Entfaltung.
Wer einen Bauernhof kaufen, mieten oder pachten möchte, findet häufig im Internet eine passende Immobilie, um sich den Wunsch nach einem Leben auf dem Land zu erfüllen. Plattformen wie Immobilienscout24 haben ein breites Angebot an Bauernhöfen, die deutschlandweit zu kaufen oder zu pachten sind. Mit einfachen Suchmasken lässt sich die Suche individuell gestalten, um schnell eine passende Traumimmobilie zu finden. Lage, Größe und Ausstattung können ebenso berücksichtigt werden wie der Preis des Bauernhofs.
Die Preise für Bauernhöfe unterscheiden sich stark. Der Preis richtet sich dabei aber nicht nur nach der Größe des Hauses und des anliegenden Grundstücks. Da Bauernhöfe oft verkauft werden, weil Bauern aus finanziellen Erwägungen heraus die Landwirtschaft aufgeben, haben diese nicht selten einen hohen Sanierungsbedarf. Vor allem für engagierte Käufer mit handwerklichen Ambitionen können solche Anwesen eine willkommene Herausforderung darstellen. In Eigenregie oder mit adäquaten Fachleuten kann aus einem alten Bauernhaus eine Traumimmobilie geschaffen werden, die individuellen Wünschen gerecht wird.
Die meist großzügige Bauweise ist ideal, um offene, lichtdurchflutete Räume zu schaffen. Da sich Bauernhöfe aber auch als Wohnhäuser großer Beliebtheit erfreuen, wird auch fündig, wer einen sanierten, bezugsfertigen Bauernhof kaufen möchte. Auch regional gibt es starke Preisgefälle bei Bauernhäusern. In ländlichen Gegenden mit einem hohen Aufkommen von Landwirtschaft finden sich häufiger Bauernhöfe, die zum Verkauf stehen als im urbanen Umfeld, wo Landwirtschaft nur eine untergeordnete Rolle spielt.
Wer einen Bauernhof mieten oder pachten möchte, muss unter Umständen lange suchen. Die meisten Bauernhöfe werden zum Kauf angeboten. Dennoch ist es nicht unmöglich, einen Bauernhof zur Pacht oder Miete zu finden. Die Vorteile des Kaufs liegen in den besseren Möglichkeiten, das Anwesen nach seinem Wunsch zu gestalten und zu nutzen. Umbauten und eine zweckentfremdete Nutzung sind einfacher zu realisieren, wenn kein Vermieter sein Veto einlegen kann. Als Altersvorsorge bietet ein gekaufter Bauernhof zudem die Möglichkeit, im Alter mit geringen Nebenkosten kostengünstig zu wohnen.
Als Mieter oder Pächter eines Bauernhofs muss man sich über bauliche Veränderungen mit dem Eigentümer einig werden. Dafür müssen Instandsetzungsmaßnahmen und Reparaturen nicht vom Mieter getragen werden und ein Auszug ist mit weniger Aufwand realisierbar.
Mit landwirtschaftlichen Ambitionen empfiehlt sich eine Pacht, da hierbei die Erträge aus dem Grund und Boden und damit die Früchte seiner Arbeit dem Pächter zustehen. Auch als langfristiges Investitionsobjekt kann ein Bauernhof interessant sein. Durch Vermietung oder Verpachtung ergeben sich regelmäßige Einnahmen. Zudem sind vermietete Immobilien steuerlich interessant, da nahezu alle Aufwendungen, die im Zusammenhang mit der Immobilie entstehen, als Werbungskosten geltend gemacht werden können und sich so positiv in der Steuererklärung bemerkbar machen. Vor allem in dichtbesiedelten Gebieten mit guter angrenzender Infrastruktur stellen Bauernhöfe eine wertbeständige Investitionsform dar.
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Kauf |
Miete/Pacht |
Vorteile |
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Nachteile |
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Während sich die einen mit einem Bauernhof den Traum vom Leben auf dem Land erfüllen wollen, haben andere ambitionierte Vorstellungen von einem eigenen landwirtschaftlichen Betrieb. Nicht einzig und allein der Wunsch, ruhig und unabhängig auf dem Lande zu leben, ist die Triebfeder von Menschen, die einer landwirtschaftlichen Immobilie den Vorzug geben, sondern auch die Realisierung von neuen beruflichen Perspektiven. Ein Bauernhof eignet sich hervorragend für Gewerbe unterschiedlicher Art. Hierbei sollte allerdings bedacht werden, dass ein solches Vorhaben nicht ohne entsprechendes Vorwissen umgesetzt werden kann. Infrage kommen beispielsweise die folgenden Nutzungsmöglichkeiten:
Reiterhof
Ein Reiterhof vor den Toren einer Stadt ist ein idealer Ort für die Freizeitgestaltung vieler Stadtmenschen. Das großzügige Platzangebot eines Bauernhauses mit großen Freiflächen erweist sich als praktische Basis, einen Reiterhof zu betreiben. Da die meisten Bauernhöfe über Stallungen verfügen, können diese einfach an die Bedürfnisse eines Reiterhofs angepasst werden. Die Wünsche von Feriengästen und Pferdebesitzern, die ihre Pferde auf einem Bauernhof unterstellen wollen, können auf vielfältige Art und Weise erfüllt werden. In vielen Bauernhöfen wurden zudem für Bedienstete Räume geschaffen. Knechte und andere Angestellte bekamen Kammern zur Verfügung gestellt, die in modern genutzten Bauernhöfen als Gästezimmer fungieren können. So kann der Bauernhof auch als Pension mit Reitbetrieb genutzt werden und Feriengäste beherbergen.
Zudem können Boxen oder Stellplätze an Pferdebesitzer vermietet werden, um eine weitere Einnahmequelle zu schaffen. Wer hier auf eine artgerechte Haltung Wert legt, entscheidet sich für einen Offenstall. Hierbei handelt es sich im Gegensatz zur Boxenhaltung um eine offene und freie Art der Pferdehaltung, bei der ein Stallgebäude direkt an eine Koppel oder einen Paddock angeschlossen ist. So können die Tiere frei wählen, ob sie sich im Freien oder im Stall aufhalten möchten. Hat der eigene Hof diese räumlichen Kapazitäten nicht, kann es sinnvoll sein, einen Offenstall zu pachten. Hier sollte beachtet werden, dass dieser sich in der Nähe des eigenen Hofes befindet, um lange Wege zu vermeiden. Oder es wird ein eigener Offenstall gekauft, der wiederum gewinnbringend vermietet oder verpachtet wird, falls kein eigener Bedarf besteht.
Milchviehbetrieb
Soll der Hof als Milchviehbetrieb genutzt werden, muss dieser Punkt bereits bei der Suche nach einer geeigneten Immobilie beachtet werden. Denn der Bauernhof eines Milchbauern muss im Aufbau völlig anderen Ansprüchen gerecht werden als der eines Gemüsebauern. So müssen beispielsweise große Stallungen für die Tiere zur Verfügung stehen sowie ausreichend Weideland, falls eine Weidehaltung angestrebt wird. Wer einen Milchviehbetrieb kaufen und hohe Umbaukosten vermeiden will, sollte also nach einem passenden Betrieb Ausschau halten.
Für den Ertrag macht es übrigens keinen Unterschied, einen Milchviehbetrieb zu pachten oder zu kaufen. Denn bei der Pacht darf der Hof gewinnbringend bewirtschaftet werden. Wer also flexibel bleiben will und keine großen Summen an Eigenkapital vorweisen kann, entscheidet sich für diese Variante. Oftmals kann der Betrieb sogar inklusive Vieh und Maschinen gepachtet werden. Von Vorteil ist außerdem, dass die Instandhaltung des Betriebs Aufgabe des Verpächters und nicht des Pächters ist.
Gastronomische Nutzung
Wer eine landwirtschaftliche Immobilie für Gewerbe dieser Art kaufen oder pachten will, kann sich hier flexibel auf die persönlichen Anforderungen einrichten. Ein Bauernhaus wie auch eine alte Mühle sind heute auch gefragte Objekte, wenn es um das Betreiben eines Hof-Cafés oder eines Bioladens geht. Immer mehr Menschen suchen das Ursprüngliche und nehmen auch Wege auf sich, auf dem Lande Naturprodukte zu kaufen oder sich gastronomisch verwöhnen zu lassen. Der Wunsch vieler Menschen, sich gesund zu ernähren und gleichzeitig Produkte zu verzehren, deren Herkunft man kennt, kommt diesem Trend zugute. Dabei sollte jedoch auch bei einem gekauften Bauernhof bedacht werden, dass der Verkauf von Lebensmitteln und der Betrieb einer gastronomischen Einrichtung rechtlichen und hygienischen Ansprüchen unterliegt.
Kunsthandwerk und andere gewerbliche Möglichkeiten
In einem historischen Bauernhaus lassen sich vielfältige berufliche Wünsche umsetzen, auch alte Handwerkskünste finden hier einen idealen Standort. Töpferwerkstätten, Kunstschmieden und kleine Webereien liegen im Trend. Eine landwirtschaftliche Immobilie ist der ideale Ort, Geräte und Maschinen unterzubringen, um ein Gewerbe zu betreiben. Darüber hinaus bieten Bauernhöfe, alte Forsthäuser und historische Mühlen den Vorteil, einen eigenen Arbeitsplatz mit dem Wohnbereich zu vereinen, ohne sich räumlich einschränken zu müssen.
Agrotourismus: Die Kombination aus Landwirtschaft und Tourismus
Eine besondere Form der Kombination von landwirtschaftlicher Arbeit und Tourismus ist der sogenannte Land- oder Agrotourismus. Hierbei werden Feriengäste auf dem Bauernhof untergebracht und in den Tagesablauf auf dem Bauernhof integriert. Auch die Beteiligung am Familiengeschehen, was sich vor allem durch gemeinsam eingenommene Mahlzeiten darstellt, kann Bestandteil des Landtourismus sein. Diese Art des Erlebnistourismus erlaubt dem Landwirt zusätzliche Einnahmen durch Feriengäste, ohne allzu viel Aufwand zu betreiben. Auch hier können die Zimmer, die einst für Bedienstete angelegt wurden, für Gäste genutzt werden.