Baudahrlehenshöhe hat sich in zehn Jahren verdoppelt
Wie die Deutschen ihre Immobilie finanzieren
Infolge der stark gestiegenen Immobilienpreise benötigen Immobilienkäufer in Deutschland immer höhere Darlehenssummen, um ihr Eigenheim zu finanzieren. Dabei gibt es nach einer Analyse der Allianz Baufinanzierung große Unterschiede zwischen den Bundesländern.
Zwischen 2007 und 2017 hat sich die durchschnittliche Darlehenshöhe, mit der Kunden der Allianz Baufinanzierung ihre Immobilie finanzierten, mehr als verdoppelt. Die durchschnittliche Darlehenssumme 2017 lag bei 167.000 Euro. Dabei zeichnen sich enorme Unterschiede zwischen den Bundesländern ab. So beträgt der Kreditunterschied zwischen Spitzenreiter Hamburg (rund 210.000 Euro) und Schlusslicht Thüringen (rund 120.000 Euro) fast 100.000 Euro. Auch in Bayern, Baden-Württemberg, Berlin und Hessen lagen die Darlehenssummen über dem Durchschnitt. In Sachsen und Sachsen-Anhalt verharrten die Darlehen mit Summen unter 140.000 Euro wie in Thüringen relativ weit unter dem Durchschnitt. Von den westlichen Bundesländern verzeichnet der Stadtstaat Bremen mit knapp über 140.000 Euro die niedrigste Darlehenssumme.
Teils drastisch gestiegene Immobilienpreise und dementsprechend höherer Darlehensbedarf führen nach Beobachtung der Allianz dazu, dass sich trotz des anhaltend niedrigen Zinsniveaus immer weniger Haushalte mit geringem Einkommen Wohneigentum leisten können.
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Während 2007 Kunden der Allianz noch bundesweit mit einem Haushaltsnettoeinkommen von 1000 Euro im Monat eine Immobilie finanzierten, kam das im Jahr 2017 in zehn Bundesländern überhaupt nicht mehr vor.
Das durchschnittliche Nettoeinkommen der Bauherren lag bei 4.000 Euro monatlich. Bundesweit lag jeder dritte Haushalt, der im vergangen Jahr ein Haus oder eine Wohnung finanzierte, über dem Einkommensdurchschnitt von 4.000 Euro, in Hamburg war es jeder zweite.
Der durchschnittliche Baufinanzierungskunde der Allianz im Jahr 2017 war knapp 43 Jahre alt und angestellt. Das Unternehmen verzeichnet ferner einen Trend zur Selbstnutzung des Wohneigentums: 83 Prozent der Kunden beziehen selbst ihre Immobilie. Die meisten Selbstnutzer gibt es in Thüringen und Sachsen-Anhalt (über 86 Prozent), gefolgt von Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Baden-Württemberg mit rund 85 Prozent. Bundesweit waren zwei von drei finanzierten Objekten Einfamilienhäuser.