Wohnfläche

Dachgeschoss

Was spricht dafür und was dagegen?

Beim Hausbau wird das Dachgeschoss häufig vernachlässigt. Ein Grund kann die Ersparnis von Kosten sein. Dabei verbirgt sich hier zusätzlicher Wohnraum, der günstig erschlossen werden kann.


Ein Dachgeschoss gilt meist nicht als Vollgeschoss.

Mit dem Umbau zu Büro, Hobbyraum oder zusätzlichem Kinderzimmer lassen sich auch später auftretende Platzprobleme leicht lösen. Wenn ein Treppenhaus vorhanden ist, kann unter dem Dach auch eine Einliegerwohnung entstehen. Wenn Sie ein Haus mit geneigtem Dach bauen, sollten Sie stets zumindest einen späteren Ausbau mit einplanen.

Viele Städte und Gemeinden fördern sogar den Dachausbau, weil dadurch Wohnraum entsteht, ohne dass zusätzliche Kosten für die Infrastruktur anfallen. Es lohnt sich also, vor Beginn des Ausbaus beim zuständigen Amt der Gemeinde wegen eventueller Fördergelder anzufragen.

Neben den praktischen Vorteilen hat der Raum unter der Schräge aber auch etwas Geheimnisvolles und Besonderes. Er ist gemütlich, durch die Dachfenster hell und freundlich, liegt ruhig oberhalb des Hauses und hat möglicherweise sogar einen herrlichen Ausblick.

Dachgeschoss genau planen

Ein Dachgeschoss gilt nicht als Vollgeschoss, wenn nicht mehr als zwei Drittel seiner Grundfläche höher als 2,30 Meter sind. Daher kann ein solches Geschoss immer neben der zulässigen Gesamtfläche (die mittels GFZ im Bebauungsplan festgesetzt wird) hinzugenommen werden. Sie sollten einen Ausbau genau planen, und wesentliche Bauelemente wie beispielsweise die Heizung und auch die Wärmedämmung sorgfältig auswählen.

Das Dachgeschoss: ein historischer Rückblick

Baugeschichtlich diente der Dachraum als Klimapuffer zwischen dem eigentlichem Wohn- und Arbeitsraum und dem Außenraum. Das überstehende Dach spendete dem Haus zudem noch Schatten. Im Dachraum lebten höchstens Tiere, und es wurden bestenfalls Dinge gelagert oder getrocknet. Im Winter verhält es sich ähnlich – im Dachraum herrscht ein Klima fast wie im Außenraum.

Als Wohnraum rar und teuer wurde, erkannte man, wie einfach Wohnraum zu erweitern ist: Die Wohnnutzung im Dachraum etablierte sich. Doch das Barackenklima des Dachraumes lässt sich auch durch eine sehr gute Dämmung und Abdichtung des Daches nicht unterdrücken. Grund dafür ist die fehlende Wärme und Feuchte regulierende Masse, wie sie Lehm- Stein- oder Betonwände bereitstellen. Diese Masse verhindert, dass sich das Raumklima dem Außenklima allzu sehr angleicht und reguliert die Raumfeuchte.

Die meisten ausgebauten Dachräume werden deshalb im Winter nicht richtig behaglich und im Sommer viel zu schnell trocken und warm. Eine Lösung sind Dachflächen aus Betonplatten, wie sie bei manchen Neubauprojekten eingesetzt werden. Sie eignen sich, aufgrund ihres hohen Gewichts, leider nicht für den nachträglichen Einbau.