Markt­wert Im­mo­bi­lie – De­fi­ni­ti­on

Der Marktwert einer Immobilie wird auch als Verkehrswert bezeichnet. Er bezieht sich auf den Durchschnittswert an einem bestimmten Tag und kann somit vom tatsächlich erzielbaren Wert zum Verkaufszeitpunkt abweichen. Erfahren Sie hier, was genau unter dem Begriff zu verstehen ist und wie der Marktwert ermittelt wird.

• Der Marktwert bildet den aktuellen Wert einer Immobilie zu einem bestimmten Zeitpunkt ab.
• Drei Verfahren eignen sich zur Ermittlung des Marktwerts.
• Mehrere Gutachter werden mit hoher Wahrscheinlichkeit zu unterschiedlichen Ergebnissen für den Marktwert einer Immobilie kommen.
• Die Basis für den Immobilienverkauf bildet eine aktuelle Immobilienbewertung. Hier erfahren Sie kostenlos, welcher Preis für Ihr Haus oder Ihre Wohnung angemessen ist.

Der Marktwert ist der aktuelle Wert einer Immobilie. Nach § 194 Baugesetzbuch (BauGB) ist der Marktwert eines Hauses der Preis, der im gewöhnlichen Geschäftsverkehr zu erzielen wäre, ohne dass auf ungewöhnliche Umstände oder persönliche Verhältnisse Rücksicht genommen wird.

Um den Marktwert berechnen zu können, ist eine Vor-Ort-Besichtigung der Immobilie durch einen Gutachter unvermeidbar. Im Vorhinein werden alle relevanten Dokumente wie der Grundbuchauszug, Beleihungsunterlagen oder weitere Unterlagen zur Immobilie beschafft.

Je nach Nutzungs- oder Bautyp wird der Marktwert anschließend nach einem Wertermittlungsverfahren errechnet. Üblich sind drei unterschiedliche Wertermittlungsverfahren:

• Sachwertverfahren

• Ertragswertverfahren

• Vergleichswertverfahren

Das Sachwertverfahren bezieht sich auf die Herstellungskosten einer Immobilie samt ihrer Außenanlagen wie Garagen. Der Gutachter nutzt Tabellen, um eine mögliche Alterswertminderung vom Sachwert abzuziehen. Außerdem wird der Bodenwert genutzt, um den Sachwert der Immobilie zu ermitteln.

Immer dann, wenn Erträge mit Grundstücken oder darauf liegenden Bauten erzielt werden, eignet sich das Ertragswertverfahren zur Marktwertermittlung. Dies gilt für gewerblich genutzte oder vermietete Immobilien. Durch den Bodenwert und den Gebäudeertragswert kann so auf kurz- bis mittelfristige Sicht der Marktwert einer Immobilie ermittelt werden.

Für die Ermittlung des Marktwerts von Immobilien in Großstädten oder bei Objekten, die sehr gut mit anderen vergleichbar sind, wird häufig das Vergleichswertverfahren angewandt. Hier werden zeitnah zum „Wertermittlungsstichtag” gehandelte Grundstücke vergleichbarer Art miteinander verglichen.

Heutzutage haben Sie die Möglichkeit, den Marktwert einer Immobilie kostenlos zu ermitteln. Was Sie dafür benötigen, sind alle relevanten Daten des Objekts und dessen Lage sowie einen Internetzugang. Zu den benötigten Informationen zählen unter anderem:

• Typ der Immobilie (Einfamilienhaus, Wohnung etc.)

• Art der Nutzung (Selbstnutzung oder Vermietung)

• Wohn- bzw. Grundstücksfläche

• Baujahr

• Ortsangabe

• Ausstattung

Natürlich können auch weitere Angaben wichtig sein, wie etwa in welcher Etage die zu bewertende Wohnung liegt oder eine vorhandene Doppelgarage bei einem Eigenheim. Bei kostenlosen Angeboten zur Wertermittlung im Internet ist aber zu beachten, dass hier in der Regel nur eine grobe Schätzung aufgrund allgemeiner Parameter erfolgen kann. Für eine genaue und wirklich aussagekräftige Marktwertermittlung einer Immobilie ist die Hinzunahme eines Experten geradezu unumgänglich.