Weniger Auflagen, mehr Wohnungsbau

Immer mehr Bundesländer lockern Bauordnungen

Bereits 2018 haben einige Bundesländer die Zügel in ihren jeweiligen Bauordnungen gelockert. Die neuen Regeln für Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen sind seit Jahresbeginn in Kraft, Baden-Württemberg wird voraussichtlich im zweiten Quartal so weit sein.


Zukunft des Wohnens

Vor allem Nachverdichtungen und der Geschosswohnungsbau sollen durch die neuen Vorschriften vereinfacht werden. Das war 2018 schon in den jeweiligen Bauordnungen für Hamburg, Hessen und Bayern so. Aufstockungen und Anbauten wurden unter anderem dank geringerer Mindestabstände zu den Nachbarn und dem Wegfall einer Aufzugspflicht im Zuge eines Dachausbaus leichter.  

Die Landesbauordnung von Nordrhein-Westfalen verringert beispielsweise den Abstand, der zu Nachbargrundstücken eingehalten werden muss. Barrierefreiheit und Brandschutz entsprechen jetzt der Musterbauordnung. Dabei handelt es sich um eine Art „Masterplan“, der für alle Bundesländer als Vorlage für die jeweiligen Landesbauordnungen gilt, aber selbst keine Rechtsverbindlichkeit besitzt. Ebenfalls verändert: Anforderungen an die Zahl von Stellplätze wurden reduziert bzw. der jeweiligen Kommune überlassen und die schnelle Bearbeitung von Bauanträgen ermöglicht. Auch das Bauen mit Holz wurde vereinfacht: Es ist jetzt auch für hohe Gebäude zulässig.


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Seit 1. Januar gilt ebenfalls eine neue Landesbauordnung in Niedersachsen. Baden-Württemberg hat die Novelle der Bauordnung zum Jahresstart aufgrund von internen Meinungsverschiedenheiten der Regierungskoalition nicht geschafft – hier will man im zweiten Quartal 2019 so weit sein.

Das Nebeneinander der verschiedenen Bauordnungen der Länder sehen viele Akteure am Immobilienmarkt kritisch. Entsprechend erfreut äußerte sich Dr. Andreas Mattner, Präsident des Zentralen Immobilien Ausschusses e.V.: „Die Anpassung in NRW ist ein guter Ansatz, weil hierdurch die dringend benötigte Nachverdichtung möglich wird. Wir brauchen endlich eine bundesweit geltende einheitliche Bauordnung. Dies würde sich sehr positiv auf die seit Jahren gestiegenen Baukosten auswirken.“

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